Die Apokryphen

Die Bibel

DAS ERSTE BUCH DER MAKKABÄER

Das 1. Kapitel.

Von des Antiochus Epiphanes Gottlosigkeit und Tyrannei.

  1. Alexander, der Sohn des Philippus, König zu Macedonien, der erste Monarch in Griechenland, ist ausgezogen aus dem Lande Chittim, und hat große Kriege geführt, viel feste Städte erobert, und der Perser und Meder König Darius geschlagen,

  2. hernach andere Könige in allen Landen unter sich gebracht;

  3. und ist immer fortgezogen, und hat alle Lande und Königreiche eingenommen.

  4. Und hat sich niemand wider ihn setzen dürfen; und hatte ein gewaltig gut Kriegsvolk.

  5. Da er nun die Königreiche innehatte, ward er stolz, und fiel in Krankheit.

  6. Da er aber merkte, daß er sterben würde,

  7. forderte er zu sich seine Fürsten, die mit ihm von Jugend auf erzogen waren, und setzte sie zu Hauptleuten über die Länder bei seinem Leben.

  8. Hernach ist Alexander gestorben, als er regiert hatte zwölf Jahre.

  9. Nach seinem Tod ist das Reich auf seine Fürsten kommen; die nahmen die Länder ein, ein jeglicher Hauptmann seinen Ort.

  10. Und machten sich alle zu Königen, und regierten sie und ihre Nachkommen lange Zeit. Und sind große Kriege zwischen ihnen gewesen, und ist allenthalben in der ganzen Welt viel Jammers worden.

  11. Von dieser Fürsten einem ist geboren eine schädliche, böse Wurzel, Antiochus, genannt der Edle,* der zu Rom als Geisel gewesen ist für seinen Vater, den großen Antiochus. Und dieser Antiochus der Edle fing an zu regieren im hundert und sieben und dreißigsten Jahr des griechischen Reichs.

    *Kapitel 8,7.

  12. Zu dieser Zeit waren in Israel böse Leute; die hielten an bei dem Volk und sprachen: Laßt uns einen Bund machen mit den Heiden umher, und ihre Gottesdienste annehmen; denn wir haben viel leiden müssen seit der Zeit, da wir uns von den Heiden abgesondert haben.

  13. Diese Meinung gefiel ihnen wohl.

  14. Und wurden etliche vom Volk zum König gesandt; der erlaubte ihnen, heidnische Weise anzufangen.

  15. Da richteten sie zu Jerusalem ein heidnisches Spielhaus her,

    2. Makkabäer 4,12.

  16. und hielten die Beschneidung nicht mehr, und fielen ab vom heiligen Bund, und hielten sich als Heiden, und wurden ganz verstockt, alle Schande und Laster zu treiben.

  17. Als nun Antiochus sein Reich gewaltig innehatte, unterstund er sich, das Königreich Ägypten auch an sich zu bringen, daß er beide Königreiche hätte;

  18. und zog nach Ägypten, wohl gerüstet mit Wagen, Elefanten, Reisigen und viel Schiffen;

  19. und kriegte mit Ptolemäus, dem König Ägyptens. Aber Ptolemäus fürchtete sich und floh; und sind viel Ägypter umkommen.

  20. Und Antiochus hatte die festen Städte in Ägypten eingenommen, und groß Gut da geraubet und davongebracht.

  21. Als aber Antiochus in Ägypten gesieget hatte, und wieder heimzog * im hundert und drei und vierzigsten Jahr, reiste er durch Israel;

    *Vers 11.

  22. und kam gen Jerusalem mit einem großen Volk,

    2. Makkabäer 5,11-23.

  23. und ging * trotziglich in das Heiligtum, und ließ wegnehmen den güldnen Altar, Leuchter und was dazu gehört, den Tisch, darauf die Schaubrote lagen, die Becher, Schalen, die güldnen Kellen, den Vorhang, die Kronen und güldnen Schmuck vorn am Tempel, und zerschlug's alles.

    *Daniel 8,11.12.

  24. Und nahm das Silber und Gold und köstliche Gefäße und die verborgnen Schätze, soviel er fand, und führte es mit sich in sein Land.

  25. Und ließ viel Leute töten und lästerliche Gebote ausrufen.

  26. Da war überall in ganz Israel groß Herzeleid.

  27. Die Fürsten und Ältesten trauerten, die Jungfrauen und Jünglinge sahen jämmerlich;

  28. Mann und Weib klagten;

  29. und das ganze Land ward betrübet von wegen der Wüterei, die darin geschah; und das ganze Haus Jakob war voll Jammers.

  30. Und nach zweien Jahren * sandte der König einen Rentmeister nach Juda; der kam mit einem großen Kriegsvolk gen Jerusalem,

    *2. Makkabäer 5,24-26.

  31. und begehrte, man sollte ihn einlassen, so wollte er keinen Schaden thun; aber es war eitel Betrug.

  32. Da sie ihm nun glaubten, und ließen ihn ein, überfiel er die Stadt verräterisch, und erschlug viel Leute von Israel;

  33. und plünderte die Stadt, und verbrannte die Häuser, riß die Mauern nieder,

  34. und führte Weib und Kind und Vieh weg;

  35. und befestigte die Stadt Davids mit starken Mauern und Türmen, und sie wurde ihre Burg.

  36. Und besetzte sie mit einem gottlosen Haufen, der allen Mutwillen drauf übte;

  37. und raubeten Waffen und Speise aus der Stadt Jerusalem, und schafften's auf die Burg;

  38. und belagerten da das Heiligtum, und lauerten auf die Leute, die in den Tempel gingen, und fielen heraus aus der Burg in das Heiligtum, den Gottesdienst zu wehren;

  39. und vergossen viel unschuldiges Bluts bei dem Heiligtum, und entheiligten es.

  40. Und die Bürger zu Jerusalem flohen weg, und die Fremden blieben zu Jerusalem, und die, so daselbst geboren waren, mußten weichen.

  41. Das * Heiligtum ward wüste, die Feiertage wurden eitel Trauertage, die Sabbathe eitel Jammer, und alle ihre Herrlichkeit ward zunichte.

    *Daniel 8,11.12.

  42. So herrlich und hoch Jerusalem zuvor gewesen war, so jämmerlich und elend mußte es dazumal sein.

  43. Und Antiochus ließ ein Gebot ausgehen durch sein ganz Königreich, daß alle Völker zugleich einerlei Gottesdienst halten sollten.

  44. Da verließen alle Völker ihre Gesetze, und willigten in die Weise des Antiochus.

  45. Und viele aus Israel willigten auch darein, und opferten den Götzen, und entheiligten den Sabbath.

  46. Antiochus sandte auch Briefe gen Jerusalem und in alle Städte Judas, darin er gebot, daß sie der Heiden Gottesdienst annehmen sollten,

  47. und die Brandopfer, Speisopfer, Sündopfer im Heiligtum,

  48. Sabbathe und andere Feste abthun.

  49. Und befahl, daß man das Heiligtum und das heilige Volk Israel entheiligen sollte.

  50. Und ließ Altäre, Tempel und Götzen aufrichten, und Saufleisch opfern und andere unreine Tiere.

  51. Und die Beschneidung verbot er, und gebot, die Leute zu gewöhnen zu allen Greueln, daß sie Gottes Gesetz und Recht vergessen, und andre Weise annehmen sollten.

  52. Und wer dem König nicht gehorsam sein würde, den sollte man töten.

  53. Dies Gebot ließ er ausgehen durch sein ganz Königreich, und verordnete Hauptleute, die das Volk zwingen sollten, solches zu halten.

  54. Diese richteten in Juda Opfer an, und geboten, die zu halten.

  55. Und viele vom Volk fielen ab von Gottes Gesetz zu ihnen.

    Vers 45.

  56. Allen Mutwillen trieben sie im Lande, und verjagten das Volk Israel, daß es sich verbergen und verstecken mußte in die Höhlen als die Flüchtigen.

  57. Im * hundert und fünf und vierzigsten Jahr, am fünfzehnten Tage des Monats Chislev (Kislew), ließ der König Antiochus + den Greuel der Verwüstung auf Gottes Altar setzen, und ließ in allen Städten Judas Altäre aufrichten,

    *Vers 11. +Daniel 11,31. 2. Makkabäer 6,1-7.

  58. daß man öffentlich in Gassen, und ein jeder vor seinem Haus räucherte und opferte;

  59. und ließ die Bücher des Gesetzes Gottes zerreißen und verbrennen,

  60. und alle, bei denen man die Bücher des Bundes Gottes fand, und alle, so Gottes Gesetz hielten, totschlagen.

  61. Und das thaten sie mit ihrem Kriegsvolk alle Monate, wenn das Volk zusammenkam in die Städte.

  62. Am fünf und zwanzigsten Tage des Monats opferten sie auf dem Altar, den sie auf den Altar des Herrn gesetzt hatten.

  63. Die Weiber, welche ihre Kinder beschnitten, wurden getötet, wie Antiochus geboten hatte.

    2. Makkabäer 6,10.

  64. Die Eltern wurden in ihren Häusern erwürget, und die Kinder drinnen aufgehängt.

  65. Aber viele vom Volk Israel waren beständig, und wollten nichts Unreines essen,

    2. Makkabäer 6,18-7,42.

  66. und ließen sich lieber töten, denn daß sie sich verunreinigten,

  67. und wollten nicht vom heiligen Gesetz Gottes abfallen; darum wurden sie umgebracht.

  68. Und es war ein sehr großer Zorn über Israel.

Das 2. Kapitel.

Des Priesters Mattathias Eifer. Auswanderung und Gegenwehr der Frommen. Ermahnung des sterbenden Mattathias an seine Söhne.

  1. Es war aber ein Priester, Mattathias, der Sohn des Johannes, des Sohns Simeons, aus dem Geschlecht Jojaribs von Jerusalem, der wohnte in Modin,

  2. und hatte fünf Söhne: Johannes, mit dem Zunamen Gaddis,

  3. Simon, mit dem Zunamen Thassi,

  4. Judas, mit dem Zunamen Makkabäus,

  5. Eleasar, mit dem Zunamen Awaran, und Jonathan, mit dem Zunamen Apphus.

  6. Diese jammerte sehr das große Elend in Juda und Jerusalem.

  7. Und Mattathias klagte: Ach, daß ich dazu geboren bin, daß ich meines Volks und der heiligen Stadt Zerstörung sehen muß, und dazu stillsitzen, und die Feinde ihren Mutwillen treiben lassen!

  8. Die Fremden haben das Heiligtum inne, und der Tempel Gottes ist wie ein ehrloser Mensch.

  9. Seinen * Schmuck hat man weggeführet. Die Kindlein sind auf den Gassen erschlagen, und die junge Mannschaft ist von Fremden erstochen.

    *Kapitel 1,23.24.

  10. Das Reich ist allen Heiden zu teil worden, die es plündern.

  11. Alle seine Herrlichkeit ist weg. Es war eine Königin, nun ist's eine Magd.

  12. Siehe, unser Heiligtum und unser Ruhm und Preis ist weg; die Heiden haben's verwüstet.

  13. Wen sollte noch gelüsten zu leben?

  14. Und Mattathias zerriß seine Kleider, er und seine Söhne, und zogen Säcke an und trauerten sehr.

  15. Da nun des Antiochus Hauptleute auch dahin kamen, die so geflohen waren in die Stadt Modin, auch zu dringen, von Gottes Gesetze abzufallen, und zu opfern und zu räuchern,

  16. da fielen viele vom Volk Israel zu ihnen. Aber Mattathias und seine Söhne blieben beständig.

  17. Und die Hauptleute des Antiochus sprachen zu Mattathias: Du bist der Vornehmste und Gewaltigste in dieser Stadt, und hast viel Söhne und eine große Freundschaft;

  18. darum tritt du zuerst hin und thue, was der König geboten hat, wie alle Länder gethan haben und die Leute Judas und die, so noch zu Jerusalem sind, so wirst du und deine Söhne einen gnädigen König haben, und begabet werden mit Gold und Silber und großen Gaben.

  19. Da sprach Mattathias frei heraus: Wenn schon alle Länder dem Antiochus gehorsam wären, und jedermann abfiele von seiner Väter Gesetz, und willigten in des Königs Gebot,

  20. so wollen doch ich und meine Söhne und Brüder im Bunde unsrer Väter wandeln.

  21. Da sei Gott vor! Das wäre uns nicht gut, daß wir von Gottes Wort und Gottes Gesetz abfielen.

  22. Wir wollen nicht willigen in das Gebot des Antiochus, und wollen nicht opfern, und von unserm Gesetz abfallen, und eine andere Weise annehmen.

  23. Da er also ausgeredet hatte, gehet ein Jude hin vor ihrer aller Augen, und opfert auf dem Götzenaltar zu Modin, wie der König geboten hatte.

  24. Das sah Mattathias, und ging ihm durchs Herz, und sein Eifer entbrannte um das Gesetz,

  25. und lief hinzu und tötete bei dem Altar den Juden und den Hauptmann des Antiochus, und warf den Altar um.

  26. Und eiferte um das Gesetz, wie * Pinehas (Pinhas) that dem Simri, dem Sohn Salus.

    *4. Mose 25,7-15.

  27. Und Mattathias schrie laut durch die ganze Stadt: Wer um das Gesetz eifert, und den Bund halten will, der ziehe mit mir aus der Stadt!

  28. Also * flohen er und seine Söhne aufs Gebirge, und verließen alles, das sie hatten in der Stadt.

    *Kapitel 1,40. 2. Makkabäer 5,27.

  29. Und viel frommer Leute zogen hinaus in die Wüste,

  30. und hielten sich da mit Weib und Kind und ihrem Vieh; denn die Tyrannei war allzugroß worden.

  31. Da aber des Königs Volk zu Jerusalem in * der Stadt Davids hörte, daß etliche sich wider des Königs Gebot setzten, und sich aus den Städten gethan hätten, sich heimlich in der Wüste zu verstecken und aufzuhalten, und daß viel Volks zu ihnen gezogen war,

    *Kapitel 1,35.

  32. erhuben sie sich eilend am Sabbath, sie zu überfallen;

  33. und ließen ihnen sagen: Wollt ihr noch nicht gehorsam sein? Ziehet heraus, und thut, was der König geboten hat, so sollt ihr sicher sein.

  34. Darauf antworteten sie: Wir wollen nicht herausziehen, gedenken auch, den Sabbath nicht zu entheiligen, wie der König gebeut.

  35. Und die draußen stürmeten den Felsen;

  36. und die drinnen wehreten sich nicht, warfen nicht einen Stein heraus, machten auch die Höhlen nicht zu,

  37. und sprachen: Wir wollen also sterben in unsrer Unschuld; Himmel und Erde werden Zeugen sein, daß ihr uns mit Gewalt und Unrecht umbringet.

  38. Also wurden die drinnen am Sabbath überfallen, und ihre Weiber und Kinder samt dem Vieh umgebracht, bei tausend Personen.

    2. Makkabäer 6,11.

  39. Da Mattathias und seine Freunde solches höreten, that es ihnen sehr weh;

  40. und sprachen unter einander: Wollen wir alle thun wie unsere Brüder, und uns nicht wehren wider die Heiden, unser Leben und Gesetz zu retten, so haben sie uns leichtlich ganz vertilget.

  41. Und beschlossen bei sich: So man uns am Sabbath angreifen würde, wollen wir uns wehren, daß wir nicht alle umkommen, wie unsre Brüder in den Höhlen ermordet sind.

  42. Und es sammelte sich zuhauf eine große Menge der Frommen, tapfere Leute aus Israel, die alle beständig blieben im Gesetz;

  43. und kamen zu ihnen alle die, so vor der Tyrannei flohen, und mehreten ihre Stärke.

  44. Darum rüsteten sie sich auch, und erschlugen viel Gottlose und Abtrünnige in ihrem Eifer und Zorn; die übrigen aber gaben die Flucht, und entrannen zu den Heiden.

  45. Darnach zog Mattathias und seine Freunde umher im Lande Israel, und rissen die Altäre wieder nieder,

  46. und beschnitten die Kinder, so noch unbeschnitten waren, mit Gewalt,

  47. und griffen die Gottlosen an; und es ist ihnen gelungen,

  48. daß sie das Gesetz erhielten wider alle Macht der Heiden und Könige, daß die Gottlosen nicht über sie Herrn wurden.

  49. Da aber Mattathias sehr alt war, sprach er vor seinem Tod zu seinen Söhnen: Es ist große Tyrannei und Verfolgung und ein großer Grimm und harte Strafe über uns kommen.

  50. Darum, lieben Söhne, eifert um das Gesetz, und waget euer Leben für den Bund unsrer Väter;

  51. und gedenket, welche Thaten unsre Väter zu ihren Zeiten gethan haben, so werdet ihr rechte Ehre und einen ewigen Namen erlangen.

  52. Abraham ward versucht, und blieb fest im Glauben; das ist ihm gerechnet worden zur Gerechtigkeit.

    1. Mose 22,1; 15,6.

  53. Joseph hielt das Gebot in seiner Trübsal, und ist Herr in Ägypten worden.

    1. Mose 39,12; 41,40.41.

  54. Pinehas (Pinhas), unser Vater, eiferte Gott zu Ehren, und erlangte den Bund, daß das Priestertum auf ihm bleiben sollte.

    4. Mose 25,7.13.

  55. Josua richtete den Befehl aus, der ihm gegeben war; darum ward er der oberste Fürst in Israel.

    Josua 1,2.16.

  56. Kaleb * gab Zeugnis, und strafte das Volk; darum hat er ein + besonder Erbe erlanget.

    *4. Mose 14,6-9. +Josua 14,13.14.

  57. David blieb treu und rechtschaffen an Gott; darum erbte er das Königreich ewiglich.

    2. Samuel 7,16.

  58. Elia * eiferte um das Gesetz, und + ward gen Himmel geführt.

    *1. Könige 18,21; 19,10. +2. Könige 2,11.

  59. Hananja, Asarja und Misael (Mischaël) glaubten, und wurden aus dem Feuer errettet.

    Daniel 3,16-30.

  60. Daniel ward von wegen seiner Unschuld errettet von den Löwen.

    Daniel 6,21-24.

  61. Also bedenket, was zu jeder Zeit Geschehen ist, so werdet ihr finden, daß alle, so auf Gott vertrauen, erhalten werden.

  62. Darum fürchtet euch nicht vor der Gottlosen Trotz; denn ihre Herrlichkeit ist Kot und Würmer.

  63. Heute schwebet er empor, morgen liegt er darnieder, und ist nichts mehr, so er wieder zu Erde worden ist; und sein Vornehmen ist zunichte worden.

  64. Derhalben, lieben Kinder, seid unerschrocken, und haltet fest ob dem Gesetz, so wird euch Gott wiederum herrlich machen.

  65. Euer Bruder Simon ist weise; demselbigen gehorchet allezeit als einem Vater.

  66. Judas Makkabäus ist stark und ein Held von Jugend auf; der soll Hauptmann sein, und den Krieg führen.

  67. Und fordert zu euch alle, so das Gesetz halten. Rächet die Gewalt, an eurem Volk geübet;

  68. und bezahlet die Heiden, wie sie verdienet haben; und haltet mit Ernst ob dem Gesetz.

  69. Darnach segnete er sie, und ward versammelt zu seinen Vätern,

  70. und starb im * hundert und sechs und vierzigsten Jahr. Und die Söhne begruben ihn in seiner Väter Grabe zu Modin; und ganz Israel trauerte sehr um ihn.

