Die Apokryphen

Die Bibel

VON DEM BEL ZU BABEL

 

  1. Nach dem Tod des Astyages kam das Königreich an Cyrus aus Persien. Und * Daniel war stets um den König, und ehrlicher gehalten denn alle Freunde des Königs.

    *Daniel 6,29.

  2. Nun hatten die zu Babylon einen Abgott, der hieß Bel; dem mußte man täglich opfern zwölf Malter Weizen und vierzig Schafe und drei Eimer Weins.

  3. Und der König diente dem Abgott selbst, und ging täglich hinab, denselben anzubeten; aber Daniel betete seinen Gott an.

  4. Und der König sprach zu ihm: Warum betest du nicht auch den Bel an? Er aber sprach: Ich diene nicht den Götzen, die mit Händen gemacht sind, sondern dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, und ein Herr ist über alles, was da lebet.

  5. Da sprach der König zu ihm: Hältst du denn den Bel nicht für einen lebendigen Gott? Siehest du nicht, wie viel er täglich isset und trinket?

  6. Aber Daniel lachte und sprach: Herr König, laß dich nicht verführen; denn dieser Bel ist inwendig nichts denn Lehm und auswendig ehern, und * hat noch nie nichts gegessen.

    *Sirach 30,19.

  7. Da ward der König zornig, und ließ alle seine Priester rufen, und sprach zu ihnen: Werdet ihr mir nicht sagen, wer dies Opfer verzehret, so müsset ihr sterben.

  8. Könnet ihr aber beweisen, daß der Bel solches verzehre, so muß Daniel sterben, denn er hat den Bel gelästert. Und Daniel sprach: Ja, Herr König, es geschehe also, wie du geredet hast.

  9. Es waren aber ihrer siebenzig Priester des Bel, ohne ihre Weiber und Kinder. Und der König ging mit Daniel in den Tempel des Bel.

  10. Da sprachen die Priester desselben: Siehe, wir wollen hinausgehen; und du, Herr König, sollst die Speise und den Trank selbst darsetzen, und die Thür nach dir zuschließen, und mit deinem eignen Ringe versiegeln.

  11. Und wenn du morgens frühe wiederkommest, und findest, daß der Bel nicht alles verzehret habe, so wollen wir gerne sterben; oder Daniel muß getötet werden, der solches auf uns gelogen hat.

  12. Sie verließen sich aber darauf, daß sie hatten einen heimlichen Gang unter dem Tisch gemacht; durch denselben gingen sie allezeit hinein, und verzehreten was da war.

  13. Da nun die Priester hinaus waren, ließ der König dem Bel die Speise vorsetzen. Aber Daniel befahl seinen Knechten, daß sie Asche holeten, und ließ dieselbige streuen durch den ganzen Tempel vor dem Könige. Darnach gingen sie hinaus, und schlossen die Thür zu, und versiegelten sie mit des Königs Ringe, und gingen davon.

  14. Die Priester aber gingen des Nachts hinein nach ihrer Gewohnheit mit ihren Weibern und Kindern, fraßen und soffen alles, was da war.

  15. Und des Morgens sehr frühe war der König auf, und Daniel mit ihm.

  16. Und der König sprach: Ist das Siegel unversehrt?

  17. Er aber antwortete: Ja, Herr König. Und sobald die Thür aufgethan war, sah der König auf den Tisch, und rief mit lauter Stimme: Bel, du bist ein großer Gott, und ist nicht Betrug mit dir!

  18. Aber Daniel lachte und hielt den König, daß er nicht hineinging, und sprach: Siehe auf den Boden und merke, wes sind diese Fußstapfen?

  19. Der König sprach: Ich sehe wohl Fußstapfen von Männern und Weibern und Kindern.

  20. Da ward der König zornig, und ließ die Priester fahen (fangen) mit ihren Weibern und Kindern. Und sie mußten ihm zeigen die heimlichen Gänge, dadurch sie waren ein- und ausgegangen, und verzehret hatten, was auf dem Tisch war.

  21. Und der König ließ sie töten, und gab Daniel den Bel in seine Gewalt; derselbe zerstörte ihn und seinen Tempel.

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