Das neue Testament

Die Bibel

DAS EVANGELIUM NACH JOHANNES

Das Wort ward Fleisch

Kapitel 1

  1. Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

  2. Dasselbe war im Anfang bei Gott.

  3. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

  4. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

  5. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.

  6. Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes.

  7. Der kam zum Zeugnis, daß er von dem Licht zeugte, auf daß sie alle durch ihn glaubten.

  8. Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.

  9. Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

  10. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht.

  11. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.

  12. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben,

  13. welche nicht von dem Geblüt noch von dem Willen des Fleisches noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

  14. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

  15. Johannes zeugt von ihm, ruft und spricht: Dieser war es, vom dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich.

  16. Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

  17. Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

  18. Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.

Des Täufers Zeugnis von sich selbst

  1. Und dies ist das Zeugnis des Johannes, da die Juden zu ihm sandten von Jerusalem Priester und Leviten, daß sie ihn fragten: Wer bist du?

  2. Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus.

  3. Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.

  4. Da sprachen sie zu ihm: Was bist du denn? daß wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?

  5. Er sprach: «Ich bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Richtet den Weg des Herrn!» wie der Prophet Jesaja gesagt hat (Jesaja 40,3).

  6. Und es kamen, die gesandt waren von den Pharisäern.

  7. Die fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?

  8. Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennet.

  9. Der ist's, der nach mir kommen wird, des ich nicht wert bin, daß ich seine Schuhriemen auflöse.

  10. Dies geschah zu Bethanien jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

Des Täufers Zeugnis vom Lamm Gottes

  1. Des andern Tages sieht Johannes Jesus kommen und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!

  2. Dieser ist's, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, welcher vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.

  3. Und ich kannte ihn nicht; sondern auf daß er offenbar würde in Israel, darum bin ich gekommen, zu taufen mit Wasser.

  4. Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah, daß der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm,

  5. und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte, zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Über welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist's, der mit dem heiligen Geist tauft.

  6. Und ich sah es und bezeugte, daß dieser ist Gottes Sohn.

Die ersten Jünger

  1. Des andern Tages stand abermals Johannes und zwei seiner Jünger;

  2. und als er sah Jesus wandeln, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm!

  3. Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.

  4. Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was suchet ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi – das ist verdolmetscht: Meister -, wo bist du zur Herberge?

  5. Er sprach zu ihnen: Kommt und sehet! Sie kamen und sahen's und blieben den Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.

  6. Einer von den zweien, die es von Johannes hörten und Jesus nachfolgten, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus.

  7. Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das ist verdolmetscht: der Gesalbte,

  8. und führte ihn zu Jesus. Da ihn Jesus sah, sprach er: Du bist Simon, des Johannes Sohn; du sollst Kephas heißen, das wird verdolmetscht: Fels.

  9. Des andern Tages wollte Jesus wieder nach Galiläa ziehen und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach!

  10. Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.

  11. Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josephs Sohn von Nazareth.

  12. Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann von Nazareth Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh es!

  13. Jesus sah Nathanael kommen und spricht von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in welchem kein Falsch ist.

  14. Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe denn dich Philippus rief, da du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.

  15. Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!

  16. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, daß ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum; du wirst noch Größeres als das sehen.

  17. Und spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf und herab fahren auf des Menschen Sohn.

Hochzeit zu Kana

Kapitel 2

  1. Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da.

  2. Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen.

  3. Und da es an Wein gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben nicht Wein.

  4. Jesus spricht zu ihr: Weib, was geht's dich an, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

  5. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.

  6. Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkrüge gesetzt nach der Sitte der jüdischen Reinigung, und es gingen in jeden zwei oder drei Maß.

  7. Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan.

  8. Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet's dem Speisemeister! Und sie brachten's.

  9. Als aber der Speisemeister kostete den Wein, der Wasser gewesen war, und wußte nicht, woher er kam – die Diener aber wußten's, die das Wasser geschöpft hatten -, ruft der Speisemeister den Bräutigam

  10. und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringern; du hast den guten Wein bisher behalten.

  11. Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.

  12. Danach zog er hinab nach Kapernaum, er, seine Mutter, seine Brüder und seine Jünger, und blieben nicht lange daselbst.

Reinigung des Tempels

  1. Und der Juden Ostern* war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.

    *Wörtlich: «Passa». Luther hat im Neuen Testament «Passa» mit «Ostern» wiedergegeben.

  2. Und er fand im Tempel sitzen, die da Ochsen, Schafe und Tauben feilhielten, und die Wechsler.

  3. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Ochsen und verschüttete den Wechslern das Geld und stieß die Tische um

  4. und sprach zu denen, die die Tauben feilhielten: Traget das von dannen und machet nicht meines Vaters Haus zum Kaufhause!

  5. Seine Jünger aber gedachten daran, daß geschrieben steht (Psalm 69,10): «Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen.»

  6. Da hoben nun die Juden an und sprachen zu ihm: Was zeigst du uns für ein Zeichen, daß du solches tun darfst?

  7. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten.

  8. Da sprachen die Juden: Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren erbaut; und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?

  9. Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.

  10. Da er nun auferstanden war von den Toten, gedachten seine Jünger daran, daß er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.