    *Kapitel 1,11.

Das 3. Kapitel.

Judas, der Makkabäer, schlägt den Apollonius. Antiochus rüstet mächtig zum Kampf.

  1. Und * Judas Makkabäus kam an seines Vaters Statt.

    *Kapitel 2,66. 2. Makkabäer 8,1-7.

  2. Und seine Brüder und alle, die sich zum Vater gehalten hatten, halfen ihm, und stritten für Israel mit Freuden.

  3. Judas erlangte dem Volk große Ehre; er zog in seinem Harnisch wie ein Held, und schützte sein Heer mit seinem Schwert.

  4. Er war mutig wie ein Löwe, kühn wie ein junger brüllender Löwe, so er etwas jagt.

  5. Er suchte die Abtrünnigen und die Gottlosen, die das Volk drangen, vom Gesetz abzufallen, und strafte und verbrannte sie,

  6. daß allenthalben seine Feinde vor ihm erschraken und flohen, und die Abtrünnigen wurden gedämpft; und er hatte Glück und Sieg.

  7. Das verdroß viel Könige; aber Jakob war es eine Freude und ihm ein ewiger Ruhm und Ehre.

  8. Er zog durch die Städte Judas, und vertilgte darinnen die Gottlosen, daß er den Zorn von Israel abwendete.

  9. Und er war allenthalben im Lande berühmt, daß alle Unterdrückte zu ihm liefen.

  10. Dagegen brachte * Apollonius ein groß Heer zusammen von Heiden und von Samaria, wider Israel zu streiten.

    *Kapitel 1,30.

  11. Da Judas das hörte, zog er ihm entgegen, und that eine Schlacht mit ihm, und erschlug ihn und einen großen Haufen Feinde mit ihm; die übrigen aber flohen.

  12. Und Judas gewann den Raub, und nahm des Apollonius Schwert; das führte er hernach sein Leben lang.

  13. Darnach, da Seron, der Hauptmann zu Syrien, hörte, daß die Frommen sich zu Judas hielten, und daß ein groß Volk bei einander war, sprach er:

  14. Ich will Ehre einlegen, daß ich im ganzen Königreich gepriesen werde, und will Judas und seinen Haufen, der des Königs Gebot verachtet, schlagen.

  15. Darum rüstete er sich, und zog mit ihm eine große Macht Gottloser, daß sie ihm hülfen und sich an Israel rächeten, und kamen, bis wo man hinaufgehet gen Beth-Horon.

  16. Da zog Judas ihm entgegen mit einem kleinen Haufen.

  17. Als sie aber die Feinde sahen, sprachen sie zu Judas: Unser sind wenige, dazu sind wir heute matt von Fasten; wie sollen wir uns mit einem solchen großen und starken Haufen schlagen?

  18. Aber Judas sprach: Es kann wohl geschehen, daß wenige einen großen Haufen überwinden; denn * Gott kann ebensowohl durch wenige Sieg geben als durch viele.

    *1. Samuel 14,6.

  19. Denn der Sieg kommt vom Himmel, und wird nicht durch große Menge erlanget.

  20. Sie trotzen auf ihre große Macht, und wollen uns, unsre Weiber und Kinder ermorden und berauben.

  21. Wir aber müssen uns wehren, und für unser Leben und Gesetz streiten.

  22. Darum wird sie Gott vor unsern Augen vertilgen; ihr sollt sie nicht fürchten.

  23. Da er also ausgeredet hatte, griff er die Feinde an, ehe sie sich's versahen, und schlug den Seron und sein Volk in die Flucht,

  24. und jagte sie von Beth-Horon herunter ins Blachfeld, und schlug bei acht hundert zu Tod; die übrigen flohen in der Philister Land.

  25. Also kam eine Furcht in alle Völker umher vor Judas und seinen Brüdern.

  26. Und in allen Ländern sagte man von Judas und seinen Thaten, und es kam auch vor den König.

  27. Da nun solches alles Antiochus hörte, ergrimmte er sehr, und schickte aus, und ließ aufbieten im ganzen Königreich, und brachte eine große Macht zusammen;

  28. und griff seine Schätze an, und ordnete Sold auf ein Jahr, und gebot, daß man stets sollte gerüstet sein.

  29. Da er aber sah, daß er nicht Gelds genug hatte, und daß das Land von wegen der Zwietracht und des Kriegs, den er führte wider die alten Gesetze, nicht viel geben konnte,

  30. besorgte er, er vermöchte die großen Kosten länger nicht zu tragen wie bisher, da er Sold und Gaben ausgegeben hatte mehr denn alle Könige vor ihm.

  31. Darum ward er betrübt, und zog nach Persien, dasselbige Land zu schätzen, und viel Geld aufzubringen.

  32. Und ließ im Lande einen Fürsten aus königlichem Stamm, mit Namen Lysias, den machte er zum Hauptmann über das ganze Königreich, vom Euphrat an bis an Ägypten;

  33. und befahl ihm seinen Sohn, den jungen Antiochus, dieweil er außer dem Lande sein würde.

  34. Und ließ ihm die Hälfte des Kriegsvolks und die Elefanten, und that ihm Befehl von allen Sachen, auch von Judäa und Jerusalem,

  35. daß er mehr Volks dahin schicken sollte, auszurotten die übrigen Leute in Israel und Jerusalem,

  36. und das Land den Fremden auszuteilen, und Heiden allenthalben darein zu setzen.

  37. Im * hundert und sieben und vierzigsten Jahr nahm der König die andre Hälfte des Kriegsvolks, und zog aus von seiner Stadt Antiochien über den Euphrat hinauf in die oberen Länder.

    *Kapitel 1,11.

  38. Aber Lysias wählte etliche Fürsten, des Königs Freunde, zu Hauptleuten, nämlich Ptolemäus, den Sohn des Dorymenes, Nikanor und Gorgias;

    2. Makkabäer 8,8-11.

  39. und gab ihnen vierzig tausend Mann zu Fuß und sieben tausend zu Roß, daß sie das Land Juda überziehen sollten, und die Juden ausrotten, wie der König befohlen hatte.

  40. Nachdem sie nun mit diesem Heer ausgezogen waren, lagerten sie sich bei Emmaus auf dem Blachfeld.

  41. Da solches die Kaufleute in den Landen umher höreten, kamen sie in das Lager, und brachten viel Gelds und Fesseln mit sich, die Kinder Israel zu kaufen, daß sie ihre Knechte sein müßten. Und aus Syrien und von andern Heiden zog ihnen mehr Kriegsvolk zu.

  42. Da nun Judas und seine Brüder sahen, daß die Verfolgung größer ward, und daß die Feinde an der Grenze lagen, und vernahmen, daß der König geboten hatte, ganz Juda zu vertilgen,

  43. waren sie unerschrocken, und vereinigten sich, sie wollten ihr Volk retten, und für das Heiligtum streiten.

  44. Darum brachten sie ihr Kriegsvolk zusammen, daß sie bei einander wären, und warteten, wenn man die Feinde angreifen müßte, daß sie auch mit einander beteten um Gnade und Hilfe von Gott.

  45. Aber die Zeit war Jerusalem wüste, und wohnte kein Bürger mehr da, und das Heiligtum war zertreten; und die Heiden hatten die Burg inne, und war alle Herrlichkeit von Jakob weggenommen, und man hörte da weder Pfeife noch Harfe.

  46. Darum kam das Volk zusammen gen Mizpa, gegen Jerusalem über, denn Israel hatte vorzeiten zu Mizpa angebetet.

  47. An diesem Ort kamen sie jetzt auch zusammen, fasteten da, und zogen Säcke an, streueten Asche auf ihre Häupter, und zerrissen ihre Kleider;

  48. und trugen hervor die Bücher des Gesetzes, welche die Heiden suchen ließen, ihre Götzen darein zu schreiben und zu malen.

  49. Sie brachten auch dahin die priesterlichen Kleider, die Erstlinge und Zehnten, und ließen herbeikommen die * Nasiräer, welche ihre bestimmte Zeit erfüllet hatten.

    *4. Mose 6,2-21.

  50. Und schrieen kläglich gen Himmel: Wo sollen wir diese hinführen?

  51. Denn dein Heiligtum ist zertreten und verunreiniget, deine Priester sind in Trauer und Niedrigkeit.

  52. Und siehe, alle Heiden empören sich wider uns, daß sie uns ganz vertilgen. Du weißt, was sie wider uns im Sinn haben.

  53. Wie können wir vor ihnen bleiben, du helfest uns denn, unser Gott?

  54. Darnach ließ Judas das Volk zusammenrufen mit der Posaune,

  55. und machte ein Feldregiment, Oberste, Hauptleute, Unterhauptleute und Weibel.

  56. Auch ließ er ausrufen, daß * diejenigen, so Häuser baueten, oder freieten, oder Weinberge pflanzten, oder die + voll Furcht waren, wieder heimziehen möchten, wie solchen das Gesetz erlaubet.

    *5. Mose 20,5-8. +Richter 7,3.

  57. Darnach zogen sie fort und schlugen ihr Lager auf bei Emmaus gegen Mittag.

  58. Und Judas vermahnte sein Volk und sprach: Rüstet euch und seid unerschrocken, daß ihr morgen frühe bereit seid, zu streiten wider diese Heiden, die uns und unser Heiligtum gedenken zu vertilgen.

  59. Uns ist leidlicher, daß wir im Streit umkommen, denn daß wir solchen Jammer an unserm Volk und Heiligtum sehen.

  60. Aber * was Gott im Himmel will, das geschehe.

    *1. Chronik 19,13.

Das 4. Kapitel.

Judas schlägt den Gorgias und Lysias, reinigt den Tempel und stiftet das Fest der Tempelweihe.

  1. Und * Gorgias nahm fünf tausend zu Fuß und tausend Reisige, die besten, und rückte bei Nacht heimlich hinan an der Juden Lager,

    *Kapitel 3,38.

  2. sie unversehens zu überfallen; und führten den Haufen etliche, die auf der Burg in Besatzung gelegen waren.

  3. Aber Judas war zuvor auf mit dem besten Haufen, daß er eher käme, und die Feinde, so bei Emmaus waren, übereilte und schlüge sie,

  4. dieweil sie noch zerstreuet hin und her lagen.

  5. Da nun Gorgias des Nachts an des Judas Lager kam, und niemand da fand, zog er ihnen nach in das Gebirge, und meinte, sie wären vor ihm geflohen.

  6. Aber Judas eilte, daß er morgens frühe ins Blachfeld käme mit drei tausend Mann, die doch keinen Harnisch hatten, sondern allein ihre Kleider und Schwerter.

  7. Da sie nun sahen, daß die Feinde wohl gerüstet waren mit Harnisch, und hatten eine starke Reiterei, und waren rechte Kriegsleute,

  8. sprach Judas zu seinem Volk: Fürchtet euch nicht vor dieser großen Menge, und vor ihrer Macht erschreckt nicht.

  9. Gedenkt, wie unsre Väter im Roten Meer errettet sind, da ihnen Pharao mit einem großen Heer nacheilte.

    2. Mose 14,22.

  10. Laßt uns gen Himmel rufen, so wird uns der Herr auch gnädig sein, und an den Bund gedenken, den er mit unsern Vätern gemacht hat, und wird unsere Feinde heute vor unsern Augen vertilgen.

  11. Und alle Heiden sollen innewerden, daß es Gott ist, der sich Israels annimmt, hilft und errettet.

  12. Da nun die Heiden sahen, daß Judas gegen sie kam,

  13. zogen sie auch aus dem Lager, Judas anzugreifen. Judas * aber ließ drommeten (trompeten),

    *4. Mose 10,9.

  14. und griff die Feinde an; und die Heiden wurden in die Flucht geschlagen, daß sie über das Blachfeld flohen, und die letzten erstochen wurden.

  15. Denn Judas jagte ihnen nach bis gen Assaremoth und bis ins Gefilde von Idumäa und gegen Asdod und Jamnia; und blieben tot bei drei tausend Mann.

  16. Da aber Judas wieder umkehrte, gebot er seinem Volk

  17. und sprach: Ihr sollt nicht plündern; denn wir müssen noch eine Schlacht thun.

  18. Gorgias und sein Haufe ist vor uns im Gebirge; darum bleibt in der Ordnung, und wehret euch. Darnach, so ihr die Feinde geschlagen habt, könnt ihr plündern sicher und ohne Fahr (Gefahr).

  19. Da Judas also redet, thut sich ein Haufe aus dem Gebirge hervor.

  20. Und Gorgias sah, daß seine Leute geschlagen waren, und das Lager angezündet; denn er sah den Rauch; davon konnte er abnehmen, was geschehen war.

  21. Dazu sahen sie Judas und sein Kriegsvolk im Blachfeld, gerüstet zur Schlacht; darum erschraken sie sehr,

  22. und flohen alle in der Heiden Land.

  23. Also kehrte Judas wieder um, das Lager zu plündern, und eroberte einen großen Raub, viel Gold, Silber, blauen und roten Purpur und groß Volk.

  24. Darnach zogen sie heim, dankten und lobeten Gott mit Gesang, und sprachen: * Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

    *Psalm 118,1; 136,1.

  25. Auf diesen Tag hat Israel herrlichen Sieg gehabt.

  26. Die Heiden aber, so entronnen waren, kamen zu * Lysias und sagten ihm, wie es ihnen gegangen war.

    *Kapitel 3,32.

  27. Als Lysias solches hörte, ward er sehr bestürzt, daß nicht geraten war, was er Israel hatte thun wollen, und was der König befohlen hatte.

  28. Darum brachte Lysias im folgenden Jahr wiederum viel Kriegsvolk zusammen, sechzig tausend Mann zu Fuß und fünf tausend Reisige, die Juden zu vertilgen.

  29. Dies Heer zog gegen Idumäa, und lagerte sich bei Bethzur. Dahin kam Judas auch mit zehn tausend Mann.

    2. Makkabäer 11,5.

  30. Da er aber sah, daß die Feinde so ein groß Volk hatten, betete er und sprach: Lob sei dir, du Heiland Israels, der * du durch die Hand deines Knechts David den großen Riesen erschlagen hast, und + hast ein ganz Heer der Heiden gegeben in die Hände Jonathans, Sauls Sohns, und seines Waffenträgers.

    *1. Samuel 17,49. +1. Samuel 14,13.

  31. Ich bitte dich, du wollest diese unsre Feinde auch in die Hände deines Volks Israel geben, daß sie mit ihrer Macht und Reisigen zu Schanden werden.

  32. Gieb ihnen ein erschrocken und verzagt Herz;

  33. schlage sie nieder mit dem Schwert derer, so dich lieben, daß dich loben und preisen alle, so deinen Namen kennen!

  34. Darnach griff er sie an. Und Lysias verlor bei fünf tausend Mann.

  35. Da aber Lysias sah, daß die Seinen flohen, und daß die Juden unerschrocken waren, und daß sie bereit waren, beide ehrlich zu leben, oder ehrlich zu sterben, zog er ab gen Antiochien, wiederum Kriegsvolk aufzubringen, und die Juden noch stärker zu überziehen.

    (Vers 36-59: vergleiche 2. Makkabäer 10,1-8.)

  36. Judas aber und seine Brüder sprachen: Dieweil unsere Feinde verjaget sind, so laßt uns hinaufziehen, und das Heiligtum wieder reinigen!

  37. Darum kam das Kriegsvolk alles zusammen, und zogen mit einander auf den Berg Zion.

  38. Und da sie sahen, wie das Heiligtum verwüstet war, der Altar entheiliget, die Pforten verbrannt, und daß der Platz umher mit Gras bewachsen war wie ein Wald oder Gebirge, und der Priester Zellen zerfallen waren:

  39. da * zerrissen sie ihre Kleider, und hatten eine große Klage, streueten Asche auf ihre Häupter,

    *Kapitel 2,14.

  40. fielen nieder auf ihr Angesicht, und bliesen die * Halldrommeten (Halltrompeten), und schrieen gen Himmel.

    *4. Mose 10,9.

  41. Und Judas wählte einen Haufen, den Feinden in der Burg zu wehren, daß sie nicht herausfielen, dieweil er das Heiligtum reinigen ließe.

  42. Und nahm dazu Priester, die sich nicht verunreinigt hatten, sondern beständig im Gesetz geblieben waren.

  43. Diese reinigten das Heiligtum, und trugen die unreinen Steine weg an unheilige Orte.

  44. Und weil der Altar des Brandopfers entheiliget war, hielten sie Rat, wie sie es damit halten sollten.

  45. Und fanden einen guten Rat, nämlich, daß man ihn ganz einreißen sollte, daß nicht Ärgernis davon käme, dieweil ihn die Heiden entheiliget hatten; darum ward er ganz eingerissen.

  46. Und verwahrten die Steine auf dem Berge bei dem Haus an einem besondern Ort, bis ein Prophet käme, der anzeigete, was man damit thun sollte.

  47. Sie nahmen aber andere neue, ungehauene Steine, wie * das Gesetz lehret, und baueten einen neuen Altar, gleichwie der zuvor gewesen war.

    *2. Mose 20,25.

  48. Und baueten das Heiligtum wieder und das Inwendige des Hauses, und weiheten die Vorhöfe.

  49. Und ließen neue heilige Gefäße machen, den güldnen Leuchter, den Räucheraltar und den Tisch; und brachten's wieder in den Tempel.

  50. Und stelleten das Räuchwerk auf den Altar, und zündeten die Lampen auf dem Leuchter an, daß sie im Tempel leuchteten.

  51. Auf den Tisch legten sie die Brote, und hängeten die Vorhänge auf, und richteten den Tempel ganz wieder her.

  52. Und am fünf und zwanzigsten Tag des neunten Monats, der da heißt Chislev (Kislew), im * hundert und acht und vierzigsten Jahr,

    *Kapitel 1,11.

  53. stunden sie früh auf, und opferten wiederum nach dem Gesetz auf dem Altar des Brandopfers.

  54. Eben * auf die Zeit und auf den Tag, da die Heiden das Heiligtum verunreiniget haben, ward dieses Opfer wieder angerichtet mit Gesang und mit Pfeifen, Harfen und Zimbeln.

    *Kapitel 1,62.

  55. Und alles Volk fiel nieder auf das Angesicht, beteten an und lobten den Herrn im Himmel, der ihnen Glück und Sieg gegeben hatte.

  56. Und hielten das Fest des neuen Altars acht Tage, und opferten darauf Brandopfer und Dankopfer mit Freuden;

  57. und schmückten die vordere Seite des Tempels mit güldnen Kränzen und Schilden, und machten neue Thore und Zellen.

  58. Und war sehr große Freude im Volk, daß die Schande von ihnen genommen war, die ihnen die Heiden angethan hatten.

  59. Und Judas und seine Brüder und alles Volk Israel beschlossen, daß man * jährlich vom fünf und zwanzigsten Tage an des Monats Chislev (Kislew) acht Tage des neuen Altars Fest halten sollte mit Freuden und Danksagung.

    *Johannes 10,22.

  60. Und sie baueten feste Mauern und Türme um das Heiligtum auf dem Berge Zion, daß die Heiden das Heiligtum nicht einnehmen und zertreten könnten wie zuvor.

  61. Und Judas legte Kriegsvolk darein, das Heiligtum zu bewahren. Er befestigte auch Bethzur, daß das Volk eine Festung innehätte gegen Idumäa, darin sie sich aufhalten und wehren konnten.

Das 5. Kapitel.

Siege des Judas über die Heiden umher. Niederlage der Juden unter Joseph und Asarja.

  1. Da aber die Heiden umher höreten, daß der Altar wieder aufgerichtet, und das Heiligtum gereiniget war, ergrimmeten sie sehr,

  2. und nahmen vor, das Geschlecht Jakobs in ihrer Mitte auszurotten, und fingen an, die Juden in ihren Grenzen zu töten.

  3. Aber Judas zog in Idumäa wider die Kinder Esau, und überfiel sie zu Akrabattine, da sie die Kinder Israel belagert hatten, und schlug viel Idumäer tot und plünderte sie.

    2. Makkabäer 10,17.

  4. Dieweil auch die Kinder Bean auf den Straßen Untreue und Mord getrieben hatten wider Israel,

  5. hat's ihnen Judas auch gedacht, und belagerte und verbannte sie, und verbrannte ihre Burgen mit allen, so darin waren.

  6. Darnach zog er wider Ammon; die waren wohl gerüstet, und hatten viel Kriegsvolk und einen Hauptmann * Timotheus.

    *2. Makkabäer 10,24.

  7. Darum that Judas viel Schlachten mit ihnen, und hatte Sieg.

  8. Und gewann die Stadt * Jaser mit andern umliegenden Flecken. Darnach zog er wieder heim nach Judäa.

    *4. Mose 21,32.

  9. Es waren aber die Heiden auch auf in Gilead wider Israel an ihrer Grenze, sie zu vertilgen; aber das Volk floh auf die Burg Dathema,

  10. und schrieben an Judas und seine Brüder also:

  11. Die Heiden umher haben sich versammelt wider uns, daß sie uns alle umbringen; ihr Hauptmann ist Timotheus, und wollen unsre Burg, darein wir geflohen sind, stürmen.

  12. Darum bitten wir, du wollest uns zu Hilfe kommen und uns retten; denn unser sind wenige, denn die Feinde haben viele umgebracht,

  13. und im Lande * Tob bei tausend Mann getötet, und ihre Weiber, Kinder und Güter weggeführet.

    *Richter 11,3. 2. Samuel 10,6.

  14. Da man diesen Brief las, kamen mehr Boten aus Galiläa, die * zerrissen ihre Kleider,

    *Kapitel 2,14.

  15. und sagten kläglich, daß die Heiden aus allen Städten umher mit Macht Galiläa überzogen hätten, aus Ptolemais, Tyrus und Sidon, und daß ganz Galiläa voll Feinde wäre, Israel auszurotten.

  16. Als Judas und das Volk solches höreten, hielt man Rat, wie sie ihren Brüdern in dieser Not helfen könnten.

  17. Und Judas befahl seinem Bruder Simon, daß er sich einen besondern Haufen wählen sollte, und nach Galiläa ziehen, die Brüder da zu retten; so wollten er und sein Bruder Jonathan nach Gilead ziehen.

  18. Und machte Joseph, den Sohn des Zacharias, und Asarja zu Hauptleuten über das übrige Volk daheim, Judäa zu bewahren.

  19. Und befahl ihnen, sie sollten das Volk regieren und nicht ausziehen, die Feinde anzugreifen, bis er wiederkäme.

  20. Und Simon zog nach Galiläa mit drei tausend Mann, Judas nach Gilead mit acht tausend.

  21. Da nun Simon nach Galiläa kam, that er viel Schlachten mit den Heiden, und siegte, und jagte sie bis gen Ptolemais an das Thor,

  22. daß bei drei tausend Heiden umkamen; und Simon plünderte sie.

  23. Darnach kam er wieder zu seinen Brüdern in Galiläa und zu Arbatta, und hieß sie mit Weib und Kind mit ihm nach Judäa ziehen, und führte sie dahin mit großen Freuden.

  24. Aber Judas Makkabäus und Jonathan, sein Bruder, zogen über den Jordan in die Wüste drei Tagreisen.

  25. Da kamen zu ihnen die Nabatäer, und empfingen sie freundlich, und zeigeten ihnen an, wie es ihren Brüdern in Gilead ginge,

  26. und daß viele eingeschlossen wären in Bozra, Bosor, Alema, Chasphor, Maked und Karnaim (Karnajim), welches eitel große und feste Städte waren;

  27. daß auch viele in andern Städten in Gilead eingeschlossen wären, und die Feinde beschlossen hätten, daß sie des Morgens alsbald ihre Befestigungen überziehen und stürmen wollten.

  28. Und Judas kehrte um zurück eine Tagreise, und stürmte die Stadt Bosor, ehe sie sich's versahen, und eroberte sie, und ließ alle Mannsbilde drinnen erstechen, und plünderte und verbrannte die Stadt.

  29. Darnach zog er fort bei Nacht zu der * Burg, da seine Brüder belagert waren.

    *Vers 9.

  30. Und da er des Morgens dahin kam, sah er eine große, mächtige Menge Volks ohne Zahl da, welche Leitern und Kriegsrüstung zum Sturm trugen und den Sturm anfingen;

  31. und war in der Stadt ein kläglich Geschrei, das in den Himmel schallte.

  32. Da vermahnte Judas sein Volk, daß sie für ihre Brüder streiten wollten, sie zu retten.

  33. Und machte drei Rotten, und griff sie von hinten an, und ließ drommeten (trompeten); und das Volk schrie laut und betete zu Gott.

  34. Als aber das Heer des Timotheus sah, daß Judas hinter ihnen war, flohen sie, und wurden hart geschlagen, daß aus ihnen diesen Tag bei acht tausend tot blieben.

  35. Darnach zog Judas gen Maspha, stürmte und eroberte sie, und ließ alle Mannsbilde drinnen töten, und plünderte und verbrannte die Stadt.

  36. Darnach gewann er * Chasphor, Maked, Bosor und die andern Städte in Gilead.

    *Vers 26.

  37. Aber Timotheus brachte wiederum ein groß Heer zusammen, und lagerte sich gegen Raphon jenseit des Bachs.

    2. Makkabäer 12,20.

  38. Da schickte Judas Kundschafter hin, und ließ besehen, wie stark die Feinde wären, und wie sie lägen. Diese sagten ihm wieder, daß ihrer eine sehr große Menge wäre aus allen Heiden umher;

  39. daß sie auch Kriegsknechte aus Arabien bei sich hätten, denen sie Sold müßten geben, und daß sich das Heer jenseit des Bachs gelagert hätte, und wären gerüstet zur Schlacht. Darum zog Judas aus wider sie.

  40. Und Timotheus sprach zu seinen Hauptleuten: Wenn Judas an den Bach kommt, und so mutig ist, daß er herüberzieht, so können wir ihm nicht widerstehen, sondern er wird uns schlagen.

  41. Wenn er sich aber fürchtet, und nicht über den Bach herübergeht, so wollen wir über das Wasser, und ihn angreifen und schlagen.

  42. Da nun Judas an den Bach kam, stellte er die Amtleute an das Wasser, und gebot ihnen, sie sollten alles Volk hinübertreiben, daß sie die Feinde hülfen schlagen, und niemand sollte dahinten bleiben.

  43. Da nun also Judas und sein Heer zuerst über das Wasser kamen, flohen die Feinde, und ließen ihre Wehr fallen, und kamen in einen Tempel in der Stadt * Karnaim (Karnajim).

    *Vers 26.

  44. Aber Judas eroberte die Stadt und verbrannte den Tempel und alle, die darin waren; und Karnaim ward überwältigt, und konnte sich nicht schützen vor Judas.

  45. Darnach ließ Judas alles Volk Israel, das in Gilead war, klein und groß, Weib und Kind, zusammenkommen, * daß es mit nach Judäa zöge.

    *Vers 23.

  46. Und auf dem Wege kamen sie zu einer großen festen Stadt, Ephron, die an der Straße lag, da man durch mußte, und nicht nebenhin ziehen konnte.

  47. Nun wollten die Leute zu Ephron Judas nicht durchlassen,

  48. sondern machten sich in die Stadt, und hielten die Thore zu.

  49. Aber Judas sandte zu ihnen, sagte ihnen Frieden zu, und bat freundlich,

  50. daß man sie durchließe; denn ihnen sollte kein Schade von den Seinen geschehen; er begehrte nichts, denn allein durchzuziehen. Aber die von Ephron wollten sie nicht einlassen.

  51. Da ließ Judas ausrufen im ganzen Heer, daß das Kriegsvolk eine Ordnung machen sollte, und Sturm laufen, ein jeder Haufe an seinem Ort. Also stürmeten sie die Stadt den ganzen Tag und die ganze Nacht, und eroberten sie.

    2. Makkabäer 12,27.28.

  52. Und Judas ließ erstechen alle Mannsbilde drinnen, plünderte und zerstörte sie, und zog durch über die toten Körper hin; und kamen über den Jordan auf das Blachfeld gegenüber Bethsan.

  53. Und Judas trieb das Volk fort, das sich dahinten säumte, und tröstete sie die ganze Reise über, bis er sie ins Land Judäa brachte.

  54. Da zogen sie auf den Berg Zion mit großen Freuden, und opferten Brandopfer, daß ihnen Gott Sieg gegeben, und sie mit Frieden wieder heimgebracht hatte.

  55. Dieweil aber Judas und Jonathan in Gilead waren, und Simon, ihr Bruder, in Galiläa vor Ptolemais,

  56. höreten * Joseph, der Sohn des Zacharias, und Asarja, die Hauptleute, von ihrem Sieg und großen Thaten, und sprachen:

    *Vers 18.

  57. Wir wollen auch Ehre einlegen, und die Heiden um uns her angreifen.

  58. Und geboten ihrem Kriegsvolk, daß sie sollten auf sein, und zogen gen Jamnia.

  59. Da zog wider sie heraus Gorgias mit seinem Heer,

  60. und schlug den Joseph und Asarja in die Flucht, und jagte sie bis ins Land Juda. Und Israel verlor den Tag viel Volks, nämlich bei zwei tausend Mann,

  61. darum daß sie des Judas und seines Bruders * Befehl nicht gehorcht hatten, und sich aus eigener Vermessenheit unterstanden, einen Ruhm zu erjagen,

    *Vers 19.

  62. so sie doch nicht aus dem Geschlecht der Männer waren, denen Gott verliehen hatte, daß Israel durch sie geholfen würde.

  63. Aber Judas und seine Brüder wurden groß geachtet bei dem ganzen Israel und bei allen Heiden,

  64. und wo man sie nannte, wurden sie gepriesen.

  65. Und Judas zog aus mit seinen Brüdern * wider die Kinder Esau gegen Mittag, und eroberte Hebron und die Flecken umher, und riß ihre Mauern nieder und verbrannte ihre Türme.

    *Vers 3.

  66. Und kehrte um in der Philister Land, und zog durch Samaria.

  67. Da sind viel Priester umkommen, welche auch zu kühn waren, und die Feinde ohne Rat und Befehl angriffen.

  68. Und Judas zog gen Asdod in der Philister Land, und riß die Götzenaltäre ein, und verbrannte die Götzen, und plünderte die Städte, und kam wieder heim ins Land Juda.

Das 6. Kapitel.

Antiochus Epiphanes stirbt unter bitterer Reue. Sein Sohn bekriegt den Judas, muß aber Frieden schließen und den Juden Religionsfreiheit gestatten.

(Verse 1-16: vergleiche 2. Makkabäer 9)

  1. Da aber der König Antiochus * oben im Königreich hin- und herzog, hörte er von einer berühmten Stadt in Elymais in Persien, daß viel Gold und Silber und großer Reichtum da wäre;

    *Kapitel 3,37.

  2. und daß im Tempel groß Gut und die güldnen Kleider, Harnische und Schilde wären, die der Sohn des Philippus, Alexander, der König aus Macedonien, dahin gegeben hatte.

  3. Darum kam Antiochus vor die Stadt, sie zu erobern und zu plündern; aber die in der Stadt waren verwarnet.

  4. Darum waren sie auf, sich zu wehren. Und Antiochus konnte nichts schaffen, sondern mußte fliehen, und zog wieder ab mit großem Unmut, daß er umkehrte gen Babylon.

  5. Da kam ihm Botschaft nach Persien, daß sein Heer, das er in das Land Juda gesandt hatte, geschlagen wäre,

  6. und daß * Lysias hätte fliehen müssen, und daß die Juden in seinem Lager groß Gut und viele Waffen gewonnen, damit sie sich hernach besser gerüstet hätten, und mächtiger worden wären;

    *Kapitel 4,35.

  7. und hätten den * Greuel, den er auf den Altar zu Jerusalem gebaut hatte, + zerstört, und das Heiligtum wieder mit festen Mauern bewahret wie zuvor, dazu auch ** Bethzur befestiget.

    *Kapitel 1,57. +Kapitel 4,36-60. **Kapitel 4,61.

  8. Da Antiochus solches hörte, erschrak er sehr, und ward hoch betrübet, legte sich nieder und ward vor Leid krank, daß sein Vornehmen nicht geraten war.

  9. Und blieb lange daselbst; denn der Kummer ward je länger je größer, und machte ihn so schwach, daß er sah, daß er sterben müßte.

  10. Darum forderte er seine Freunde zu sich und sprach zu ihnen: Ich kann keinen Schlaf mehr haben vor großem Kummer und Herzeleid, das ich habe.

  11. Ach, wie hat sich's so gar mit mir umgekehret! Solange ich regiert habe, hab ich Freude und Sieg gehabt, und bin bei den Meinen auch lieb und wert gewesen.

  12. Aber nun bin ich so herzlich betrübet, und gedenke an das Übel, das ich * zu Jerusalem gethan habe, da ich alle güldne und silberne Gefäße aus dem Tempel wegführte, und ließ unschuldige Leute in Judäa töten.

    *Kapitel 1,23.25.39.

  13. Daher kommt mir jetzt alles Unglück, und muß in einem fremden Lande von dieser Traurigkeit sterben.

  14. Und er forderte einen seiner Freunde, Philippus; den verordnete er zum Hauptmann über das ganze Königreich;

  15. und gab ihm die Krone, Mantel und Ring, und befahl ihm, seinen Sohn, den jungen Antiochus, aufzuziehen, und in das Königreich einzusetzen.

  16. Darnach starb Antiochus daselbst * im hundert neun und vierzigsten Jahr.

    *Kapitel 1,11.

  17. Da nun Lysias hörte, daß der König tot war, machte er zum König den Sohn des Antiochus des Edlen, den jungen Antiochus, welches Zuchtmeister er gewesen war, und nannte ihn Eupator.

    2. Makkabäer 10,10.11.

  18. Nun thaten die Heiden, so die Burg noch innehatten, dem Volk Israel im Heiligtum viel Schaden; denn sie hatten eine gute Festung.

  19. Darum nahm Judas vor, sie zu belagern, damit er sie vertilgen möchte.

  20. Und das Volk kam zusammen * im hundert und fünfzigsten Jahr, und brachten davor allerlei Kriegsrüstung und Geschütz.

    *Kapitel 1,11.

  21. Und etliche Heiden kamen aus der Burg, daß sie zum Könige zögen, Hilfe zu suchen. Zu diesen thaten sich viel Abtrünnige aus Israel; die zogen mit ihnen zum Könige und sprachen:

  22. Warum willst du nicht strafen, und unsre Brüder rächen?

  23. Denn wir wollten deinem Vater unterthan und seinen Geboten gehorsam sein.

  24. Da fiel unser Volk von uns ab; und wo sie unser einen ergriffen, töteten sie ihn, und teileten unser Erbe unter sich;

  25. und plagten nicht allein uns, sondern trieben solches im ganzen Lande.

  26. Und jetzt belagern sie die Burg zu Jerusalem, sie zu erobern, und * haben das Heiligtum und Bethzur befestiget.

    *Kapitel 4,60.61.

  27. Wo du nicht eilen wirst, ihnen zu wehren, werden sie stärker werden, und mehr Schaden thun, und wirst sie nicht mehr bezwingen können.

  28. Da der König * solches hörte, ergrimmte er sehr, und ließ zusammenfordern seine Fürsten und Hauptleute über das Fußvolk und über die Reisigen;

    *Kapitel 3,27. 2. Makkabäer 13,9.

  29. und nahm fremde Knechte an aus andern Königreichen und aus den Inseln;

  30. und brachte zusammen hundert tausend Mann zu Fuß, zwanzig tausend zu Roß und zwei und dreißig Elefanten, zum Krieg gewöhnet.

  31. Dies Heer zog durch Idumäa; und da sie ans Land kamen, belagerten sie Bethzur, und machten davor mancherlei Kriegsrüstung zum Sturme; aber die Juden fielen heraus und verbrannten diese Werke, und stritten ritterlich.

    2. Makkabäer 13,19.

  32. Und Judas zog ab von der Burg, und kam mit dem Heer gen Bethzachara, gegen des Königes Lager.

  33. Da war der König morgens früh auf vor Tag, und führte das Heer an die Straße vor Bethzachara, und ließ die Schlachtordnung machen, und drommeten (trompeten),

  34. und den Elefanten roten Wein und Maulbeersaft vorhalten, sie anzureizen und zu erzürnen;

  35. und teileten die Elefanten in die Haufen, also daß je zu einem Elefanten tausend Mann zu Fuß in eisernen Helmen und Harnischen und fünf hundert Pferde verordnet wurden.

  36. Diese warteten also auf den Elefanten, daß sie nicht von ihm wichen, und wohin man den Elefanten wandte, da mußten sie auch hin.

  37. Und trug ein jeder Elefant einen hölzernen Turm, darin waren je zwei und dreißig Krieger und der Inder, so die Bestie regierte.

  38. Die übrige Reiterei ordnete er auf beiden Seiten, das Fußvolk zu bewahren, daß es nicht zertrennet würde.

  39. Und da die Sonne aufging, und schien auf die güldnen und ehernen Schilde, leuchtete das ganze Gebirge davon, als wäre es eitel Feuer.

  40. Und des Königs Heer zog ein Teil auf dem Gebirge, ein Teil unten im Blachfeld, in guter Ordnung und vorsichtiglich.

  41. Und wer sie hörte, der entsetzte sich vor dem grausamen Getöne und der großen Menge und Getümmel, das sie mit dem Harnisch und Eisen machten; denn es war ein sehr groß und wohlgerüstet Volk.

  42. Und Judas zog auch gegen sie in seiner Ordnung, sich zu wehren, und schlug sechs hundert tot aus des Königs Heer.

  43. Und * Eleasar Awaran merkte einen Elefanten, der war höher und besser gerüstet denn die andern, und dachte, der König wäre darauf;

    *Kapitel 2,5.

  44. und wagte sich, daß er das Volk Israel errettete, und einen ewigen Namen erlangte,

  45. lief mit großer Kühnheit hinzu, drang durch die Feinde und tötete ihrer viel auf beiden Seiten.

  46. Und machte sich unter den Elefanten, und stach ihn, daß der Elefant umfiel auf ihn, und starb, und schlug ihn auch tot.

  47. Dieweil aber die Juden sahen, daß des Königs Heer eine solche große Macht war, wichen sie von ihnen beiseits.

  48. Darum zog des Königs Heer fort gen Jerusalem, und kam nach Judäa.

  49. Aber die * auf Bethzur konnten Hungers halben nicht länger darin bleiben; denn es war das + siebente Jahr, darin man die Felder mußte feiern lassen; und sie erlangten Geleit vom Könige, daß sie sicher heraus möchten gehen.