  11. Als er aber zu Jerusalem war am Osterfest, glaubten viele an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat.

  12. Aber Jesus vertraute sich ihnen nicht an; denn er kannte sie alle

  13. und bedurfte nicht, daß jemand ihm Zeugnis gäbe von einem Menschen; denn er wußte wohl, was im Menschen war.

Jesus und Nikodemus

Kapitel 3

  1. Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster unter den Juden.

  2. Der kam zu Jesus bei der Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, daß du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.

  3. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

  4. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er auch wiederum in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?

  5. Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.

  6. Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren wird, das ist Geist.

  7. Laß dich's nicht wundern, daß ich dir gesagt habe: Ihr müsset von neuem geboren werden.

  8. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.

  9. Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann solches zugehen?

  10. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist du ein Meister in Israel und weißt das nicht?

  11. Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben; ihr aber nehmt unser Zeugnis nicht an.

  12. Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage?

  13. Und niemand fährt gen Himmel, denn der vom Himmel herniedergekommen ist, nämlich des Menschen Sohn.

  14. Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muß des Menschen Sohn erhöht werden,

  15. auf daß alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

  16. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

  17. Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde.

  18. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes.

  19. Das ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.

  20. Wer Arges tut, der hasset das Licht und kommt nicht zu dem Licht, auf daß seine Werke nicht an den Tag kommen.

  21. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, daß seine Werke offenbar werden, denn sie sind in Gott getan.

Des Täufers letztes Zeugnis von Jesus

  1. Danach kam Jesus mit seinen Jüngern in das Land Judäa und blieb daselbst eine Weile mit ihnen und taufte.

  2. Johannes aber taufte auch noch zu Änon, nahe bei Salim, denn es war viel Wasser daselbst; und sie kamen dahin und ließen sich taufen.

  3. Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis gelegt.

  4. Da erhob sich ein Streit zwischen den Jüngern des Johannes und einem Juden über die Reinigung.

  5. Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Meister, der bei dir war jenseits des Jordan, von dem du zeugtest, siehe, der tauft, und jedermann kommt zu ihm.

  6. Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn gegeben vom Himmel.

  7. Ihr selbst seid meine Zeugen, daß ich gesagt habe, ich sei nicht der Christus, sondern vor ihm her gesandt.

  8. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund aber des Bräutigams steht und hört ihm zu und freut sich hoch über des Bräutigams Stimme. Diese meine Freude ist nun erfüllt.

  9. Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.

  10. Der von oben her kommt, ist über alle. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, der ist über alle

  11. und bezeugt, was er gesehen und gehört hat; und sein Zeugnis nimmt niemand an.

  12. Wer es aber annimmt, der besiegelt's, daß Gott wahrhaftig ist.

  13. Denn welchen Gott gesandt hat, der redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist nicht nach dem Maß.

  14. Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben.

  15. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Jesus und die Samariterin

Kapitel 4

  1. Da nun der Herr inneward, daß vor die Pharisäer gekommen war, wie Jesus mehr zu Jüngern machte und taufte als Johannes,

  2. wiewohl Jesus selber nicht taufte, sondern seine Jünger,

  3. verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.

  4. Er mußte aber durch Samarien reisen.

  5. Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab.

  6. Es war aber daselbst Jakobs Brunnen. Da nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich auf den Brunnen; und es war um die sechste Stunde.

  7. Da kommt eine Frau aus Samarien, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!

  8. Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, daß sie Speise kauften.

  9. Spricht nun die samaritische Frau zu ihm: Wie bittest du von mir zu trinken, der du ein Jude bist, und ich ein samaritisch Weib? - Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.

  10. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken! du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser.

  11. Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser?

  12. Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh.

  13. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten;

  14. wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

  15. Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir solches Wasser, auf daß mich nicht dürste und ich nicht mehr herkommen müsse, zu schöpfen!

  16. Jesus spricht zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann und komm her!

  17. Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann.

  18. Fünf Männer hast du gehabt, und den du nun hast, der ist nicht dein Mann; da hast du recht gesagt.

  19. Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist.

  20. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, zu Jerusalem sei die Stätte, da man anbeten solle.

  21. Jesus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Zeit, daß ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten.

  22. Ihr wisset nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden.

  23. Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, daß die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit; denn der Vater will haben, die ihn also anbeten.

  24. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

  25. Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn derselbe kommen wird, so wird er's uns alles verkündigen.

  26. Jesus spricht zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet.

  27. Und über dem kamen seine Jünger, und es nahm sie wunder, daß er mit einem Weibe redete. Doch sprach niemand: Was fragest du? oder: Was redest du mit ihr?

  28. Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten:

  29. Kommt, sehet einen Menschen, der mir gesagt hat alles, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!

  30. Da gingen sie aus der Stadt und kamen zu ihm.

  31. Indes aber ermahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß!

  32. Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisset.

  33. Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?

  34. Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.

  35. Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und sehet in das Feld, denn es ist weiß zur Ernte.

  36. Schon empfängt Lohn, der da schneidet, und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß sich miteinander freuen, der da sät und der da schneidet.

  37. Denn hier ist der Spruch wahr: Dieser sät, der andere schneidet.

  38. Ich habe euch gesandt, zu schneiden, was ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit gekommen.

  39. Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, welche bezeugte: Er hat mir gesagt alles, was ich getan habe.