    *Vers 31. +3. Mose 25,4.

  50. Da nahm der König Bethzur ein, und legte Kriegsvolk darein, diese Festung zu bewahren.

  51. Und zog fort gen Zion, und belagerte das Heiligtum eine lange Zeit, und richtete dagegen auf allerlei Geschütz.

  52. Es wehrte sich aber das Volk Israel im Heiligtum viel Tage, und machten auch Geschütz und Kriegsrüstung wider die Feinde.

  53. Es hatte aber auch nicht zu essen, dieweil es das siebente Jahr war; und die * fremden Juden, so aus der Heiden Ländern nach Judäa um Sicherheit willen geführt waren, hatten allen Vorrat verzehret.

    *Kapitel 5,23.45.

  54. Und es blieben sehr wenige im Heiligtum, denn der Hunger nahm überhand; darum mußten sie von einander ziehen, und sich in andere Städte teilen.

  55. Mittlerzeit vernahm Lysias, daß * Philippus, dem des Königs Vater Antiochus den jungen König und das Reich bei Leben befohlen hatte,

    *Kapitel 6,14.

  56. wiederkommen war aus Persien und Medien mit dem Kriegsvolk, das der König dahin geführt hatte, und daß sich Philippus des Regiments unterstund.

  57. Darum eilte er, wegzuziehen aus Judäa wieder ins Königreich, und sprach zum Könige und zu den Hauptleuten: Wir leiden hie Not, und haben nichts zu essen, und verlieren viel Leute, und dieser Ort ist sehr fest, so wir doch daheim nötigere Sachen zu thun haben, Frieden im Königreich zu erhalten.

  58. Laßt uns Frieden mit diesem Volk machen

  59. und zulassen, daß sie ihr Gesetz halten wie zuvor; denn sie zürnen und streiten allein darum, daß wir ihnen ihr Gesetz abthun wollen.

  60. Diese Meinung gefiel dem König und den Fürsten wohl. Und der König schickte zu ihnen, einen * Frieden mit ihnen aufzurichten; und sie nahmen es an.

    *2. Makkabäer 13,23.

  61. Und da der König und die Fürsten schwuren, kamen sie aus ihrer Festung heraus, und der König zog hinein auf den Berg Zion.

  62. Da er aber sah, daß der Ort so fest war, hielt er seinen Eid nicht, sondern gebot, die Mauer umher wieder einzureißen.

  63. Darnach zog er eilend weg gen Antiochien. Da vernahm er, daß sich Philippus aufgeworfen hatte zum Herrn der Stadt. Mit dem stritt er, und eroberte die Stadt wiederum.

Das 7. Kapitel.

Veränderungen im syrischen Reich. Alcimus wird Hoherpriester. Sieg des Judas über Nikanor.

(Vergleiche 2. Makkabäer 14; 15.)

  1. Im * hundert und ein und fünfzigsten Jahr ging Demetrius, des Seleukus Sohn, von Rom weg, und kam in eine Stadt am Meer mit wenig Männern, und regierte da als ein König.

    *Kapitel 1,11.

  2. Und da er in die Hauptstadt Antiochien kam, fing das Kriegsvolk Antiochus und Lysias, dieselben dem Demetrius zu überantworten.

  3. Da aber solches Demetrius angezeigt ward, gebot er, man sollte sie nicht vor seine Augen kommen lassen.

  4. Darum tötete sie das Kriegsvolk. Da nun Demetrius das Reich innehatte,

  5. kamen zu ihm viel gottlose und abtrünnige Leute aus Israel; und war der vornehmste unter ihnen Alcimus, der wäre gerne Hoherpriester worden.

  6. Diese verklagten Judas und ihr eigen Volk und sprachen: Judas und seine Brüder haben alle, so dir wollten gehorsam sein, umgebracht, und uns aus unserm Lande verjaget.

    Kapitel 6,21.

  7. Darum sende jemand dahin, dem du vertrauest, daß er sehe, wie sie uns und des Königs Land verderbet haben, und laß sie und allen ihren Anhang strafen.

  8. Darum erwählte der König Bacchides, seinen Freund, der Hauptmann war über das Land jenseit des Euphrats und gewaltig im Reich, und dem der König viel vertraute.

  9. Und schickte mit ihm den abtrünnigen Alcimus, den er zum Hohenpriester gemacht hatte, und befahl ihm, das Volk Israel zu strafen.

  10. Und sie zogen ins Land Juda mit einem großen Heer, und schickten Botschafter zu Judas und seinen Brüdern, vom Frieden zu handeln; und stelleten sich, als wollten sie Frieden mit ihnen halten.

  11. Aber es war eitel Betrug. Darum glaubte ihnen Judas nicht; denn er sah, daß sie wohl gerüstet waren, und ein groß Heer mit sich führeten.

  12. Aber viel Schriftgelehrte kamen zu Alcimus und Bacchides, und viele von den Frommen in Israel;

  13. die versahen sich Gutes zu Alcimus, und begehreten Frieden

  14. und sprachen: Ein Priester aus dem Geschlechte Aaron ist mit dem Heere kommen; er wird uns keine Untreue beweisen.

  15. Und Alcimus sagte ihnen Frieden zu, und that einen Eid und sprach: Wir wollen euch und euren Freunden kein Leid thun.

  16. Da sie ihm also glaubten, ließ er sechzig aus ihnen fahen (fangen), und tötete sie alle auf Einen Tag, wie die Schrift spricht:

  17. „Das Fleisch deiner Heiligen haben sie den Tieren gegeben; sie haben Blut vergossen um Jerusalem umher wie Wasser; und war niemand, der sie begrub.“

    Psalm 79,2.3.

  18. Darum kam eine sehr große Furcht und Schrecken in das Volk, welches klagte, daß weder Glaube noch Treue in Alcimus wäre; denn er hielt seinen Eid nicht.

  19. Und Bacchides zog weg von Jerusalem, und belagerte Bethzeth, und sandte aus, und ließ viele fahen (fangen), so zuvor sich an ihn ergeben, und von wegen der Untreue wieder von ihm flohen, und ließ ihrer viele töten, die warf er in eine große Grube.

  20. Darnach befahl Bacchides das Land Alcimus, und ließ Kriegsvolk bei ihm, und er zog wieder zum König.

  21. Und Alcimus unterstund sich, mit Gewalt Hoherpriester zu werden.

  22. Und hängte an sich alle Abtrünnigen in Israel, und brachte das Land Juda mit Gewalt unter sich, und plagte das Volk Israel sehr hart.

  23. Da nun Judas sah, daß Alcimus und die Abtrünnigen aus Israel viel größern Schaden in Israel thaten denn die Heiden,

  24. zog er abermal umher durch das ganze Land Juda, und strafte die Abtrünnigen, und wehrete ihnen, daß sie nicht mehr also im Lande hin- und herziehen durften.

  25. Da aber Alcimus sah, daß Judas und sein Volk wieder gewaltig war, und daß er ihnen nicht widerstehen konnte, zog er wieder zum König, und verklagte sie hart.

  26. Darum sandte der König einen großen Fürsten, Nikanor, dahin, der dem Volk Israel sehr gram war, und gebot ihm, das Volk Israel ganz zu vertilgen.

  27. Und Nikanor zog mit einem großen Heer gen Jerusalem, und schickte Boten zu Judas und seinen Brüdern betrüglich, die sich stellen sollten, als wollte er Frieden mit ihnen halten, und sprechen:

  28. Wir wollen Frieden mit einander halten, ich und ihr, und will mit wenig Volk kommen friedlich, daß ich dich anspreche.

  29. Also kam Nikanor zu Judas, und sie empfingen und sprachen einander friedlich an; aber es war bestellet, daß man den Judas da fahen (fangen) sollte.

  30. Dies ward Judas verkundschaftet, daß Nikanor darum zu ihm kommen wäre, ihn mit diesem Betrug zu fahen (fangen); darum hütete er sich vor ihm, und wollte nicht mehr zu ihm kommen.

  31. Und da Nikanor merkte, daß sein Vornehmen war offenbar worden, zog er wider Judas, und that eine Schlacht mit ihm bei Kaphar Salama.

  32. Da verlor Nikanor bei fünf tausend Mann, und sein Heer mußte fliehen auf Davids Burg.

  33. Darnach kam Nikanor auch zum Heiligtum auf den Berg Zion. Und die Priester und die Ältesten gingen heraus, ihn friedlich zu empfahen (empfangen), und ihm zu zeigen, daß sie für den König große Opfer thäten.

  34. Aber Nikanor verspottete und verlachte sie, und that ihnen Schimpf an und lästerte,

  35. und schwur einen Eid und sprach: Werdet ihr mir Judas und sein Heer nicht überantworten in meine Hand, so will ich dieses Haus verbrennen, sobald ich glücklich wiederum herkomme; und zog weg mit großem Grimme.

  36. Aber die Priester gingen hinein, und traten vor den Altar im Tempel, und weineten und sprachen:

  37. Ach, Herr, dieweil du dieses Haus erwählet hast, daß man dich da anrufen und zu dir beten soll,

  38. so bitten wir, du wollest an diesem Nikanor und seinem Heer Rache üben und daran gedenken, daß sie dein Heiligtum und dich gelästert haben, und wollest sie aus dem Lande verjagen und vertilgen.

  39. Und Nikanor zog von Jerusalem weg, und lagerte sich bei Beth-Horon. Da kam noch ein Heer aus Syrien zu ihm, ihm zu helfen.

  40. Aber Judas lagerte sich bei Adasa mit drei tausend Mann, und betete zu Gott, und sprach also:

  41. Herr, Gott, da dich die Boten des Königes Sanherib lästerten, * schicktest du einen Engel, der schlug tot hundert und fünf und achtzig tausend Mann.

    *Jesaja 37,36.

  42. Also schlag diese unsre Feinde heute vor unsern Augen, und richte diesen Nikanor nach seiner großen Missethat, daß die andern Leute erkennen, daß du ihn darum gestraft hast, daß er dein Heiligtum gelästert hat.

  43. Und am dreizehnten Tag des Monats Adar thaten sie eine Schlacht mit einander, und Nikanor kam zum allerersten um.

  44. Und da sein Heer solches sah, warfen sie die Waffen von sich und flohen.

  45. Aber Judas jagte ihnen nach eine Tagreise, von Adasa bis gen Gazera, und * ließ hinter ihnen her die Halldrommeten (Halltrompeten) blasen,

    *Kapitel 4,13.

  46. daß das Volk aus allen Flecken umher auf dem Lande heraus zu ihm liefe, und hülfe die Feinde schlagen; und kamen zu Judas, und hielten sich wieder zu ihm. Also ward das Heer Nikanors geschlagen, und kam niemand davon.

  47. Und Judas plünderte sie, und führte den Raub mit sich weg. Dem Nikanor aber ließ er den Kopf abhauen und die rechte Hand, die er zum Eid ausgereckt hatte, da er lästerte, und dem Heiligtum dräute (drohte); und ließ beide, Kopf und Hand, mitführen, und zu Jerusalem aufhängen.

  48. Da ward das Volk wieder sehr fröhlich, und feierten diesen Tag mit großen Freuden.

  49. Und verordneten, daß man jährlich diesen Tag, nämlich den dreizehnten Tag des Monats Adar, feiern sollte.

  50. Also ward wieder Friede im Lande Juda eine kleine Zeit.

Das 8. Kapitel.

Judas schließt ein Bündnis mit den Römern.

  1. Es hörte aber Judas von den Römern, daß sie sehr mächtig wären, und fremde Völker gerne in Schutz nähmen, die Hilfe bei ihnen suchten, und daß sie Treue und Glauben hielten.

  2. Denn er hörte, wie ehrliche Thaten sie gethan wider die Gallier, welche sie bezwungen, und unter sich gebracht hatten;

  3. auch welche große Kriege sie in Hispanien geführt hatten, und die Bergwerke erobert, da man Gold und Silber gräbt, und daß sie viel Länder fern von Rom mit großer Vernunft und Ernst gewonnen hätten und erhielten;

  4. daß sie auch viel gewaltige Könige, die ihnen in ihr Land mit Macht gezogen sind, geschlagen und verjagt hätten und ihre Königreiche unter sich gebracht;

  5. und daß sie neulich den König von Chittim, Philippus, und hernach seinen Sohn Perseus überwunden hätten;

  6. auch von dem großen Antiochus, dem König in Asien, der wider die Römer gezogen war mit hundert und zwanzig Elefanten, mit Reitern und Wagen und sehr vielem Volk; aber die Römer hatten sein Heer geschlagen,

  7. und ihn gezwungen, daß er um Frieden bitten mußte; und haben ihm und seinen Erben nach ihm eine große Schatzung aufgelegt, die sie jährlich den Römern geben mußten; * dazu mußte er den Römern Geiseln schicken.

    *Kapitel 1,11.

  8. Sie nahmen ihm auch Jonien (Ionien), Asien und Lydien und andre der edelsten Länder, und gaben sie dem Könige Eumenes.

  9. Es setzten sich auch die Griechen mit großer Macht wider sie.

  10. Aber sie schickten einen Feldhauptmann wider die Griechen; der schlug sie, und nahm das Land ein, und ließ in den Städten die Mauern niederreißen, daß sie mußten Frieden halten und gehorsam sein.

  11. Solchen Ernst zeigeten sie gegen alle ihre Feinde, daß sie alle diejenigen bezwangen, die sich wider sie setzten.

  12. Aber mit den Freunden und Bundesgenossen hielten sie guten Frieden, und * hielten Glauben, und waren mächtig und gefürchtet in allen Landen.

    *Vers 1.

  13. Wem sie halfen, der ward geschützt und erhalten bei seinem Königreich; welchen sie aber strafen wollten, der ward von Land und Leuten verjaget; und wurden sehr mächtig.

  14. Und war solche Tugend bei ihnen, daß sich keiner zum Könige machte; es war auch kein König da,

  15. sondern der Rat, das waren drei hundert und zwanzig Mann, die regierten wohl.

  16. Und jährlich wählte man einen Hauptmann, der in allen ihren Landen zu gebieten hatte; dem mußten sie alle gehorsam sein. Und war keine Hoffart, Neid noch Zwietracht bei ihnen.

  17. Und Judas wählte Eupolemus, den Sohn des Johannes, des Sohns des Akkos, und Jason, Eleasars Sohn, und sandte sie gen Rom, mit den Römern Freundschaft und einen Bund zu machen,

  18. daß sie ihnen hülfen, daß Israel nicht unterdrückt würde von dem Königreich der Griechen.

  19. Diese zogen gen Rom einen weiten Weg, und kamen vor den Rat, und sprachen also:

  20. Judas Makkabäus und seine Brüder und das jüdische Volk haben uns zu euch gesandt, einen Frieden und Bund mit euch zu machen, daß ihr uns in Schutz nehmen wollt als Freunde und Bundesgenossen.

  21. Das gefiel den Römern;

  22. und ließen den Bund auf eherne Tafeln schreiben, und schickten die Abschrift gen Jerusalem zu einem Gedächtnis des aufgerichteten Friedens und Bundes. Und lautete also:

  23. Mögen die Römer und die Juden Glück und Frieden haben zu Land und zu Wasser, und behütet bleiben vor Krieg und Feinden ewiglich!

  24. Wo aber die Römer Krieg haben würden zu Rom oder in ihren Landen und Gebieten,

  25. so sollen die Juden den Römern getreulich Hilfe thun, darnach es die Not fordert;

  26. und sollen der Römer Feinden nicht Speise, Waffen, Geld, Schiffe und andre Dinge zuschicken. Dieses fordern die Römer von den Juden; und sollen die Juden solche Stücke treulich halten ohne allen Betrug.

  27. Dagegen auch, so die Juden Krieg haben würden, sollen ihnen die Römer getreulich helfen, darnach es die Not fordert;

  28. und sollen der Juden Feinden nicht Speise, Waffen, Geld, Schiffe oder andre Dinge zuschicken. Das sagen die Römer zu, und wollen solchen Bund * treulich und ohne Betrug halten.

    *Vers 1,12.

  29. Also ist der Bund zwischen den Römern und den Juden aufgerichtet.

  30. So aber hernach dieser oder jener Teil bedächten, mehr Stücke dazuzusetzen, oder etwas davonzuthun, so sollen beide Teile darüber sich vertragen. Und was sie dazusetzen, oder davonthun werden, soll alles stät und fest gehalten werden.

  31. Daß auch der König Demetrius an den Juden Gewalt übet, davon haben wir ihm geschrieben also: Warum plagest du unsre Freunde und Bundesgenossen?

  32. Wo sie weiter über dich klagen werden, so müssen wir sie schützen, und wollen dich zu Land und Wasser angreifen.

Das 9. Kapitel.

Judas fällt im Treffen gegen die Syrer. Sein Bruder Jonathan tritt an seine Stelle. Alcimus stirbt. Vergeblicher Zug des Bacchides.

  1. Mittlerzeit, da Demetrius vernahm, daß * Nikanor mit seinem Heer geschlagen und umkommen war, sandte er wiederum nach Judäa diese zween, + Bacchides und Alcimus, und mit ihnen den Teil seines Kriegsvolks, der auf der rechten Seite stund.

    *Kapitel 7,43. +Kapitel 7,5.8.

  2. Diese zogen gegen Galgala, und belagerten und eroberten Masloth in Arbela, und töteten da viel Leute.

  3. Darnach im * hundert und zwei und fünfzigsten Jahr, im ersten Monat, zogen sie gen Jerusalem,

    *Kapitel 1,11.

  4. und von dannen gen Berea mit zwanzig tausend Mann zu Fuß und zwei tausend zu Roß.

  5. Und Judas lagerte sich bei * Laisa mit drei tausend auserlesenen Leuten.

    *Jesaja 10,30.

  6. Da aber sein Volk sah, daß die Feinde eine solche große Macht hatten, erschraken sie und flohen davon, daß nicht mehr bei Judas blieben denn acht hundert Mann.

  7. Da Judas sah, daß sein Heer nicht bei einander blieb, und doch die Feinde auf ihn drangen, ward ihm bang. Und da er sah, daß er nicht Raum hatte, sein Volk wieder zusammenzubringen,

  8. sprach er in dieser Angst zu den übrigen: Auf, und laßt uns versuchen, ob wir die Feinde angreifen und schlagen möchten!

  9. Aber sie wollten nicht, und wehreten ihm und sprachen: Es ist nicht möglich, daß wir etwas schaffen; sondern laßt uns auf diesmal weichen, und wieder abziehen, und unsre Brüder, die von uns gelaufen sind, wieder zusammenbringen; dann wollen wir wiederum an die Feinde ziehen und sie angreifen; jetzt sind unser viel zu wenig.

  10. Aber Judas sprach: Das sei ferne, daß wir fliehen sollten! Ist unsre Zeit kommen, so wollen wir ritterlich sterben um unsrer Brüder willen, und unsre Ehre nicht lassen zu Schanden werden.

  11. Und die Feinde waren auf und machten ihre Ordnung also: Im Vorzug waren die Schleuderer und Bogenschützen, und die besten Krieger stunden vorn an der Spitze. Die Reiterei war geteilet in zween Haufen, auf jede Seite einen.

  12. Der Hauptmann Bacchides war auf der rechten Seite. Mit dieser Ordnung zogen sie daher mit großem Geschrei und Drommeten (Trompeten).

  13. Da * ließ Judas auch drommeten (trompeten), und zog an sie, und that eine Schlacht von Morgen an bis auf den Abend, daß die Erde bebte von dem großen Getümmel.

    *Kapitel 4,13.

  14. Da nun Judas sah, daß auf der rechten Seite Bacchides selbst samt der großen Macht war, da griff er daselbst an, er und die andern, die ihr Leben wageten, und erschreckten sie,

  15. und schlugen denselbigen Haufen auf der rechten Seite in die Flucht, und jageten ihnen nach bis an den Berg bei Asdod.

  16. Da aber die auf der linken Seite solches sahen, daß Judas jenen nachjagte, eileten sie dem Judas auch nach.

  17. Da mußte sich Judas gegen diese kehren, und wehrte sich lang. Und geschah da eine harte Schlacht, daß viele verwundet wurden und umkamen auf beiden Seiten,

  18. bis Judas auch zuletzt umkam. Da flohen die übrigen.

  19. Und Jonathan und Simon nahmen den Leichnam ihres Bruders Judas, und begruben ihn in seiner Väter Grabe in Modin.

  20. Und alles Volk Israel trauerte um Judas lange Zeit, und klagte ihn sehr und sprachen:

  21. Ach, daß der Held umkommen ist, der Israel geschützet und errettet hat!

  22. Dies ist die Geschichte von Judas. Er hat aber sonst noch viel mehr großer Thaten gethan, welche um der Menge willen nicht alle beschrieben sind.

  23. Nach dem Tod des Judas wurden die gottlosen und abtrünnigen Leute wieder gewaltig im ganzen Land Israel.

  24. Und zu dieser Zeit war großer Hunger im Lande, daß sich alles Volk dem Bacchides ergab.

  25. Da erwählete Bacchides gottlose Männer, die machte er zu Amtleuten.

  26. Und ließ allenthalben des Judas Anhang und Freunde suchen, und vor sich bringen, daß er sich an ihnen rächte, und seinen Mutwillen an ihnen übete.

  27. Und war in Israel solche Trübsal und Jammer, desgleichen nicht gewesen ist, seit daß man keine Propheten gehabt hat.

  28. Darum kam des Judas Anhang zusammen, und sprachen zu Jonathan:

  29. Nach deines Bruders Judas Tod haben wir niemand mehr seinesgleichen, der uns schütze wider unsre Feinde und Bacchides, die uns verfolgen.

  30. Darum wählen wir dich an seine Statt zum Fürsten und Hauptmann, diesen Krieg zu führen.

  31. Also ward Jonathan ihr Fürst, und regierte an seines Bruders Statt.

  32. Da solches Bacchides inneward, ließ er ihn suchen, daß er ihn umbrächte.

  33. Als aber Jonathan und Simon, sein Bruder, solches merkten, flohen sie und alle, so bei ihnen waren, in * die Wüste Thekoa, und schlugen ein Lager am Wasser Asphar.

    *2. Chronik 20,20.

  34. Solches vernahm Bacchides am Sabbath, und machte sich auf, und zog wider sie über den Jordan.

  35. Nun hatte Jonathan seinen Bruder Johannes, einen Hauptmann, zu seinen Freunden, den * Nabatäern, gesandt, sie zu bitten, daß sie ihre Habe und Güter zu sich nehmen und bewahren wollten.

    *Kapitel 5,25.

  36. Aber die Kinder Jambri zogen aus Medeba, und überfielen den Johannes, und fingen ihn, und nahmen alles, das er mit sich führte, und brachten's in ihre Stadt.

  37. Darnach ward Jonathan und Simon, seinem Bruder, verkundschaftet, daß die Kinder Jambri eine große Hochzeit anrichteten, und würden die Braut holen von Nadabath mit großer Pracht; denn sie war eines Fürsten Tochter aus Kanaan.

  38. Nun gedachten Jonathan und Simon, daß diese ihren Bruder Johannes getötet hatten; darum zogen sie hinauf, und versteckten sich neben den Berg, und lauerten auf die Kinder Jambri.

  39. Da nun der Bräutigam daherzog mit seinen Freunden und mit viel Volks und Gütern, mit Pauken und Pfeifen und köstlichem Schmuck,

  40. da fielen Jonathan und Simon aus dem Gebirg heraus, und griffen sie an, und schlugen viele tot, daß die übrigen ins Gebirg entrinnen mußten, und raubten alle ihre Güter.

  41. Da ward aus der Hochzeit ein Herzeleid, und aus dem Pfeifen ward ein Heulen.

  42. Also rächeten diese den Mord, an ihrem Bruder begangen, und kehreten wieder um, und zogen an den Jordan.

  43. Nun kam Bacchides auch an den Jordan mit einem großen Heer am Sabbath.

  44. Da sprach Jonathan zu seinem Volk: Auf, und rüstet euch zur Schlacht! Denn jetzt könnt ihr nicht still hie liegen wie zuvor.

  45. Denn die Feinde sind da, und wir müssen uns wehren, dieweil wir doch nicht entrinnen können. Denn wir haben Feinde vor uns und hinter uns; so ist der Jordan auf einer Seite, auf der andern sind Lachen und Gebirg.

  46. Darum sollt ihr schreien gen Himmel, daß ihr von den Feinden errettet werdet.

  47. Und sie griffen an, und Jonathan schlug nach Bacchides; aber Bacchides wich zurück.

  48. Da sprang Jonathan und sein Volk in den Jordan, und kamen über das Wasser; und des Bacchides Volk war nicht so kühn, daß sie sich ins Wasser begeben hätten.

  49. Und sind auf diesen Tag umkommen aus dem Heer des Bacchides tausend Mann.

  50. Darum zog Bacchides wieder ab, und kam gen Jerusalem, und fing an, die Städte im Lande zu befestigen. Er ließ Thore und hohe Mauern bauen um Jericho, Emmaus, Beth-Horon, Beth-El (Bethel), * Thimnath (Timna), Pharaton, Tephon;

    *Richter 14,1.

  51. und legte Kriegsvolk darein zur Besatzung, die Israel sollten plagen.

  52. Desgleichen ließ er befestigen Bethzur, Gazara und die Burg zu Jerusalem, und legte auch Kriegsvolk darein, und versorgte sie mit Speise.

  53. Und nahm der vornehmsten Leute Kinder zu Geiseln, und behielt sie auf der Burg zu Jerusalem.

  54. Im * hundert und drei und fünfzigsten Jahr, im zweiten Monat, gebot Alcimus, die Mauer des inneren Vorhofs am Tempel, welche die heiligen + Propheten hatten bauen lassen, einzureißen.

    *Kapitel 1,11. +Esra 6,14.

  55. Und da man solches anfing, strafte Gott den Alcimus, daß das angefangne Werk wieder verhindert ward; denn der Schlag rührte ihn, daß er nicht mehr reden konnte, oder etwas ordnen und schaffen von seinen Sachen;

  56. und starb also mit großen Schmerzen.

  57. Da aber Bacchides sah, daß Alcimus tot war, zog er wieder weg zum Könige. Da ward Friede und Ruhe im Lande zwei Jahre.

  58. Aber die Abtrünnigen im Lande hielten Rat und sprachen: Jonathan und sein Anhang sitzen still, und haben Frieden, und sind sicher. Laßt und Bacchides wieder fordern, der könnte sie jetzt in Einer Nacht alle fahen (fangen).

  59. Also zogen sie zu Bacchides, und sagten ihm ihren Rat.

  60. Da machte sich Bacchides auf mit einem großen Heer, und schickte Briefe heimlich zu seinem Anhang im Lande Juda, daß sie Jonathan und alle, so bei ihm waren, fahen (fangen) sollten. Aber dieser Anschlag ward Jonathan verkundschaftet; darum schafften sie nichts,

  61. sondern Jonathan fing bei fünfzig, die Vornehmsten des abtrünnigen und gottlosen Haufens, und ließ sie töten.

  62. Darnach wichen Jonathan und Simon und ihr Volk in die Wüste, in einen zerstöreten Flecken, Bethbasi; den baute er wiederum, und machte ihn fest.

  63. Da nun Bacchides solches vernahm, war er auf mit seinem ganzen Heer, und ließ die Juden auch aufbieten;

  64. und zog vor Bethbasi, und belagerte es lange, und stürmte, und machte Geschütz und Kriegsrüstung davor.

  65. Aber Jonathan befahl die Stadt seinem Bruder Simon, und er zog mit einem Haufen heraus;

  66. und schlug Odoarres und desselbigen Brüder und die Kinder Phaserons in ihren Hütten. Dieweil es ihm aber also glückte, liefen mehr Leute zu ihm, daß er stärker ward.

  67. Mittlerzeit fiel Simon auch aus der Stadt in der Feinde Lager, und verbrannte die Kriegsrüstung,

  68. und schlug den Bacchides in die Flucht. Und Bacchides härmte sich sehr, daß sein Anschlag und Zug vergeblich war;

  69. und ergrimmte sehr über die abtrünnigen Juden, die ihm geraten hatten, wieder in das Land zu kommen, und ließ ihrer viel töten; und rüstete sich, wieder weg in sein Land zu ziehen.

  70. Da Jonathan solches vernahm, schickte er Boten zu ihm, einen Frieden mit ihm zu machen, und bat ihn, daß er den Raub und die Gefangnen wieder ledig geben wollte.

  71. Das bewilligte Bacchides gern, und that solches, wie Jonathan begehrte, und schwur ihm einen Eid, daß er ihm sein Leben lang kein Leid mehr thun wollte.

  72. Und gab ihm den Raub und die Gefangenen aus Juda wieder ledig, und kehrte um, und zog in sein Land, und kam nicht wieder in das Land Juda.

  73. Also ward wieder Friede in Israel. Und Jonathan wohnte zu Michmas, und regierte da über das Volk, und vertilgte die Abtrünnigen aus Israel.

Das 10. Kapitel.

Alexander und Demetrius, welche um die Krone Syriens streiten, suchen Jonathans Freundschaft. Jonathan hält es mit Alexander und wird Hoherpriester und Landpfleger.

  1. Im * hundert und sechzigsten Jahr kam Alexander, Antiochus des Edlen Sohn, und nahm die Stadt Ptolemais ein und regierte da.

    *Kapitel 1,11.

  2. Da aber Demetrius solches vernahm, brachte er ein groß Heer zusammen, und zog wider Alexander, ihn zu verjagen.

  3. Darum schrieb Demetrius an den Jonathan, und sagte ihm zu, er wollte Frieden mit ihm halten, und wollte ihm alles Gute thun.

  4. Denn er dachte: Es ist besser, daß ich ihn zuvor an mich bringe, ehe denn er sich zu Alexander schlage wider mich;

  5. darum daß ich seinen Bruder umgebracht, dazu ihm und seinem Volk viel Leids gethan habe.

  6. Und Demetrius schrieb an Jonathan, und erlaubte ihm Kriegsvolk anzunehmen und zu halten, und Kriegsrüstung zu machen, und daß er sein Bundesgenoß sein sollte; und befahl, daß man die * Geiseln auf der Burg dem Jonathan wieder ledig geben sollte.

    *Kapitel 9,53.

  7. Darum kam Jonathan gen Jerusalem, und ließ diese Briefe vor allem Volk und vor denen in der Burg lesen.

  8. Da sie nun höreten, daß ihm der König erlaubte, Kriegsvolk anzunehmen, und Kriegsrüstung zu machen, und daß ihn der König als einen Bundesgenossen hielt, fürchteten sie sich sehr vor ihm,

  9. und gaben ihm die Geiseln ledig; und Jonathan gab sie ihren Eltern wieder.

  10. Also fing Jonathan an, zu Jerusalem zu wohnen, und die Stadt wieder zu bauen und zu bessern,

  11. und ließ die Mauern wieder aufrichten, und den Berg Zion wieder befestigen mit guten starken Mauern von eitel Werkstücken.

  12. Also ward Jerusalem wiederum fest gebauet.

  13. Und die Heiden in den Flecken, die Bacchides hatte lassen festmachen, flohen davon weg in ihr Land.

  14. Allein Bethzur behielten sie inne; und dahin liefen die Abtrünnigen, denn daselbst hatten sie ihren Aufenthalt.

  15. Da nun Alexander vernahm, daß Demetrius bei Jonathan Freundschaft suchte, und hörte die löblichen Thaten, die Jonathan und seine Brüder gethan hatten, sprach er:

  16. Des Mannes gleichen findet man nicht; darum wollen wir ihm schreiben, daß er unser Freund und Bundesgenoß werde.

  17. Und schrieb ihm also:

  18. Der König Alexander entbietet seinem Bruder Jonathan seinen Gruß.

  19. Wir hören dich preisen für einen trefflichen Mann und wert, daß du unser Freund seiest.

  20. Darum setzen wir dich zum Hohenpriester über dein Volk, und sollst des Königs Freund heißen; und schicken dir hiemit einen Purpur und güldne Krone. Darum wollest du dich treulich zu uns halten, und unser Freund bleiben.

  21. Also zog Jonathan an das priesterliche Kleid im * hundert und sechzigsten Jahr im siebenten Monat, am Lauberhüttenfest; und brachte ein Heer zusammen, und ließ viel Kriegsrüstung machen.

    *Kapitel 1,11.

  22. Da aber Demetrius solches vernahm, ward er sehr betrübet,

  23. daß Alexander die Juden von ihm abwandte zu sich, und dadurch stärker ward; und bedachte,

  24. er wollte ihnen auch freundlich schreiben, und Ehre und Gut verheißen, daß sie ihm Hilfe zusagten.

  25. Und schrieb ihnen also: Der König Demetrius entbietet den Juden seinen Gruß.

  26. Wir haben gern gehört, und ist uns eine große Freude, daß ihr nicht von uns abfallet zu unsern Feinden, sondern haltet mit allen Treuen an uns.

  27. Darum bitten wir, ihr wollt also forthin treulich an mir halten, und euch nicht von mir wenden lassen.

  28. Diese eure Treue wollen wir vergelten, und euch viel Bürden erlassen, und mehr Freiheit geben und Gnaden thun.

  29. Und erlasse jetzt allen Juden den Schoß, den Zins vom Salz, die Kronsteuer, den dritten Scheffel vom Getreide, die Hälfte, die mir vom Obst gebührt.

  30. Von diesen Bürden soll nun forthin das Land Juda und die drei Vogteien, so dazu gehören in den Landen Samaria und Galiläa, gefreiet sein allezeit.

  31. Und Jerusalem soll heilig und frei sein von allen Bürden, Schoß und Zehent.

  32. Ich will auch die Burg zu Jerusalem wiederum räumen lassen, und dem Hohenpriester übergeben, daß er sie einnehme, und Leute darauf lege, wen er will, sie zu bewahren.

  33. Und alle gefangene Juden in meinem Königreich sollen freigelassen werden ohne Lösegeld, und sollen sie und ihr Vieh vom Schoß gefreiet sein.

  34. Auch sollen sie Freiheit haben in alle meinem Königreich, ihre Sabbathe, Neumonde und andre bestimmte Feste zu halten;

  35. und drei Tage vor und nach dem Fest von jedermann unverhindert sein an ihrem Gottesdienst, und soll auch sonst niemand sie beschweren.

  36. Und man soll dreißig tausend Mann in Judäa wählen; denen will ich Sold geben, wie meinem andern Kriegsvolk, und sie sollen in die großen Festungen des Königs verordnet werden.

  37. Und aus ihnen sollen gewählet werden etliche, die der König in seinen höchsten Händeln als vertrauete Räte gebrauchen wird. Die Juden sollen auch nicht fremde, sondern eigene Hauptleute haben, aus ihnen gewählet, daß sie ihre Gesetze halten mögen wie im Lande Juda.

  38. Und die drei Vogteien im Lande Samaria und Galiläa, so zu Judäa gehören, sollen niemand unterthan sein denn allein dem Hohenpriester, daß man wisse, daß er allein Herr darüber sei.

  39. Die Stadt Ptolemais und die Landschaft, so dazu gehört, gebe ich dem Tempel zu Jerusalem zu den Kosten, die auf das Opfer gehen.

  40. Ich will auch jährlich fünfzehn tausend Lot Silbers von meinem eignen Einkommen geben aus den bequemsten Orten.

  41. Und was von * alters her meine Amtleute schuldig gewesen, zum Tempel zu geben, das soll forthin gereicht werden.

    *Esra 6,9; 7,20.

  42. Und auch die fünf tausend Lot Silbers, welche sie von des Tempels jährlichem Einkommen entwendet haben, sollen den Priestern wiederum zufallen.

  43. Es soll der Tempel auch diese Freiheit haben: Wer in meinem ganzen Königreich eine Strafe verwirkt hat, und fliehet in den Tempel oder dessen Zugehör, der soll da sicher sein mit Leib und mit Gut.

  44. Zum Bau und Besserung des Tempels und der Mauern und Türme zu Jerusalem

  45. und sonst im Lande will der König die Kosten auch legen von seinem eignen Einkommen.

  46. Da man aber diesen Brief Jonathan und dem Volk las, wollten sie ihm nicht trauen, und nahmen's nicht an; denn sie wußten wohl, welche Untreue und grausame Tyrannei er zuvor gegen Israel geübt hatte;

  47. und beschlossen, dem Alexander Hilfe zu thun, der zuvor Freundschaft bei ihnen gesucht hatte, und Frieden zugesagt; diesem thaten sie Hilfe sein Leben lang.

  48. Da nun Alexander und Demetrius wider einander zogen,

  49. und einander angriffen, da floh des Demetrius Heer, und Alexander eilte ihm nach;

  50. und thaten eine grausame Schlacht vom Morgen an bis an den Abend; und Demetrius ward denselben Tag erschlagen.

  51. Darnach sandte Alexander Boten zu Ptolemäus, dem Könige in Ägypten, mit dieser Werbung:

  52. Nachdem ich wieder in mein Reich kommen bin, und sitze auf dem königlichen Thron, und habe das Regiment wieder an mich gebracht, und habe Demetrius zunichte gemacht, und mein Erbland wieder erobert,

  53. begehre ich Freundschaft mit dir zu machen, und bitte dich, du wollest mir deine Tochter zur Ehe geben;

  54. so will ich mich gegen dich als dein Eidam halten, und dir und ihr Geschenke geben, die dein würdig sind.

  55. Darauf antwortete Ptolemäus, und wünschte dem Alexander Glück, daß er wieder in sein Vaterland kommen war, und sein Königreich erobert;

  56. und sagte ihm zu, das zu thun, wie er begehrt hatte; und begehrte, er wollte zu ihm gen Ptolemais kommen, da wollten sie einander selbst ansprechen, und die Heirat vollziehen.

  57. Im * hundert und zwei und sechzigsten Jahr zog Ptolemäus mit seiner Tochter Kleopatra aus Ägypten, und kamen gen Ptolemais.

    *Kapitel 1,11.

  58. Dahin kam auch der König Alexander. Und Kleopatra ward dem Alexander vermählet, und die Hochzeit ward mit großer königlicher Pracht gehalten.

  59. Und der König Alexander schrieb Jonathan, und forderte ihn zu sich.

  60. Da kam Jonathan mit großer Herrlichkeit gen Ptolemais zu beiden Königen, und schenkte ihnen und ihren Freunden köstliche Gaben von Gold und Silber, und fand Gnade bei ihnen.

  61. Und etliche Abtrünnige aus Israel kamen dahin, den Jonathan zu verklagen; aber der König wollte sie nicht hören,

  62. sondern befahl, daß Jonathan seine Kleider ablegen, und einen Purpur anziehen sollte; welches also geschah.