  40. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, daß er bei ihnen bliebe; und er blieb zwei Tage da.

  41. Und viel mehr glaubten um seines Wortes willen

  42. und sprachen zu der Frau: Wir glauben hinfort nicht um deiner Rede willen; wir haben selber gehört und erkannt, daß dieser ist wahrlich der Welt Heiland.

Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten

  1. Aber nach zwei Tagen zog er aus von dannen nach Galiläa.

  2. Denn er selber, Jesus, bezeugte, daß ein Prophet daheim nichts gilt.

  3. Da er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die gesehen hatten alles, was er zu Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn sie waren auch zum Fest gekommen.

  4. Und Jesus kam abermals nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser hatte zu Wein gemacht.

  5. Und es war ein Mann in des Königs Dienst, des Sohn lag krank zu Kapernaum. Dieser hörte, daß Jesus kam aus Judäa nach Galiläa, und ging hin zu ihm und bat ihn, daß er hinabkäme und hülfe seinem Sohn; denn der war todkrank.

  6. Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht.

  7. Der Mann sprach zu ihm: Herr, komm hinab, ehe denn mein Kind stirbt!

  8. Jesus spricht zu ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.

  9. Und indem er hinabging, begegneten ihm seine Knechte und sprachen: Dein Kind lebt.

  10. Da erforschte er von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.

  11. Da merkte der Vater, daß es um die Stunde war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.

  12. Das ist nun das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam.

Heilung eines Kranken am Teich Bethesda

Kapitel 5

  1. Danach war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.

  2. Es ist aber zu Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der heißt auf hebräisch Bethesda und hat fünf Hallen,

  3. in welchen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Ausgezehrte, <die warteten, wann sich das Wasser bewegte.

  4. Denn ein Engel des Herrn fuhr herab von Zeit zu Zeit in den Teich und bewegte das Wasser. Wer nun zuerst, nachdem das Wasser bewegt war, hineinstieg, der ward gesund, mit welcherlei Leiden er behaftet war>.

  5. Es war aber daselbst ein Mensch, der lag schon achtunddreißig Jahre krank.

  6. Da Jesus den sah liegen und vernahm, daß er schon lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden?

  7. Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich bringe; wenn ich aber komme, so steigt ein anderer vor mir hinein.

  8. Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin!

  9. Und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin.

    Es war aber an dem Tage der Sabbat.

  10. Da sprachen die Juden zu dem, der gesund geworden war: Es ist heute Sabbat; du darfst nicht das Bett tragen.

  11. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sprach zu mir: Nimm dein Bett und gehe hin!

  12. Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm dein Bett und gehe hin?

  13. Der aber gesund geworden war, wußte nicht, wer es war; denn Jesus war entwichen, da so viel Volks an dem Ort war.

  14. Danach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre.

  15. Der Mensch ging hin und verkündete den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe.

  16. Darum verfolgten die Juden Jesus, weil er solches getan hatte am Sabbat.

  17. Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirket bis auf diesen Tag, und ich wirke auch.

  18. Darum trachteten ihm die Juden noch viel mehr nach, daß sie ihn töteten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern auch sagte, Gott sei sein Vater, und machte dadurch sich selbst Gott gleich.

Der Sohn Gottes macht lebendig

  1. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern nur was er sieht den Vater tun; und was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.

  2. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, daß ihr euch verwundern werdet.

  3. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

  4. Denn der Vater richtet niemand; sondern alles Gericht hat er dem Sohn gegeben,

  5. damit sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.

  6. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.

  7. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, daß die Toten werden die Stimme des Sohnes Gottes hören, und die sie hören werden, die werden leben.

  8. Denn wie der Vater das Leben hat in sich selber, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber,

  9. und hat ihm Macht gegeben, das Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist.

  10. Verwundert euch des nicht. Denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören,

  11. und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.

  12. Ich kann nichts von mir selber tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des, der mich gesandt hat.

Zeugen für den Sohn Gottes

  1. Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr.

  2. Ein anderer ist's, der von mir zeugt; und ich weiß, daß das Zeugnis wahr ist, das er von mir zeugt.

  3. Ihr schicktet zu Johannes, und er zeugte von der Wahrheit.

  4. Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen; sondern solches sage ich, damit ihr selig werdet.

  5. Er war ein brennend und scheinend Licht; ihr aber wolltet eine kleine Weile fröhlich sein in seinem Lichte.

  6. Ich aber habe ein größeres Zeugnis als des Johannes Zeugnis; denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, daß ich sie vollende, eben diese Werke, die ich tue, zeugen von mir, daß mich der Vater gesandt hat.

  7. Und der Vater, der mich gesandt hat, der hat von mir gezeugt. Ihr habt niemals weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen,

  8. und sein Wort habt ihr nicht in euch wohnen; denn ihr glaubet dem nicht, den er gesandt hat.

  9. Ihr suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist es, die von mir zeuget;

  10. aber doch wollt ihr nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben hättet.

  11. Ich nehme nicht Ehre von Menschen;

  12. aber ich kenne euch, daß ihr nicht Gottes Liebe in euch habt.

  13. Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmet mich nicht an. Wenn ein anderer wird in seinem eignen Namen kommen, den werdet ihr annehmen.