  63. Da setzte ihn der König neben sich; und * befahl seinen Fürsten, daß sie mit ihm in der Stadt umherziehen sollten, und ausrufen lassen, daß ihn niemand verklagen sollte, oder sonst beleidigen.

    *Esther 6,9.10.

  64. Da aber seine Verkläger sahen, daß ihn der König so hoch ehrte, daß er ihn hatte einen Purpur heißen anziehen, und solches von ihm ausrufen ließ, flohen sie alle davon.

  65. Und der König that ihm große Ehre, und ließ ihn schreiben unter seine vornehmsten Freunde, und machte ihn zum Hauptmann und zum Landpfleger.

  66. Darnach zog Jonathan wiederum gen Jerusalem mit Freuden und in gutem Frieden.

  67. Im * hundert und fünf und sechzigsten Jahr kam der König Demetrius, des vorigen Demetrius Sohn, aus Kreta in sein Erbkönigreich.

    *Kapitel 1,11.

  68. Da erschrak Alexander sehr, und wandte sich gen Antiochien.

  69. Aber Demetrius bestätigte den Apollonius, den Hauptmann in Nieder-Syrien; der brachte ihm ein Kriegsvolk zusammen, und lagerte sich zu Jamnia. Und sandte zu Jonathan, * dem Hohenpriester, und ließ ihm sagen:

    *Vers 20.

  70. Niemand thut uns Widerstand, denn du allein, und machest, daß man mich verachtet. Du trotzest wohl im Gebirg;

  71. aber wenn du auf deine Kriegsmacht vertrauest, so ziehe herunter in das Blachfeld, und laß uns mit einander versuchen; denn mit mir ist die Macht der Städte.

  72. Wenn du fragen wirst, wie stark wir sind, ich und die andern, so mir zuziehen und helfen, so wird man dir sagen: Ihr werdet nicht bleiben können vor diesen Leuten, von welchen eure Väter zweimal in ihrem eignen Lande geschlagen sind.

  73. Viel weniger kannst du im Blachfeld vor solchem großen Volk zu Roß und Fuß bestehen, da keine Berge und Felsen sind, dahin man fliehen könnte.

  74. Da Jonathan solch Rühmen hörte, erzürnte er, und wählte zehn tausend Mann, und zog aus von Jerusalem; und sein Bruder Simon kam zu ihm, ihm zu helfen; und lagerten sich vor Joppe.

  75. Aber die in der Stadt Joppe ließen ihn nicht ein; denn Apollonius hatte Volk darein gelegt als Besatzung; darum stürmte sie Jonathan.

  76. Da erschraken die in der Stadt, und thaten die Thore auf. Also eroberte Jonathan die Stadt Joppe.

  77. Da Apollonius dies vernahm, legte er sich vor Joppe mit drei tausend Reisigen und mit einem großen Fußvolk. Und stellte sich, als wollte er weg gen Asdod ziehen, daß er Jonathan herauslockte auf das Blachfeld; denn er hatte viel Reiterei, auf die verließ er sich.

  78. Jonathan eilte ihm nach gen Asdod, und die Heere gerieten an einander.

  79. Aber Apollonius hatte hinter sich im Lager heimlich tausend Reisige gelassen.

  80. Nun merkte Jonathan, daß Leute hinter ihm heimlich versteckt waren; darum, da sie von allen Seiten an sein Volk kamen, hielt Jonathan in seiner Ordnung.

  81. Da schossen die Reisigen den ganzen Tag vom Morgen an bis auf den Abend auf das Volk, bis ihre Pferde müde wurden.

  82. Darnach nahm Simon sein Heer, und griff die Feinde an. Da flohen die Reisigen, denn sie waren müde;

  83. und wurden zerstreuet hin und her im Felde, und flohen gen Asdod, und eileten in den Tempel des Götzen * Dagon, ihr Leben da zu retten.

    *1. Samuel 5,2.

  84. Aber Jonathan plünderte die Stadt Asdod und die Flecken umher, und zündete sie an. Er verbrannte auch den Götzentempel mit allen, so darein geflohen waren.

  85. Und die Summe der Erschlagenen und Verbrannten zusammen war bei acht tausend Mann.

  86. Darnach zog Jonathan mit dem Heer vor Askalon. Da gingen ihm die Bürger aus der Stadt heraus entgegen, und ergaben sich, und empfingen ihn mit großer Pracht.

  87. Also zog Jonathan wieder gen Jerusalem mit seinem Heer und Raube.

  88. Und da Alexander solches hörte, ehrte er Jonathan noch höher;

  89. und sandte ihm eine güldne Spange, wie man allein eines Königs gebornen Freunden giebt. Dazu schenkte er ihm Ekron, und das dazu gehört, zum Eigentum.

Das 11. Kapitel.

Ptolemäus bekriegt seinen Tochtermann Alexander. Neuer Wechsel im syrischen Reich und Jonathans Bestätigung. Wechselndes Glück.

  1. Und der König in Ägypten brachte Volk zusammen, soviel des Sands am Meer ist, und viel Schiffe; und unterstund sich, das Reich Alexanders mit Betrug an sich zu bringen, daß er beide Königreiche hätte.

  2. Darum zog er nach Syrien mit diesem Schein, als käme er wie ein Freund. Da that man ihm alle Städte auf, und zogen ihm entgegen, und empfingen ihn herrlich, wie denn Alexander befohlen hatte, dieweil dieser sein * Schwäher war.

    *Schwiegervater.

  3. Aber in welche Stadt Ptolemäus kam, da ließ er einen Haufen Kriegsvolk darin zur Besatzung.

  4. Und da er gen Asdod kam, zeigten sie ihm, wie * Jonathan den Tempel Dagons, dazu die Stadt und die Flecken umher verbrannt und verwüstet hatte, und die Leichname hin und her zerstreuet lagen, und Hügel aufgeworfen waren am Wege, darunter man die Erschlagenen mit Haufen begraben hatte.

    *Kapitel 10,84.

  5. Und sagten dem Könige, daß Jonathan diesen Schaden gethan hätte, damit sie ihm einen ungnädigen König machten. Aber der König schwieg still dazu.

  6. Und Jonathan zog auch dem König entgegen gen Joppe; da sprachen sie einander an, und blieben über Nacht da bei einander.

  7. Und Jonathan geleitete den König bis an das Wasser, genannt Eleutherus. Darnach zog er wieder heim gen Jerusalem.

  8. Und der König Ptolemäus nahm die Städte ein bis gen Seleucia am Meer, und gedachte, Alexander zu vertreiben.

  9. Und schickte Boten zu Demetrius, daß er zu ihm kommen sollte, einen Bund mit ihm zu machen, so wollte er ihm seine Tochter geben, die Alexander hatte, und wollte ihm helfen, daß er König würde.

  10. Und sprach, es hätte ihn gereuet, daß er Alexander die Tochter gegeben hätte.

  11. Und gab Alexander schuld, er hätte ihm nach dem Leben und Königreich getrachtet.

  12. Er erzeigte auch seinen Haß öffentlich, und wandte sich von Alexander, und nahm ihm die Tochter, und gab sie dem Demetrius.

  13. Und da Ptolemäus gen Antiochien kam, setzte er beide Kronen auf, des Reichs Ägypten und des Reichs Asien.

  14. Aber der König Alexander war dazumal in Cilicien; denn etliche Städte waren daselbst von ihm abgefallen.

  15. Da er nun von Ptolemäus hörte, zog er wider ihn, mit ihm zu kriegen. Aber Ptolemäus war stark gerüstet, und zog ihm entgegen, und verjagte ihn.

  1. Und Alexander floh nach Arabien, daß er da sicher wäre. Aber der König Ptolemäus war sehr mächtig;

  2. darum ließ Zabdiel, der Araber, seinem Gast, dem Alexander, den Kopf abhauen, und schickte ihn dem Könige Ptolemäus.

  3. Und Ptolemäus starb am dritten Tag hernach. Da wurden die Krieger, so Ptolemäus in die Städte gelegt hatte, auch umgebracht vom Volk in den Städten.

  4. Also nahm Demetrius das Reich ein im * hundert und sieben und sechzigsten Jahr.

    *Kapitel 1,11.

  5. Zu dieser Zeit brachte Jonathan sein Volk im Lande Juda zusammen, die Burg zu Jerusalem wieder zu erobern; und ließ Bollwerke und Geschütz davor aufrichten.

  6. Da zogen etliche Abtrünnige zum Könige Demetrius, und verklagten den Jonathan, und sagten, daß er die Burg belagert hätte.

  7. Da erzürnte der König sehr, und zog eilend gen Ptolemais, und schrieb dem Jonathan, daß er die Burg nicht belagern sollte, und sollte eilend zu ihm gen Ptolemais kommen; da wollte er mit ihm von etlichen Sachen reden.

  8. Da aber Jonathan diese Botschaft zukam, ließ er nicht ab von der Belagerung, und wählte etliche Ältesten in Israel und Priester, die mit ihm ziehen sollten, und machte sich auf, und wagte sein Leben.

  9. Und nahm viel köstlicher Kleinode mit sich von Gold, Silber und Kleidern, und zog gen Ptolemais zum Könige, und * fand Gnade bei ihm.

    *Kapitel 10,60.

  10. Da ihn nun die * Abtrünnigen seines Volks verklagten,

    *Kapitel 10,61.

  11. hielt ihn der König herrlich, wie er zuvor gehalten war, und that ihm große Ehre vor allen seinen Fürsten;

  12. und bestätigte ihn in seinem Hohenpriesteramt und in allen andern Ehren, die er bisher gehabt hatte, und hielt ihn für einen seiner vornehmsten Freunde.

  13. Jonathan bat auch den König, daß er dem ganzen Judäa und den dreien Vogteien in Samaria und Galiläa den Schoß erlassen wollte; und erbot sich, um diese Freiheit zu geben drei hundert Zentner Silbers.

  14. Das bewilligte der König, und gab Jonathan Briefe darüber; die lauteten also:

  15. Der König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonathan und dem jüdischen Volk seinen Gruß.

  16. Wir senden euch eine Abschrift des Briefs, den wir an unsern Verwandten, den Lasthenes, eurethalben geschrieben haben, daß ihr solches wissen mögt.

  17. Der König Demetrius entbietet Lasthenes, seinem Vater, seinen Gruß.

  18. Wir gedenken, unsern Freunden und treuen Bundesgenossen, den Juden, Gutes zu thun von wegen ihrer Treue und Freundschaft gegen uns.

  19. Darum so bestätigen wir, daß sie das ganze Judäa und die drei Vogteien Apherema und Lydda und Ramatha und ihre Zugehör innehaben sollen.

  20. Wir erlassen auch allen, so zu Jerusalem opfern, alles, das sie zuvor dem Könige haben jährlich geben müssen: Getreide, Obst, Zehent, Schoß, Salzzins, Kronsteuer.

  21. Von diesen allen sollen sie forthin gefreiet sein, und solche Freiheit soll ihnen fest und stät gehalten werden.

  22. Dieses Briefs Abschrift soll man Jonathan geben, daß man's auf den heiligen Berg stelle, als an einen öffentlichen Ort.

  23. Da nun der König Demetrius sah, daß im ganzen Königreich Friede war, und sich niemand mehr wider ihn setzte, da ließ er sein Kriegsvolk von sich, das im Königreich daheim war, einen jeden wieder in seine Stadt; aber das fremde Kriegsvolk, das er in den Inseln hin und her angenommen hatte, behielt er bei sich; darum ward ihm das einländische Volk sehr gram.

  24. Da aber Tryphon, ein Hauptmann, der vormals des Alexanders Freund gewesen war, sah, daß das Kriegsvolk einen Haß wider den König Demetrius gefasset hatte, zog er zu dem Araber Emalkuel, der den jungen Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog.

  25. Bei diesem hielt er an, daß er ihm den Knaben geben sollte, so wollte er ihn wiederum in seines Vaters Reich einsetzen. Und sagte dem Araber, wie und warum das Kriegsvolk den König Demetrius hassete. Und blieb also eine Zeit lang bei dem Araber.

  26. Mittlerzeit schrieb Jonathan dem König Demetrius, und bat ihn, er wollte denen, so auf der Burg zu Jerusalem und in den Festungen lagen, gebieten, selbige zu räumen, und ihm zu übergeben; denn sie thaten Israel viel Schaden.

  27. Da schrieb Demetrius dem Jonathan also: Nicht allein dieses, so du begehrest, sondern viel mehr Ehre und Gutes will ich dir und deinem Volk thun, sobald ich kann.

  28. Aber jetzt bin ich in großer Fahr (Gefahr). Darum thue so wohl an mir, und schicke mir Hilfe; denn all mein Kriegsvolk ist von mir abgefallen, und setzet sich wider mich.

  29. Darum schickte ihm Jonathan drei tausend guter Krieger; die kamen gen Antiochien zum Könige, und der König ward ihrer Ankunft sehr erfreuet.

  30. Nun richtete das Volk in der Stadt einen Aufruhr an, bei hundert und zwanzig tausend Mann, und wollten den König totschlagen.

  31. Aber der König floh in seine Burg. Da nahm das Volk die Gassen ein, und wollten die Burg stürmen.

  32. Darum forderte der König die Juden, ihn zu schützen. Da liefen die Juden alle dem Könige zu, und teileten sich in die Gassen;

  33. und erschlugen denselbigen Tag hundert tausend Mann, und zündeten die Stadt an, und plünderten sie. Also retteten sie den König.

  34. Da nun das Volk in der Stadt sah, daß die Juden der Stadt mächtig waren worden, verzagten sie, und schrieen zum Könige, und baten um Frieden;

  35. daß die Juden aufhörten, das Volk zu töten, und die Stadt nicht ganz wüste machten.

  36. Da ward Friede, und legten die Juden ihre Waffen von sich, und wurden hoch geehret vom König, und gerühmet im ganzen Reich; und zogen wieder heim gen Jerusalem, und brachten groß Gut mit sich, das sie im Krieg gewonnen hatten.

  37. Da nun Demetrius wieder sicher war, und das Reich mit Ruhe innehatte,

  38. hielt er Jonathan der Dinge keines, die er ihm verheißen hatte, und wandte sich ganz von ihm, und war ihm undankbar für seine Wohlthaten, und erzeigte ihm alle Untreue.

  39. Nicht lange hernach kam * Tryphon wiederum mit dem jungen Antiochus. Dieser Antiochus ward König, und setzte die Krone auf.

    *Vers 39.

  40. Und kam zu ihm alles Kriegsvolk, welches Demetrius beurlaubet hatte. Da sie nun mit Demetrius stritten, schlugen sie ihn in die Flucht, und verjagten ihn.

  41. Und Tryphon nahm die Elefanten, und gewann Antiochien.

  42. Und der junge Antiochus schrieb Jonathan, und bestätigte ihn in seinem Hohenpriesteramt, und willigte, daß er die vier Vogteien besitzen und behalten sollte, und * des Königs Freund sein;

    *Kapitel 10,20.65.

  43. und sandte ihm güldene Gefäße, und erlaubte ihm, Gold zu Tisch zu brauchen, und Purpur und * eine güldene Spange zu tragen.

    *Kapitel 10,89.

  44. Und Simon, den Bruder Jonathans, machte er zum Hauptmann übers Land von Tyrus an bis an Ägypten.

  45. Da nun Jonathan auszog über den Jordan, und in die Städte umher kam, da zog ihm zu alles Kriegsvolk in Syrien, ihm zu helfen. Und da er vor Askalon kam, * gingen ihm die Bürger entgegen, und empfingen ihn mit Ehren, und ergaben sich.

    *Kapitel 10,86.

  46. Darnach zog er vor Gaza; aber die von Gaza wollten ihn nicht einlassen; darum belagerte er die Stadt, und verbrannte die Flecken umher, und plünderte sie.

  47. Da baten die von Gaza um Frieden. Und Jonathan machte einen Frieden mit ihnen, und nahm die Kinder ihrer Obersten zu Geiseln, und schickte sie gen Jerusalem; er aber zog fort durchs Land bis gen Damaskus.

  48. Da er aber hörte, daß des Königs Demetrius Hauptleute mit einem großen Heer gen Kedes in Galiläa kommen waren, ihn in seinem Vornehmen zu hindern,

  49. da zog er wider sie, und ließ seinen Bruder Simon im Lande.

  50. Der zog vor Bethzur, und belagerte es lange Zeit so hart, daß sie nicht herausfallen konnten.

  51. Darum baten sie um Frieden; und Simon machte Frieden mit ihnen, und ließ sie frei abziehen, und nahm die Stadt ein, und legte Kriegsvolk darein als Besatzung.

  52. Aber Jonathan zog mit seinem Heer an den See Genezareth, und war morgens früh auf, und kam in das Blachfeld Hazor.

  53. Da zogen die Heiden ihm entgegen im Blachfeld, und hatten einen Haufen versteckt im Gebirge.

  54. Da nun Jonathan den andern Haufen angriff, fiel der versteckte Haufe heraus aus dem Gebirge, und griff auch an.

  55. Da floh das ganze Heer Jonathans, und blieb niemand denn allein die Hauptleute, Mattathias, der Sohn Absaloms, und Judas, der Sohn Kalphis.

  56. Da * zerriß Jonathan seine Kleider, und streute Erde auf sein Haupt, und betete,

    *Kapitel 2,14.

  57. und rannte die Feinde wiederum an, und schlug sie in die Flucht.

  58. Da nun sein Volk, das zuvor geflohen war, solches sah, kehreten sie wieder um, Jonathan zu helfen, und jagten den Feinden nach bis gen Kedes in ihr Lager; und sie machten da auch ein Lager.

  59. Und sind diesen Tag umkommen bei drei tausend Heiden. Darnach zog Jonathan wieder gen Jerusalem.

Das 12. Kapitel.

Jonathan schickt Gesandte an die Römer und Spartaner. Er befestigt Jerusalem und andere Städte, wird aber von Tryphon hinterlistigerweise gefangen.

  1. Da aber Jonathan sah, daß er nun Raum gewonnen hatte, wählte er etliche, die er gen Rom sandte, den * Bund mit den Römern zu erneuen und wiederum aufzurichten.

    *Kapitel 8,22.

  2. Er schrieb auch denen von Sparta und an andere Orte mehr.

  3. Da nun die Boten gen Rom kamen, gingen sie vor den Rat und sprachen: Jonathan, der Hohepriester, und das jüdische Volk haben uns gesandt, den Bund, so zwischen uns vormals gemacht ist, wiederum zu erneuen.

  4. Und die Römer gaben ihnen Briefe und Geleit, daß sie sicher wiederum heimzögen.

  5. Und also schrieb Jonathan denen von Sparta:

  6. Jonathan, der Hohepriester, und die Ältesten des Volks und die Priester und das jüdische Volk entbieten ihren Brüdern, denen von Sparta, ihren Gruß.

  7. Schon vormals hat euer König Areus an unsern Hohenpriester Onias geschrieben, daß ihr unsre * Brüder seid, wie denn derselbige Brief lautet.

    *Vers 21.

  8. Und Onias empfing euren Boten mit Ehren, und nahm die Freundschaft und den Bund an, davon im Brief geschrieben war.

  9. Wiewohl wir nun jetzt nicht fremder Hilfe bedürfen, und Trost haben an Gottes Wort, das wir täglich lesen,

  10. so senden wir doch Botschaft zu euch, die Bruderschaft und Freundschaft zwischen uns zu erneuen und zu bestätigen, daß wir derselben nicht vergessen; denn es ist nun eine lange Zeit, daß ihr zu uns geschickt habt.

  11. Darum wisset, daß wir allezeit an Feiertagen und allen andern Tagen, so man opfert, in unserm Gebet und Opfer euer gedenken, wie sich's denn gebührt, der Brüder zu gedenken.

  12. Und eure Ehre und Wohlfahrt ist uns eine Freude.

  13. Aber wir haben mittlerzeit große Not gelitten, und schwere Kriege gehabt mit den Königen umher.

  14. Wir haben aber euch und andere unsrer Freunde und Bundesgenossen nicht bemühen wollen in diesen unsern Kriegen.

  15. Denn wir haben Hilfe vom Himmel gehabt; und Gott hat uns geschützt wider unsere Feinde, und die Feinde unterdrückt.

  16. Dieweil wir aber jetzt diese unsre Boten, Numenius, des Antiochus Sohn, und Antipater, den Sohn Jasons, zu den Römern senden, die Freundschaft und Bündnis mit ihnen wiederum zu erneuen,

  17. haben wir ihnen dabei befohlen, daß sie auch zu euch ziehen sollen, und euch unsern Gruß sagen, und diesen Brief überantworten, unsre Bruderschaft zu erneuen.

  18. Und bitten um Antwort.

  19. Dies aber ist die Abschrift des Briefes, welchen * Areus, der König zu Sparta, uns vormals gesandt hatte:

    *Vers 7.

  20. Areus, der König zu Sparta, entbietet Onias, dem Hohenpriester, seinen Gruß.

  21. Wir finden in unsern alten Schriften, daß die von Sparta und die Juden Brüder sind, dieweil beide Völker von Abraham herkommen.

  22. Nachdem wir nun solches wissen, bitten wir, ihr wollet uns schreiben, wie es euch gehet.

  23. Und so es euch gefällt, so soll unser Vieh, Habe und Gut, und was wir vermögen, sein, als wäre es euer eigen; und das eure soll sein, als wäre es unser eigen. Dies haben wir befohlen, euch anzuzeigen.

  24. Darnach hörte Jonathan, daß des Demetrius Hauptleute wiederum mit größerer Macht denn zuvor kamen, und wollten ihn überziehen.

  25. Darum zog er aus von Jerusalem wider sie in das Land Hamath; denn er wollte nicht harren, daß sie ihm zuvor in sein Land fielen.

  26. Da er nun Kundschafter in der Feinde Lager sandte, kamen sie und sagten, daß die Feinde beschlossen hätten, diese Nacht ihn zu überfallen.

  27. Darum gebot Jonathan seinem Heer des Abends, daß sie wachen, und die ganze Nacht im Harnisch und gerüstet sein sollten; und verordnete Leute ums Lager umher in die Schildwacht.

  28. Da aber die Feinde sahen, daß Jonathan zur Schlacht gerüstet war, kam sie eine Furcht an, daß sie aufbrachen und wegzogen. Und daß man ja solches nicht merken sollte, ließen sie viel Feuer im Lager hin und her machen.

  29. Darum dachte Jonathan nicht, daß sie wegzögen, bis morgens frühe; denn er sah die Feuer hin und her im Lager.

  30. Morgens aber jagte er ihnen nach, und konnte sie nicht ereilen; denn sie waren bereits über das Wasser Eleutherus.

  31. Da kehrte sich Jonathan gegen die Araber, welche heißen Zabadäer, schlug und plünderte sie;

  32. und kehrte sich wieder gen Damaskus, und durchzog das ganze Land.

  33. Simon aber zog gen Askalon, und in die festen Städte dabei; darnach kehrte er sich gegen Joppe.

  34. Denn er vernahm, daß sie sich wollten des Demetrius Hauptleuten ergeben. Darum kam er zuvor, und nahm Joppe ein, und legte Kriegsvolk darein, die Stadt zu bewahren.

  35. Darnach kam Jonathan wieder heim, und hielt Rat mit den Ältesten im Volk, daß man etliche Städte befestigen sollte in Judäa,

  36. und die Mauern zu Jerusalem höher machen, und zwischen der Burg und der Stadt eine hohe Mauer bauen, daß die Stadt von der Burg abgesondert würde, daß die auf der Burg nicht in die Stadt herausfallen könnten, und daß man ihnen nichts zuführen, noch abkaufen möchte.

  37. Da nun das Volk zusammenkam und anfing zu bauen, dieweil die Mauer am Bach gegen Morgen verfallen war, baueten sie dasselbige Stück wieder, das da heißt Kaphnata.

  38. Und Simon bauete die Burg Adida in der Sephela, und machte sie fest, und bewahrte sie mit starken Thoren.

  39. Nun hatte * Tryphon vor, das Königreich Asien an sich zu bringen, und die Krone aufzusetzen, und den jungen Antiochus, den König, zu töten.

    *Kapitel 11,54.

  40. Dieweil er aber besorgte, Jonathan würde es wehren, und wider ihn ziehen, trachtete er auch darnach, wie er Jonathan fahen (fangen) und umbringen möchte. Darum zog er gen Bethsan.

  41. Da kam Jonathan auch dahin mit vierzig tausend Mann, wohl gerüstet.

  42. Da aber Tryphon sah, daß Jonathan eine große Macht bei sich hatte, fürchtete er sich, öffentlich etwas wider ihn vorzunehmen;

  43. sondern empfing ihn herrlich, und befahl ihn seinen Freunden in Ehren zu halten, und gab ihm Geschenke; und gebot dem Heer Jonathans, daß sie ihm gehorsam sein sollten wie ihm selbst.

  44. Und sprach zu Jonathan: Warum machest du dem Volk solche Mühe, so wir doch keinen Krieg haben?

  45. Laß sie wieder heimziehen. Allein wähle dir wenig Leute, die bei dir bleiben, und zeuch (zieh) mit mir gen Ptolemais. Diese Stadt will ich dir übergeben und die andern festen Städte, und will dir alles Kriegsvolk und Amtleute befehlen; denn ich muß wiederum wegziehen. Auch bin ich allein derhalben jetzt herkommen; darum wollest du mit mir ziehen.

  46. Jonathan glaubte ihm, und ließ sein Volk von sich heimziehen ins Land Juda,

  47. und behielt allein drei tausend bei sich; davon ließ er zwei tausend in Galiläa, das eine Tausend aber zog mit ihm.

  48. Da nun Jonathan in die Stadt Ptolemais kam, ließ Tryphon die Thore zuschließen, und nahm Jonathan gefangen, und ließ seine Leute erstechen.

  49. Und schickte Fußvolk und Reisige nach Galiläa aufs weite Feld, das andre Kriegsvolk Jonathans auch umzubringen.

  50. Da sie aber vernahmen, daß Jonathan * gefangen und umkommen war samt seinen Leuten, vermahneten sie einander, und rüsteten sich zur Schlacht, und zogen getrost gegen die Feinde.

    *Kapitel 13,12.

  51. Da aber die Feinde sahen, daß es ihnen ihr Leben gelten sollte, dieweil sich diese wehren wollten,

  52. kehreten sie wieder um und zogen weg. Da zog das Volk auch wiederum heim ins Land Juda mit Frieden, und * klagte den Jonathan und die andern, die mit ihm umkommen waren; und ganz Israel trauerte sehr um Jonathan.

    *Kapitel 9,20.

  53. Und alle Heiden umher fingen an, das Volk zu drängen und zu plagen und sprachen:

  54. Sie haben kein Haupt und keinen Schutz mehr; nun wollen wir sie überziehen und ausrotten, und ihren Namen auf Erden vertilgen.

Das 13. Kapitel.

Simon tritt an die Stelle seines Bruders Jonathan, welcher mit seinen Söhnen von Tryphon getötet wird, schließt mit Demetrius einen Vertrag und macht sich unabhängig.

  1. Da nun Simon hörte, daß Tryphon ein groß Heer bei einander hatte, das Land Juda zu überziehen und zu verderben,

  2. und sah, daß dem Volk sehr bang und angst war, kam er gen Jerusalem, und versammelte das Volk,

  3. und tröstete sie und sprach: Ihr wisset, welche schwere Kriege ich und meine Brüder und mein Vater für das Gesetz und Heiligtum geführet haben, und habt die Not gesehen, darin ganz Israel gewesen ist;

  4. in welcher um Israels willen alle meine Brüder umkommen sind, und lebet keiner mehr denn ich.

  5. Nun begehre ich nicht, meines Lebens zu schonen in dieser Trübsal; denn ich bin nicht besser denn meine Brüder, und begehre nicht, es besser zu haben denn sie;

  6. sondern will mein Volk, unser Heiligtum und unsre Weiber und Kinder rächen. Denn * alle Heiden umher sind auf uns ergrimmet, und rotten sich zusammen, uns zu vertilgen.

    *Kapitel 12,53.

  7. Von diesem Trost kriegte das Volk wieder ein Herz, und faßte einen Mut;

  8. und antworteten darauf und schrieen: Du sollst unser Hauptmann sein an Judas und Jonathans, deiner Brüder, Statt, unsern Krieg zu führen.

  9. Und wir wollen dir gehorsam sein in allem, das du uns heißest.

  10. Da forderte Simon das Kriegsvolk zusammen. Auch schaffte er, daß man eilend die Mauern zu Jerusalem ausbauen mußte, daß die Stadt ganz umher wohl bewahret und fest wäre.

  11. Und schickte Jonathan, den Sohn Absaloms, mit einem Heer gen Joppe. Und Jonathan trieb die Feinde aus Joppe, und behielt die Stadt inne.

  12. Da zog Tryphon von Ptolemais aus mit großer Macht, einzufallen ins Land Juda, und führte * Jonathan gefangen mit sich.

    *Kapitel 12,48.

  13. Aber Simon zog gegen ihn, und lagerte sich vorn am Blachfeld bei Adida.

  14. Da aber Tryphon vernahm, daß Simon an seines Bruders Jonathan Statt Hauptmann worden wäre, und gedächte sich mit ihm zu schlagen, da sandte er Boten zu Simon, und ließ ihm sagen:

  15. Ich habe Jonathan von wegen einer Summe Gelds, die er dem König schuldig blieben ist aus den Ämtern, behalten;

  16. willst du mir nun hundert Zentner Silbers schicken, und seine zween Söhne zu Geiseln geben, daß er nicht von uns abfalle, und sich darnach wider uns setze, wenn er los worden ist, so will ich dir ihn ledig geben.

  17. Wiewohl aber Simon wohl merkte, daß es eitel Betrug war, schaffte er dennoch, daß dem Tryphon das Geld und die Kinder geschickt wurden, daß das Volk nicht über ihn klagte,

  18. Jonathan hätte derhalben müssen umkommen, daß er ihn nicht hätte lösen wollen.

  1. Drum schickte er dem Tryphon die Kinder samt den hundert Zentnern. Aber Tryphon hielt nicht Glauben, und wollte Jonathan nicht ledig geben.

  2. Darnach zog Tryphon fort, daß er ins Land käme und möchte einen Schaden thun, und zog um das Land herum auf der Straße, die gen Adora gehet. Aber Simon war ihm mit seinem Heer stets auf der Seite, und wo er hereinfallen wollte, da wehrte ihm Simon.

  3. Es schickten auch die auf der Burg einen Boten zu Tryphon, daß er durch die Wüste zu ihnen ziehen sollte, ehe sich's Simon versähe, und sollte ihnen Speise zuführen lassen.

  4. Darum wollte Tryphon mit seiner ganzen Reiterei eilend auf sein und zu ihnen kommen. Aber in derselbigen Nacht fiel ein sehr tiefer Schnee, der verhinderte ihn, daß er nicht kam. Darnach zog er nach Gilead,

  5. und bei Baskama ließ er Jonathan töten; und er wurde da begraben.

  6. Darnach zog Tryphon wiederum in sein Land weg.

  7. Da schickte Simon dahin, und ließ seines Bruders Leichnam holen, und legte ihn in seines Vaters Grab zu Modin.

  8. Und ganz Israel trauerte kläglich um Jonathan lange Zeit.

  9. Und Simon ließ ein hohes Grab von gehauenen Steinen machen seinem Vater und seinen Brüdern,

  10. und darauf setzen sieben Pyramiden, eine gegen der andern über, dem Vater, der Mutter und den vier Brüdern.

  11. Und ließ um dieselben her große Säulen setzen, und an den Säulen Harnische machen zum ewigen Gedächtnis, und neben den Harnischen ausgehauene Schiffe, so daß es alle, die auf dem Meer fahren, sehen konnten.

  12. Dies Grab zu Modin stehet noch auf diesen Tag.

  13. Aber Tryphon ging mit dem jungen Antiochus betrüglich um, bis daß er ihn heimlich tötete.

  14. Darnach setzte er selbst die Krone auf, und ward König in Asien, und plagte das Land hart.

  15. Aber Simon baute und befestigte viel Städte im Lande Juda mit dicken Mauern und hohen Türmen und starken Thoren, und schaffte Speise in die festen Städte;

  16. und schickte Boten zu dem Könige Demetrius, und bat um Erlassung der Last, die ihm Tryphon aufgelegt hatte; denn Tryphon trieb eitel Raub und Mord im Lande.

  17. Darauf antwortete Demetrius und schrieb also:

  18. Der König Demetrius entbietet Simon, dem Hohenpriester und Freunde der Könige, und den Ältesten und dem jüdischen Volk seinen Gruß.

  19. Die güldne Krone samt der Palme, die ihr mir geschickt habt, haben wir empfangen, und sind bereit, einen guten Frieden mit euch zu machen, und den Amtleuten zu schreiben, daß sie euch erlassen alle Last, die wir euch zuvor zu erlassen zugesagt haben.

  20. Und was wir euch verheißen haben, das soll treulich, stät und fest gehalten werden. Alle Festungen, die ihr gebauet habt, sollt ihr behalten und innehaben.

  21. Und vergeben euch, was ihr mittlerzeit wider uns gethan habt. Die * Kronsteuer und andere Schosse, so Jerusalem hat geben müssen, erlassen wir euch.

    *Kapitel 10,29.

  22. Und welche unter euch tüchtig sind, in unsrer Leibwache zu dienen, die wollen wir annehmen; und soll zwischen uns guter Friede und Einigkeit sein.

  23. Im * hundert und siebenzigsten Jahr ward Israel erst wieder frei von den Heiden,

    *Kapitel 1,11.

  24. und fing an, zu schreiben in Briefen und Verträgen also: Im ersten Jahr Simons, des großen Hohenpriesters und Feldhauptmanns und Fürsten der Juden.

  25. Zu dieser Zeit belagerte Simon die Stadt Gazara, und richtete auf davor Bollwerke und Geschütz, und stürmte die Stadt, und eroberte einen Turm.

  26. Und dieselbigen, so auf den Turm kamen, sprangen in die Stadt. Da erschrak das Volk in der Stadt, und verzagte ganz;

  27. und liefen mit Weib und Kindern auf die Mauer, und zerrissen ihre Kleider, und schrieen laut, und baten um Gnade und sprachen:

  28. Strafe uns nicht nach unsrer Bosheit, sondern sei uns gnädig, so wollen wir gerne gehorsam sein.

  29. Dieses jammerte Simon, daß er sie nicht tötete. Aber er gebot ihnen, wegzuziehen aus der Stadt, und ließ die Häuser wieder reinigen, darein sie Götzen gestellet hatten.

  30. Darnach zog er hinein in die Stadt, und dankte und lobte Gott; und ließ alle Greuel wegthun und ausrotten, und setzte Leute hinein, die Gottes Gesetz hielten; und machte die Stadt fest, und bauete sich selbst ein Haus darein.

  31. Und die auf der Burg zu Jerusalem waren belagert, daß niemand aus- oder einkommen, und da weder kaufen noch verkaufen konnte; und litten so großen Hunger, daß viele Hungers sterben mußten.

  32. Darum riefen sie zu Simon, und baten um Frieden, und ergaben sich. Da that ihnen Simon Gnade, und ließ sie leben; aber sie mußten aus der Burg weg. Und Simon ließ die Burg wieder reinigen von allen Greueln,

  33. und nahm sie ein am drei und zwanzigsten Tag des zweiten Monats im * hundert und ein und siebenzigsten Jahr. Und zog drein mit Lobgesang und Palmenzweigen und allerlei Saitenspiel; und dankte Gott, daß sie dieser großen Tyrannei aus Israel waren los worden.

    *Kapitel 1,11.

  34. Und gebot, daß man diesen Tag jährlich mit Freuden begehen sollte.

  35. Auch machte er den Berg des Tempels neben der Burg noch fester, und wohnte droben, er und die, so er bei sich hatte.

  36. Und dieweil er sah, daß sein Sohn Johannes ein tüchtiger Mann war, machte er ihn zum Hauptmann über alles Kriegsvolk, und ließ ihn zu Gazara wohnen.

Das 14. Kapitel.

Friedliches Regiment Simons, des Hohenpriesters.

  1. Im * hundert und zwei und siebenzigsten Jahr rüstete sich der König Demetrius, und zog nach Medien um Hilfe wider den Tryphon.

    *Kapitel 1,11.

  2. Da aber Arsaces, der König in Persien und Medien, vernahm, daß ihm Demetrius ins Königreich gezogen war, schickte er einen Hauptmann aus wider ihn, und befahl, daß er ihn fahen (fangen) und lebendig zu ihm bringen sollte.

  3. Dieser Hauptmann schlug des Demetrius Volk, und fing ihn, und brachte ihn seinem König, dem Arsaces. Da hielt ihn Arsaces gefänglich, und ließ ihn bewahren.

  4. Da kam das Land Juda zu Ruhe, und blieb guter Friede, solange Simon lebte. Und Simon regierte sehr wohl, und that dem Lande viel Gutes, daß sie ihn gerne zum Herrn hatten sein Leben lang.

  5. Zu dem, was er sonst Rühmliches that, eroberte er auch die Stadt Joppe und die Anfurt dabei, und machte einen Zugang für die Schiffe von den Inseln des Meeres.

  6. Und gewann seinem Volk mehr Land, und machte die Grenzen weiter, und erledigte viele, die zuvor unterdrückt und gefangen waren.

  7. Er hatte Gazara inne und Bethzur und die Burg zu Jerusalem, und hat sie wieder * gereiniget; und durfte sich niemand wider ihn setzen.

    *Kapitel 13,50.

  8. Jedermann baute sein Feld in gutem Frieden; und das Land war fruchtbar, und die Bäume trugen wohl.

  9. Die Ältesten saßen im Regiment unverhindert, und hielten gute Ordnung; und die Bürger besserten sich sehr an ihrer Nahrung, und schaffeten Waffen und Vorrat zum Krieg.

  10. Simon schaffete auch in den Städten Vorrat von Korn, und rüstete sie aus mit Bollwerken; und war berühmt in aller Welt.

  11. Er hielt Frieden im Lande, daß eitel Freude in Israel war.

  12. Und ein jeder besaß seinen Weinberg und seinen Garten mit Frieden, und durfte sich nichts besorgen, denn niemand durfte sie überziehen.

    3. Mose 26,6. Micha 4,4.

  13. Und die Könige in Syrien konnten ihnen die Zeit nicht mehr Schaden thun.

  14. Und er hielt Recht im Lande, und schützte die Armen unter seinem Volk wider Gewalt, und strafte alles Unrecht, und vertilgte die Gottlosen.