  14. Wie könnet ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmet? Aber die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, suchet ihr nicht.

  15. Ihr sollt nicht meinen, daß ich euch vor dem Vater verklagen werde; es ist einer, der euch verklagt: Mose, auf welchen ihr hoffet.

  16. Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben.

    1. Mose 3,15; 49,10. 5. Mose 18,15.

  17. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben?

Speisung der Fünftausend

Kapitel 6

  1. Danach fuhr Jesus weg über das Galiläische Meer, daran die Stadt Tiberias liegt.

  2. Und es zog ihm viel Volks nach, darum daß sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.

  3. Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern.

  4. Es war aber nahe Ostern, der Juden Fest.

  5. Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, daß viel Volks zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, daß diese essen?

  6. Das sagte er aber, ihn zu prüfen; denn er wußte wohl, was er tun wollte.

  7. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug unter sie, daß ein jeglicher ein wenig nehme.

  8. Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus:

  9. Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele?

  10. Jesus aber sprach: Schaffet, daß sich das Volk lagere. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich bei fünftausend Mann.

  11. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, wieviel sie wollten.

  12. Da sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, daß nichts umkomme.

  13. Da sammelten sie und füllten von den fünf Gerstenbroten zwölf Körbe mit Brocken, die übrigblieben denen, die gespeist worden.

  14. Da nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll.

  15. Da Jesus nun merkte, daß sie kommen würden und ihn greifen, damit sie ihn zum König machten, entwich er abermals auf den Berg, er selbst allein.

Jesus wandelt auf dem Meer

  1. Am Abend aber gingen die Jünger hinab an das Meer

  2. und traten in ein Schiff und kamen über das Meer nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen.

  3. Und das Meer erhob sich von einem großen Winde.

  4. Da sie nun gerudert hatten bei einer Stunde, sahen sie Jesus auf dem Meere dahergehen und nahe zum Schiff kommen; und sie fürchteten sich.

  5. Er aber sprach zu ihnen: Ich bin's; fürchtet euch nicht!

  6. Da wollten sie ihn in das Schiff nehmen; und alsbald war das Schiff am Lande, wohin sie fuhren.

Jesus das Brot des Lebens

  1. Des andern Tages sah das Volk, das drüben am Meer stand, daß kein anderes Schiff daselbst war als das eine, und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff getreten war, sondern seine Jünger waren allein weggefahren.

  2. Es kamen aber andere Schiffe von Tiberias nahe zu der Stätte, wo sie das Brot gegessen hatten unter des Herrn Danksagung.

  3. Da nun das Volk sah, daß Jesus nicht da war noch seine Jünger, traten sie auch in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus.

  4. Und da sie ihn fanden jenseits des Meeres, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hergekommen?

  5. Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr suchet mich nicht darum, daß ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und seid satt geworden.

  6. Schaffet euch Speise, nicht, die vergänglich ist, sondern die da bleibt in das ewige Leben, welche euch des Menschen Sohn geben wird; denn auf dem ist das Siegel Gottes des Vaters.

  7. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, daß wir Gottes Werke wirken?

  8. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, daß ihr an den glaubet, den er gesandt hat.

  9. Da sprachen sie zu ihm: Was tust du denn für ein Zeichen, auf daß wir sehen und glauben dir? Was wirkest du?

  10. Unsre Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht (Psalm 78,24): «Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.»

  11. Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das rechte Brot vom Himmel.

  12. Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.

  13. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allewege solch Brot.

  14. Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.

  15. Aber ich habe es euch gesagt, daß ihr mich gesehen habt und glaubet doch nicht.

  16. Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.

  17. Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen des, der mich gesandt hat.

  18. Das ist aber der Wille des, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern daß ich's auferwecke am Jüngsten Tage.

  19. Denn das ist der Wille meines Vaters, daß, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, habe das ewige Leben; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.

  20. Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist,

  21. und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, Josephs Sohn, des Vater und Mutter wir kennen? Wie spricht er denn: Ich bin vom Himmel gekommen?

  22. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander.

  23. Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.

  24. Es steht geschrieben in den Propheten (Jesaja 54,13): «Sie werden alle von Gott gelehrt sein.» Wer es nun hört vom Vater und lernt es, der kommt zu mir.

  25. Nicht daß jemand den Vater gesehen hat außer dem, der von Gott ist; der hat den Vater gesehen.

  26. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben.

  27. Ich bin das Brot des Lebens.

  28. Eure Väter haben das Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben.

  29. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, auf daß, wer davon isset, nicht sterbe.

  30. Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, das ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt.

  31. Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?

  32. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.

  33. Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.

  34. Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte Trank.

  35. Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm.

  36. Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isset, leben um meinetwillen.

  37. Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Nicht, wie die Väter haben gegessen und sind gestorben: wer dies Brot isset, der wird leben in Ewigkeit.

  38. Solches sagte er in der Synagoge, als er lehrte zu Kapernaum.

Scheidung unter den Jüngern

  1. Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören?

  2. Da Jesus aber bei sich selbst merkte, daß seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Ist euch das ein Ärgernis?

  3. Wie, wenn ihr nun sehen werdet des Menschen Sohn auffahren dahin, wo er zuvor war?

  4. Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.

  5. Aber es sind etliche unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wußte von Anfang wohl, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.

  6. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben.

Bekenntnis des Petrus

  1. Von da an wandten seiner Jünger viele sich ab und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm.

  2. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?

  3. Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens;

  4. und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist der Heilige Gottes*.

    *Luther übersetzte nach anderer Überlieferung: «daß du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes».

  5. Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und euer einer ist ein Teufel.

  6. Er redete aber von Judas, des Simon Ischarioth Sohn. Der verriet ihn hernach und war der Zwölfe einer.

Reise zum Laubhüttenfest

Kapitel 7

  1. Danach zog Jesus umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil ihm die Juden nach dem Leben trachteten.

  2. Es war aber nahe der Juden Laubhüttenfest.

  3. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Mache dich auf von dannen und gehe nach Judäa, auf daß auch deine Jünger sehen die Werke, die du tust.

  4. Niemand tut etwas im Verborgenen und will doch gelten öffentlich. Willst du solches, so offenbare dich vor der Welt.

  5. Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.

  6. Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; eure Zeit aber ist allewege.

  7. Die Welt kann euch nicht hassen. Mich aber hasset sie, denn ich bezeuge ihr, daß ihre Werke böse sind.

  8. Gehet ihr hinauf auf das Fest! Ich will noch nicht hinaufgehen auf dieses Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt.

  9. Da er aber das zu ihnen gesagt, blieb er in Galiläa.

  10. Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren zu dem Fest, da ging er auch hinauf, nicht öffentlich, sondern heimlich.

  11. Da suchten ihn die Juden am Fest und sprachen: Wo ist der?

  12. Und es war ein großes Gemurmel über ihn unter dem Volk. Etliche sprachen: Er ist gut; die andern aber sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk.

  13. Niemand aber redete frei heraus von ihm aus Furcht vor den Juden.

Jesus auf dem Fest

  1. Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte.

  2. Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kennt dieser die Schrift, obwohl er sie doch nicht gelernt hat?

  3. Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat.

  4. Wenn jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich von mir selbst rede.

  5. Wer von sich selbst redet, der sucht seine eigne Ehre; wer aber sucht die Ehre des, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und ist keine Ungerechtigkeit an ihm.

  6. Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum suchet ihr mich zu töten?

  7. Das Volk antwortete: Du hast einen bösen Geist; wer sucht dich zu töten?

  8. Jesus antwortete und sprach: Ein einziges Werk habe ich getan, und es wundert euch alle.

  9. Mose hat euch doch gegeben die Beschneidung – nicht daß sie von Mose kommt, sondern von den Vätern -, und ihr beschneidet den Menschen auch am Sabbat.

  10. Wenn nun ein Mensch die Beschneidung empfängt am Sabbat, damit nicht das Gesetz des Mose gebrochen werde, zürnet ihr dann über mich, daß ich den ganzen Menschen habe am Sabbat gesund gemacht?

  11. Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet ein rechtes Gericht.

  12. Da sprachen etliche aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie suchen zu töten?

  13. Und siehe, er redet frei, und sie sagen ihm nichts. Sollten unsre Obersten nun wahrhaftig erkannt haben, daß er der Christus sei?

  14. Doch wir wissen, woher dieser ist; wenn aber der Christus kommen wird, so wird niemand wissen, woher er ist.

  15. Da rief Jesus im Tempel, lehrte und sprach: Ihr kennet mich und wisset, woher ich bin. Aber von mir selbst bin ich nicht gekommen, sondern es ist ein Wahrhaftiger, der mich gesandt hat, welchen ihr nicht kennet.

  16. Ich kenne ihn; denn ich bin von ihm, und er hat mich gesandt.

  17. Da suchten sie ihn zu greifen; aber niemand legte die Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

  18. Aber viele vom Volk glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommen wird, wird er etwa mehr Zeichen tun, als dieser tat?

  19. Und es kam vor die Pharisäer, daß im Volk solches Gemurmel über ihn war. Da sandten die Hohenpriester und Pharisäer Knechte aus, daß sie ihn griffen.

  20. Da sprach Jesus zu ihnen: Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat.

  21. Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.

  22. Da sprachen die Juden untereinander: Wo will dieser hingehen, daß wir ihn nicht finden werden? Will er zu denen gehen, die in der Zerstreuung unter den Griechen wohnen, und die Griechen lehren?

  23. Was ist das für eine Rede, daß er sagte: Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen?

  24. Aber am letzten Tage des Festes, welcher der höchste war, trat Jesus auf, rief und sprach: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!

  25. Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.

  26. Das sagte er aber von dem Geist, welchen empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da, denn Jesus war noch nicht verherrlicht.

Zwiespalt im Volk

  1. Einige nun vom Volk, die diese Reden hörten, sprachen: Dieser ist wahrlich der Prophet.

  2. Andere sprachen: Er ist der Christus. Etliche aber sprachen: Soll der Christus aus Galiläa kommen?

  3. Spricht nicht die Schrift: von dem Geschlecht Davids und aus dem Orte Bethlehem, wo David war, solle der Christus kommen?