  15. Das Heiligtum richtete er auch wiederum herrlich an, und ließ mehr heilig Geräte darein machen.

  16. Und da man zu Rom und zu Sparta hörte, wie * Jonathan umkommen war, war es jedermann leid.

    *Kapitel 13,23.

  17. Da aber die Römer höreten, daß Simon, sein Bruder, Hoherpriester war, und das Land innehatte, und die Feinde verjaget hätte,

  18. erneueten sie den * Bund, den sie zuvor mit Judas und Jonathan, seinen Brüdern, gemacht hatten, und schrieben ihn auf eherne Tafeln, und schickten's ihm.

    *Kapitel 8,22; 12,1.

  19. Diese Schrift las man zu Jerusalem vor dem Volk.

  20. Auch schrieben die von * Sparta an Simon also: Der Rat und die Bürger zu Sparta entbieten dem Hohenpriester Simon und den Ältesten und den Priestern und dem übrigen jüdischen Volk, ihren Brüdern, ihren Gruß.

    *Kapitel 12,2.

  21. Eure Boten sind zu uns kommen, und haben uns angesprochen, und erzählet, daß ihr eure Feinde gedämpft habt mit großen Ehren, und nun guten Frieden habt; das ist uns eine große Freude.

  22. Wir haben auch in unser öffentlich Stadtbuch schreiben lassen, was sie gesagt haben, also: Der Juden Boten, * Numenius, des Antiochus Sohn, und Antipater, der Sohn Jasons, sind zu uns kommen, zu erneuen die Freundschaft zwischen den Juden und uns.

    *Kapitel 12,16.

  23. Und wir haben beschlossen, daß man diese Boten mit Ehren empfahen (empfangen) sollte, und ihre Rede in unser Stadtbuch schreiben lassen zum Gedächtnis. Diese Antwort schrieben sie dem Hohenpriester Simon.

  24. Darnach sandte Simon den Numenius wiederum gen Rom, einen großen güldnen Schild dahin zu bringen, tausend Pfund schwer, und den Bund zu erneuen.

  25. Da nun das Volk diese Dinge hörete, sprach es: Wir sollen billig dem Simon und seinen Kindern Dank erweisen.

  26. Denn er und seine Brüder und seines Vaters Haus haben sich ritterlich gehalten, und Israels Feinde vertrieben, und ihm die Freiheit verschafft. Und sie ließen es auf eherne Tafeln schreiben, daß man's an die Pfeiler auf dem Berge Zion anheften sollte.

  27. Und die Schrift lautete also: „Am achtzehnten Tag des Monats Elul im * hundert und zwei und siebenzigsten Jahr, im dritten Jahr des Hohenpriesters Simon,

    *Kapitel 1,11.

  28. zu Saramel, in der großen Versammlung der Priester und des Volks und der Obersten des Volks und der Ältesten aus dem ganzen Lande Juda: Jedermann sei kund und offenbar, daß in den großen, schweren Kriegen, die in unserm Lande gewesen sind,

  29. Simon, der Sohn des Mattathias, aus dem Geschlecht Jojaribs, und seine Brüder ihr Leben gewaget haben, und den Feinden ihres Volks Widerstand gethan, daß das Heiligtum und Gottes Gesetz nicht vertilget würde, und ihrem Volk große Ehre erlanget haben.

  30. Denn * Jonathan brachte das Volk wieder zusammen, und ward ihr Hoherpriester, und wurde zu seinem Volk versammelt.

    *Kapitel 9,73; 10,20.

  31. Aber die Feinde kamen wieder, und wollten das Land verderben, und das Heiligtum verwüsten.

    Kapitel 13,1.

  32. Da machte sich Simon auf, und führte den Krieg wider unsre Feinde, und schaffte unserm Heer Waffen, und gab ihnen Sold von seinem eignen Geld und Gut;

  33. und befestigte die Städte im Lande Juda, und Bethzur an der Grenze, darauf die Feinde zuvor ihre Waffen und Kriegsrüstung hatten, und legte Juden darein als Besatzung.

  34. Er befestigte auch Joppe am Meer und Gazara an den Grenzen von Asdod; denn Gazara * war zuvor der Feinde Festung gewesen; aber Simon eroberte es, und setzte Juden darein, und machte ein gut Regiment daselbst.

    *Kapitel 13,43-48.

  35. Dieweil nun das Volk die große Treue Simons erfahren hatte, und wußte die Wohlthat, die er dem Volk that; wählte ihn das Volk zu ihrem * Fürsten und Hohenpriester von wegen seiner Frömmigkeit und Treue, die er dem ganzen Volk erzeigte, und weil er in alle Wege Fleiß ankehrte, sein Volk zu erhöhen.

    *Kapitel 13,42.

  36. Denn zu seiner Zeit gab Gott Glück durch seine Hände, daß die Heiden aus unserm Lande und von Jerusalem und * aus der Burg vertrieben wurden, darin sie sich aufhielten, und fielen heraus, und verwüsteten das Heiligtum, und verstöreten den reinen Gottesdienst.

    *Kapitel 13,50.51.

  37. Aber Simon eroberte die Burg, und legte Juden darein, und befestigte sie, um die Stadt und das Land zu schützen, und baute die Mauern zu Jerusalem höher.

  38. Und der König Demetrius bestätigte ihn im Hohenpriesteramt,

    Kapitel 13,36.

  39. und hielt ihn als seinen Freund, und that ihm große Ehre.

  40. Denn er vernahm, daß die Römer der Juden Botschaft mit Ehren aufgenommen hatten, und hatten einen Bund mit ihnen gemacht, und sie in ihren Schutz genommen,

  41. und daß das jüdische Volk und ihre Priester gewilliget hatten, daß Simon ihr Fürst und Hoherpriester sein sollte für und für, so lang, bis ihnen Gott * einen rechten Propheten erweckte;

    *Kapitel 4,46.

  42. daß er auch Feldhauptmann sein sollte, und sollte das Heiligtum bewahren, und Amtleute setzen im Lande, und alle Kriegsrüstung und Festungen in seiner Gewalt haben;

  43. und soll ihm jedermann gehorsam sein, und alle Gebote sollen in seinem Namen ausgehen; und soll tragen Purpur und Gold.

  44. Dieses alles soll treulich und fest gehalten werden vom ganzen Volk und allen Priestern, und soll sich niemand dawider setzen. Es soll auch niemand Macht haben, das Volk zusammenzufordern im Lande, oder * Purpur und eine güldene Spange tragen, denn er allein.

    *Kapitel 11,58.

  45. Wer aber dawider handeln, oder sich unterstehen würde, diese Ordnung zu zerrütten oder abzuthun, der soll im Bann sein.“

  46. Also gelobte das ganze Volk, dem Simon gehorsam zu sein.

  47. Und Simon willigte darein, und ward Hoherpriester und Feldhauptmann und Fürst der Juden.

  48. Und das Volk befahl, daß man diese Schrift auf eherne Tafeln schreiben sollte, und sollte dieselbigen aufhängen auf dem Umgang am Tempel an einen öffentlichen Ort,

  49. und eine Abschrift in die Schatzkammer legen, daß sie Simon und seine Nachkommen allezeit zu finden wüßten.

Das 15. Kapitel.

Vertrag des Königs Antiochus von Syrien und Freundschaft der Römer. Treulosigkeit des Antiochus und Krieg.

  1. Es schrieb auch der König Antiochus, des Demetrius Sohn, aus den Inseln an Simon und das jüdische Volk also:

  2. Der König Antiochus entbietet dem Hohenpriester und Fürsten Simon und dem jüdischen Volk seinen Gruß.

  3. Nachdem mir etliche Aufrührer mein Erbkönigreich genommen haben,

  4. gedenke ich, es wieder einzunehmen, und wieder auf die rechten Erben zu bringen. Und habe darum fremd Kriegsvolk angenommen, und Schiffe machen lassen, und will in das Königreich ziehen, daß ich die Aufrührer strafe, die großen Schaden in meinem Königreich thun, und viel Städte wüst gemacht haben.

  5. Darum erlasse ich dir alles, so dir die Könige zuvor erlassen haben,

  6. und gebe dir Gewalt, eigene Münze in deinem Lande zu schlagen;

  7. und * Jerusalem und das Heiligtum sollen frei sein. Du sollst auch behalten alle Festungen, die du gebauet und bisher inne gehabt hast, und alle Kriegsrüstung, die du gemacht hast.

    *Kapitel 10,31.

  8. Und erlasse dir alles, so man dem Könige schuldig ist, oder sonst dem Könige gebührt, von dieser Zeit an für und für.

  9. Und so wir unser Königreich wieder erobern, wollen wir dir und deinem Volk und dem Tempel noch größre Ehre thun, daß ihr im ganzen Königreich sollt gerühmet werden.

  10. Im * hundert und vier und siebenzigsten Jahr kam Antiochus wieder in sein Erbland. Und alles Kriegsvolk fiel ab von Tryphon zu ihm, und blieb sehr wenig bei Tryphon.

    *Kapitel 1,11.

  11. Da ihm nun der König Antiochus nachzog, floh er gen Dora ans Meer;

  12. denn er sah, daß es mit ihm aus war, und daß das Kriegsvolk von ihm abfiel.

  13. Aber Antiochus zog ihm nach gen Dora mit hundert und zwanzig tausend Mann zu Fuß und acht tausend zu Roß,

  14. und belagerte die Stadt zu Land und zu Wasser, daß niemand aus oder ein konnte.

  15. Um diese Zeit kamen von Rom * Numenius und die andern, so mit ihm gesandt waren, und brachten Briefe an die Könige und Lande, welche also lauteten:

    *Kapitel 12,16; 14,24.

  16. „Lucius, Konsul zu Rom, entbeut dem König Ptolemäus seinen Gruß.

  17. Simon, der Hohepriester, und das jüdische Volk haben Boten zu uns gesandt, die Freundschaft und Bündnis zwischen uns zu erneuen;

  18. und haben uns dabei einen güldnen Schild von tausend Pfunden geschickt.

  19. Darum schreiben wir an die Könige und Lande, daß sie nichts wider die Juden thun sollen, und sie und ihre Städte und Land nicht überziehen; daß sie auch niemand wider sie helfen sollen;

  20. denn wir haben den Schild von ihnen angenommen.

  21. Wo auch etliche Ungehorsame aus ihrem Lande zu euch geflohen wären, so wollet dieselbigen dem Hohenpriester Simon zustellen, daß er sie nach seinem Gesetze strafe.“

  22. Also schrieben sie auch an den König Demetrius, an Attalus, an Ariarathes, an Arsaces

  23. und in alle Lande, auch gen Sampsame und denen zu Sparta, gen Delos, Myndos, Sicyon, Karien, Samos, Pamphylien, Lycien, Halikarnassus, Rhodus, Phaselis, Kos, Side, Aradus, Gortyna, Knidus, Cypern und Kyrene.

  24. Und dieser Briefe Abschrift sandten sie dem Hohenpriester Simon.

  25. Mittlerzeit brachte Antiochus sein Heer vor Dora, die Stadt härter zu belagern, und machte Kriegsrüstung davor, und stürmte die Stadt heftig, daß Tryphon darin verschlossen war, und konnte weder ein- noch auskommen.

  26. Und Simon schickte dem Antiochus zu Hilfe zwei tausend Mann gut auserlesen Volk und viel Gold und Silber und Waffen.

  27. Aber Antiochus nahm solches nicht an, und hielt nicht, was er zuvor gesagt hatte, und wandte sich ganz von Simon;

  28. und sandte seiner Freunde einen, genannt Athenobius, zu ihm, daß er mit ihm handeln sollte und also sagen: Ihr habt eingenommen Joppe und Gazara und die Burg zu Jerusalem, welches alles zu meinem Königreich gehöret,

  29. und das Land umher verheeret, und großen Schaden in meinem Königreich gethan, und mir mein Erbland genommen.

  30. Darum fordere ich die Städte wieder von euch, die ihr mir genommen habt, und allen Schoß der Orte, welche ihr innehabt außer dem Lande Juda.

  31. Wo ihr mir aber solches nicht wieder zustellen wollt, so gebet mir für die Städte fünf hundert Zentner Silbers und für den Schaden, den ihr gethan habt, und den Schoß der Städte andre fünf hundert Zentner. Wo ihr aber dieses auch nicht gedenket zu thun, so wollen wir euch überziehen.

  32. Da nun Athenobius, des Königs Freund, gen Jerusalem kam, und sah das herrliche Wesen Simons und die Pracht mit Gold und Silber, und wie er sonst gerüstet war, wunderte es ihn sehr, und hielt ihm vor, was ihm der König befohlen hatte.

  33. Darauf gab ihm Simon diese Antwort: Das Land, das wir wieder erobert haben, ist unser väterlich Erbe, und gehört sonst niemand. Unsre Feinde haben's aber eine Zeit lang mit Gewalt und Unrecht innegehabt.

  34. Darum haben wir seiner Zeit das Unsre wieder zu uns gebracht, und niemand das Seine genommen.

  35. Daß du aber klagest darüber, daß wir Joppe und Gazara eingenommen haben, ist diese Ursache: Man that daraus unserm Lande und unserm Volk großen Schaden. Doch wollen wir dafür bezahlen hundert Zentner. Darauf gab Athenobius keine Antwort,

  36. sondern zürnte und zog wieder davon zum Könige, und sagte ihm Simons Antwort und von seiner Herrlichkeit, und was er gesehen hatte. Da ergrimmte der König sehr.

  37. Tryphon aber machte sich davon auf dem Wasser, und floh gen Orthosias.

  38. Da machte der König den Cendebäus zum Hauptmann über das Land am Meer, und ließ ihm ein Kriegsvolk zu Roß und zu Fuß;

  39. und befahl ihm, daß er sich lagern sollte an der Grenze Judäas, und sollte da befestigen die Stadt Kedron samt ihren Thoren; und sollte den Juden ins Land fallen. Aber der König jagte dem Tryphon nach, ihn zu fahen (fangen).

  40. Da nun Cendebäus gen Jamnia kam, griff er die Juden an, verheerte ihr Land, und ließ viel Volks umbringen, und fing viel Leute, und führte sie weg; und befestigte die Stadt Kedron,

  41. und legte ein Kriegsvolk darein, daß sie an der Grenze sollten herausfallen, und die Straßen Judäas wüst machen, wie der König befohlen hatte.

Das 16. Kapitel.

Die Syrer werden von den Söhnen Simons geschlagen. Simon selbst wird mit zwei Söhnen von seinem Tochtermann Ptolemäus ermordet.

  1. Darum zog * Johannes von Gazara hinauf zu seinem Vater Simon, und zeigte ihm an, daß ihnen Cendebäus ins Land gefallen wäre, und hätte Schaden gethan.

    *Kapitel 13,54.

  2. Da forderte Simon seine zween ältesten Söhne vor sich, Judas und Johannes, und sprach zu ihnen: Ich und meine Brüder und meines Vaters Haus haben von Jugend auf bis zu dieser Zeit Kriege geführt wider die Feinde des Volks Israel; und Gott hat uns Glück gegeben, daß Israel oft durch unsre Hände errettet ist.

  3. Dieweil ich aber nun alt und schwach bin, und ihr durch göttliche Gnade in den rechten Jahren seid, so sollt ihr an meine und meiner Brüder Statt treten, und sollt ausziehen, und für euer Volk streiten. Gott wolle euch vom Himmel helfen, und bei euch sein!

  4. Und er ließ im Lande wählen zwanzig tausend Mann und etliche Reisige. Mit diesem Haufen zogen Johannes und Judas wider Cendebäus, und lagen über Nacht zu Modin.

  5. Morgens aber, da sie von Modin ins Blachfeld kamen, zog ein groß Heer zu Roß und Fuß gegen sie daher. Nun war ein Bach zwischen beiden Heeren.

  6. Da zog Johannes an den Bach, und kehrte sich gegen die Feinde. Da er aber sah, daß das Volk eine Scheu hatte, sich in das Wasser zu begeben, da wagte er sich zuerst hinein, und kam über das Wasser. Da der Haufe dieses sah, folgeten sie ihm nach.

  7. Darnach machte Johannes seine Ordnung zur Schlacht, und ordnete die Reisigen zwischen das Fußvolk. Aber die Feinde hatten eine viel mächtigere Reiterei.

  8. Da aber Johannes * drommeten (trompeten) ließ mit der Priester Posaunen, und die Feinde angriff, da gab Cendebäus die Flucht samt seinem Heer, und wurden viele verwundet und erstochen; die übrigen aber flohen in + die Festung.

    *4. Mose 10,9. +Kapitel 15,39.40.

  9. In dieser Schlacht ward Judas, des Johannes Bruder, auch verwundet; aber Johannes jagte den Feinden nach bis an die Festung Kedron.

  10. Und die Feinde flohen in die Türme auf dem Lande bei Asdod. Da verbrannte Johannes dieselbigen Türme, daß den Feinden bei zwei tausend Mann umkamen. Darnach zog Johannes wieder heim ins Land Juda mit Frieden.

  11. Es war aber ein Hauptmann über das Land Jericho, mit Namen Ptolemäus, der Sohn Abubs, der war sehr reich,

  12. und der Hohepriester Simon hatte ihm eine Tochter gegeben.

  13. Darum war er stolz, und trachtete darnach, daß er Herr im Lande würde; und unterstund sich, den Simon und seine Söhne mit Listen umzubringen.

  14. Da nun Simon umherzog im Lande Juda, die Städte zu besehen und ihr Regiment zu bestellen, und gen Jericho kam mit zween Söhnen, Mattathias und Judas, im * hundert und sieben und siebenzigsten Jahr, im elften Monat, welcher heißt Sebat:

    *Kapitel 1,11.

  15. da empfing sie der Sohn Abubs in seine Burg, welche heißt Dok, und richtete ihnen ein herrlich Mahl zu; aber es war eitel Betrug, denn heimlich versteckte er Kriegsvolk darein.

  16. Und da Simon und seine Söhne fröhlich waren, und wohl getrunken hatten, machte sich Ptolemäus auf mit seinen Knechten, und nahmen ihre Waffen, und fielen ein zu Simon ob dem Mahl, und schlugen ihn samt den zween Söhnen und den Knechten tot.

  17. Diese schändliche Untreue that Ptolemäus in Israel, und that ihm solche Bosheit für seine Wohlthat.

  18. Darnach schrieb er solches dem König Antiochus, und bat, daß er ihm Kriegsvolk zu Hilfe schicken wollte, das Land und die Städte mit aller Nutzung einzunehmen.

  19. Er sandte auch einen Haufen gen Gazara, den Johannes umzubringen, und schrieb an die Hauptleute, daß sie zu ihm kommen sollten, so wollte er ihnen großen Sold und Geschenke geben.

  20. Auch schickte er Kriegsvolk, Jerusalem und das Heiligtum einzunehmen.

  21. Aber ein Bote kam zuvor gen Gazara, der sagte Johannes, daß sein Vater und seine Brüder umkommen waren, und daß bestellet wäre, daß man ihn auch umbringen sollte.

  22. Da Johannes solches hörte, entsetzte er sich sehr, und ließ die Leute fahen (fangen), die geschickt waren, ihn umzubringen. Und da er befand, daß sie ihn wollten ermordet haben, ließ er sie töten.

  23. Was aber Johannes hernach weiter gethan hat, und die Kriege, die er geführt hat, und wie er regiert und die Mauern gebauet hat,

  24. das ist alles beschrieben in einem eignen Buch von der Zeit seines Regiments, solange er nach seinem Vater Hoherpriester gewesen ist.

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