  4. Also ward eine Zwietracht unter dem Volk über ihn.

  5. Es wollten aber etliche ihn greifen; aber niemand legte die Hand an ihn.

  6. Die Knechte kamen zu den Hohenpriestern und Pharisäern; und die sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht?

  7. Die Knechte antworteten: Es hat nie ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.

  8. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr auch verführt?

  9. Glaubt auch irgendein Oberster oder Pharisäer an ihn?

  10. Nur das Volk tut's, das nichts vom Gesetz weiß: verflucht ist es!

  11. Spricht zu ihnen Nikodemus, der vormals zu ihm gekommen war, welcher einer von ihnen war:

  12. Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhört hat und erkannt, was er tut?

  13. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch ein Galiläer? Forsche und siehe, aus Galiläa steht kein Prophet auf.

Jesus und die Ehebrecherin

  1. <Und ein jeglicher ging heim.

Kapitel 8

  1. Jesus aber ging an den Ölberg.

  2. Und frühmorgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie.

  3. Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau zu ihm, im Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte

  4. und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist ergriffen auf frischer Tat im Ehebruch.

  5. Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche zu steinigen. Was sagst du?

    3. Mose 20,10.

  6. Das sprachen sie aber, ihn zu versuchen, auf daß sie eine Sache wider ihn hätten. Aber Jesus bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde.

  7. Als sie nun anhielten, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.

  8. Und bückte sich wieder nieder und schrieb auf die Erde.

  9. Da sie aber das hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, von den Ältesten an; und Jesus ward allein gelassen und die Frau in der Mitte stehend.

  10. Jesus aber richtete sich auf und sprach zu ihr: Weib, wo sind sie, deine Verkläger? Hat dich niemand verdammt?

  11. Sie aber sprach: Herr, niemand. Jesus aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht; gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.>

Jesu Selbstzeugnis

  1. Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

  2. Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr.

  3. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis wahr; denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme und wohin ich gehe.

  4. Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte niemand.

  5. Wenn ich aber richte, so ist mein Gericht recht; denn ich bin nicht allein, sondern ich und der mich gesandt hat.

  6. Auch steht in eurem Gesetz geschrieben, daß zweier Menschen Zeugnis wahr sei.

  7. Ich bin's, der ich von mir selbst zeuge; und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt auch von mir.

  8. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater.

  9. Diese Worte redete Jesus an dem Gotteskasten, da er lehrte im Tempel; und niemand griff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

Jesus weist hin auf seinen Tod

  1. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben. Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen.

  2. Da sprachen die Juden: Will er sich denn selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, da könnt ihr nicht hinkommen?

  3. Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten her, ich bin von oben her; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.

  4. Darum habe ich euch gesagt, daß ihr sterben werdet in euren Sünden; denn wenn ihr nicht glaubet, daß ich es bin, so werdet ihr sterben in euren Sünden.

  5. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? Und Jesus sprach zu ihnen: Was rede ich noch mit euch!

  6. Ich habe viel über euch zu reden und zu richten. Aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt.

  7. Sie verstanden aber nicht, daß er ihnen von dem Vater sagte.

  8. Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr des Menschen Sohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich.

  9. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.

  10. Da er solches redete, glaubten viele an ihn.

Die Wahrheit macht frei

  1. Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger

  2. und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.

  3. Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Kinder und sind niemals jemandes Knechte gewesen. Wie sprichst du denn: Ihr sollt frei werden?

  4. Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.

  5. Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause; der Sohn bleibt ewiglich.

  6. Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei.

Widersacher der Wahrheit

  1. Ich weiß wohl, daß ihr Abrahams Kinder seid; aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet bei euch keinen Raum.

  2. Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe; und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.

  3. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht Jesus zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so tätet ihr Abrahams Werke.

  4. Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen solchen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan.

  5. Ihr tut eures Vaters Werke. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben einen Vater, Gott.

  6. Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin ausgegangen und komme von Gott; denn ich bin nicht von mir selber gekommen, sondern er hat mich gesandt.

  7. Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht könnt hören!

  8. Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eignen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.

  9. Ich aber, weil ich die Wahrheit sage, so glaubet ihr mir nicht.

Das Geheimnis der Person Jesu

  1. Welcher unter euch kann mich einer Sünde zeihen? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum glaubet ihr mir nicht?

  2. Wer von Gott ist, der hört Gottes Wort; darum höret ihr nicht, denn ihr seid nicht von Gott.

  3. Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und hast einen bösen Geist?

  4. Jesus antwortete: Ich habe keinen bösen Geist, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich.

  5. Ich suche nicht meine Ehre; es ist aber einer, der sie sucht und richtet.

  6. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich.

  7. Da sprachen die Juden zu ihm: Nun erkennen wir, daß du einen bösen Geist hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sprichst: So jemand mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken ewiglich.

  8. Bist du mehr als unser Vater Abraham, welcher gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst?

  9. Jesus antwortete: Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von welchem ihr sprecht: Er ist unser Gott,

  10. und kennet ihn nicht; ich aber kenne ihn. Und wenn ich wollte sagen: Ich kenne ihn nicht, - so würde ich ein Lügner, gleichwie ihr seid. Aber ich kenne ihn und halte sein Wort.

  11. Abraham, euer Vater, ward froh, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.

  12. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?

  13. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin ich.

  14. Da hoben sie Steine auf, daß sie auf ihn würfen. Aber Jesus verbarg sich und ging zum Tempel hinaus.

Heilung eines Blindgeborenen

Kapitel 9

  1. Und Jesus ging vorüber und sah einen, der blind geboren war.

  2. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er ist blind geboren?

  3. Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt, noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.

  4. Ich muß wirken die Werke des, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.

  5. Dieweil ich bin in der Welt, bin ich das Licht der Welt.

  6. Da er solches gesagt, spie er auf die Erde und machte einen Brei aus dem Speichel und legte den Brei auf des Blinden Augen

  7. und sprach zu ihm: Gehe hin zu dem Teich Siloah, das ist verdolmetscht: gesandt, und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend.

  8. Die Nachbarn und die ihn zuvor gesehen hatten, daß er ein Bettler war, sprachen: Ist dieser nicht, der dasaß und bettelte?

  9. Etliche sprachen: Er ist's, etliche aber: Nein, aber er ist ihm ähnlich. Er selbst aber sprach: Ich bin's.

  10. Da sprachen sie zu ihm: Wie sind deine Augen aufgetan?

  11. Er antwortete: Der Mensch, der Jesus heißt, machte einen Brei und legte ihn auf meine Augen und sprach: Gehe hin zu dem Teich Siloah und wasche dich! Ich ging hin und wusch mich und ward sehend.

  12. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist er? Er sprach: Ich weiß nicht.

  13. Da führten sie ihn, der zuvor blind war, zu den Pharisäern.

  14. Es war aber Sabbat an dem Tage, da Jesus den Brei machte und seine Augen öffnete.

  15. Da fragten sie ihn abermals, auch die Pharisäer, wie er wäre sehend geworden. Er aber sprach zu ihnen: Einen Brei legte er mir auf die Augen, und ich wusch mich und bin nun sehend.

  16. Da sprachen etliche der Pharisäer: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Die andern aber sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es ward eine Zwietracht unter ihnen.

  17. Sie sprachen wieder zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, daß er hat deine Augen aufgetan? Er aber sprach: Er ist ein Prophet.

  18. Die Juden glaubten nicht von ihm, daß er blind gewesen und sehend geworden wäre, bis daß sie riefen die Eltern des, der sehend geworden war,

  19. fragten sie und sprachen: Ist das euer Sohn, von welchem ihr sagt, er sei blind geboren? Wie ist er denn nun sehend?

  20. Seine Eltern antworteten ihnen und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist und daß er blind geboren ist.

  21. Wie er aber nun sehend ist, wissen wir nicht; oder wer ihm hat seine Augen aufgetan, wissen wir auch nicht. Er ist alt genug, fragt ihn, laßt ihn selbst für sich reden.

  22. Solches sagten seine Eltern, denn sie fürchteten sich vor den Juden. Denn die Juden hatten sich schon geeinigt: wenn jemand ihn als den Christus bekennte, der sollte in den Bann getan werden.

  23. Darum sprachen seine Eltern: Er ist alt genug, fraget ihn.

  24. Da riefen sie zum andern Mal den Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist.

  25. Er antwortete: Ist er ein Sünder? Das weiß ich nicht; eines aber weiß ich: daß ich blind war und bin nun sehend.

  26. Da sprachen sie zu ihm: Was tat er dir? Wie tat er deine Augen auf?

  27. Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt's nicht gehört! Was wollt ihr's abermals hören? Wollt ihr auch seine Jünger werden?

  28. Da schmähten sie ihn und sprachen: Du bist sein Jünger; wir aber sind des Mose Jünger.

  29. Wir wissen, daß Gott mit Mose geredet hat; woher aber dieser ist, wissen wir nicht.

  30. Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Das ist ein wunderlich Ding, daß ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat meine Augen aufgetan.

  31. Wir wissen, daß Gott die Sünder nicht hört; sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und tut seinen Willen, den hört er.

  32. Vom Anbeginn der Welt hat man nicht gehört, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen aufgetan habe.

  33. Wäre dieser nicht von Gott, er könnte nichts tun.

  34. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren und lehrst uns? Und stießen ihn hinaus.

  35. Es kam vor Jesus, daß sie ihn ausgestoßen hatten. Und da er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an des Menschen Sohn?

  36. Er antwortete und sprach: Herr, wer ist's? auf daß ich an ihn glaube.

  37. Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist's.

  38. Er aber sprach: Herr, ich glaube, und fiel vor ihm nieder.

  39. Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf daß, die da nicht sehen, sehend werden, und die da sehen, blind werden.

  40. Solches hörten etliche der Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind wir denn auch blind?

  41. Jesus sprach zu ihnen: Wäret ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber sprecht: Wir sind sehend, bleibt eure Sünde.

Der gute Hirte

Kapitel 10

  1. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und Räuber.

  2. Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.

  3. Dem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie aus.

  4. Und wenn er alle die Seinen hat hinausgelassen, geht er vor ihnen hin, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.

  5. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen der Fremden Stimme nicht.

  6. Diesen Spruch sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was es war, das er zu ihnen sagte.

  7. Da sprach Jesus wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.

  8. Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht.

  9. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, der wird gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

  10. Ein Dieb kommt nur, daß er stehle, würge und umbringe. Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.

  11. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.

  12. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe.

  13. Der Mietling flieht; denn er ist ein Mietling und achtet der Schafe nicht.

  14. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin bekannt den Meinen,

  15. wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.

  16. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und auch diese muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden.

  17. Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich's wieder nehme.

  18. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wiederzunehmen. Solch Gebot habe ich empfangen von meinem Vater.

  19. Da ward abermals eine Zwietracht unter den Juden über diese Worte.

  20. Viele unter ihnen sprachen: Er hat einen bösen Geist und ist unsinnig; was höret ihr ihm zu?

  21. Die andern sprachen: Das sind nicht Worte eines Besessenen; kann ein böser Geist auch der Blinden Augen auftun?

  22. Es ward aber Tempelweihe zu Jerusalem und war Winter.

  23. Und Jesus wandelte im Tempel in der Halle Salomos.

  24. Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsre Seele im Ungewissen? Bist du der Christus, so sage es frei heraus.

  25. Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir.

  26. Aber ihr glaubet nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen.

  27. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir,

  28. und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.

  29. Der Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen.

  30. Ich und der Vater sind eins.

Feindschaft der Juden

  1. Da hoben die Juden abermals Steine auf, daß sie ihn steinigten.

  2. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch erzeigt von meinem Vater; um welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich?

  3. Die Juden antworteten ihm: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen und weil du als ein Mensch dich selber zu Gott machst.

  4. Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz (Psalm 82,6): «Ich habe gesagt: Ihr seid Götter»?

  5. Wenn er Götter die nennt, zu welchen das Wort Gottes geschah – und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden -,

  6. wie sprecht ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott, - weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?

  7. Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht;

  8. tue ich sie aber, so glaubet doch – wollt ihr mir nicht glauben – den Werken, damit ihr zur Erkenntnis kommt und in ihr bleibt, daß der Vater in mir ist und ich in ihm.

  9. Da suchten sie abermals ihn zu greifen. Aber er entging ihnen aus ihren Händen

  10. und zog hin wieder jenseits des Jordan an den Ort, da Johannes zuvor getauft hatte, und blieb allda.

  11. Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes tat kein Zeichen; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr.

  12. Und glaubten allda viele an ihn.

Auferweckung des Lazarus

Kapitel 11

  1. Es lag aber einer krank mit Namen Lazarus aus Bethanien, dem Dorfe Marias und ihrer Schwester Martha.

  2. Maria aber war es, die den Herrn gesalbt hat mit Salbe und seine Füße getrocknet mit ihrem Haar. Deren Bruder Lazarus war krank.

  3. Da sandten seine Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, den du lieb hast, der liegt krank.

  4. Da Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, daß der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde.

  5. Jesus aber hatte Martha lieb und ihre Schwester und Lazarus.

  6. Als er nun hörte, daß er krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, da er war;

  7. danach aber spricht er zu seinen Jüngern: Laßt uns wieder nach Judäa ziehen!

  8. Seine Jünger sprachen zu ihm: Meister, vor kurzem erst wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dahin ziehen?

  9. Jesus antwortete: Sind nicht des Tages zwölf Stunden? Wer des Tages wandelt, der stößt sich nicht; denn er sieht das Licht dieser Welt.

  10. Wer aber des Nachts wandelt, der stößt sich; denn es ist kein Licht in ihm.

  11. Solches sagte er, und danach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, daß ich ihn aufwecke.

  12. Da sprachen seine Jünger: Herr, schläft er, so wird's besser mit ihm.

  13. Jesus aber sprach von seinem Tode; sie meinten aber, er rede vom leiblichen Schlaf.

  14. Da sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben;

  15. und ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht dagewesen bin, auf daß ihr glaubet. Aber lasset uns zu ihm ziehen!

  16. Da sprach Thomas, der genannt ist Zwilling, zu den Jüngern: Laßt uns mitziehen, daß wir mit ihm sterben!

  17. Da kam Jesus und fand ihn schon vier Tage im Grabe liegen.

  18. Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, bei einer halben Stunde.

  19. Und viele Juden waren zu Martha und Maria gekommen, sie zu trösten über ihren Bruder.

  20. Als Martha nun hörte, daß Jesus kommt, ging sie ihm entgegen; Maria aber blieb daheim sitzen.

  21. Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.

  22. Aber auch jetzt noch weiß ich, daß, was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben.

  23. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.

  24. Martha spricht zu ihm: Ich weiß wohl, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am Jüngsten Tage.

  25. Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe;

  26. und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?

  27. Sie spricht zu ihm: Herr, ja; ich glaube, daß du bist der Christus, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist.

  28. Und da sie das gesagt hatte, ging sie hin und rief ihre Schwester Maria heimlich und sprach: Der Meister ist da und ruft dich.

  29. Dieselbe, als sie das hörte, stand sie eilends auf und kam zu ihm.

  30. Jesus aber war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war noch an dem Ort, da ihm Martha entgegengekommen war.

  31. Die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, da sie sahen, daß Maria eilends aufstand und hinausging, folgten sie ihr nach und dachten: Sie geht hin zum Grabe, daß sie daselbst weine.

  32. Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie zu seinen Füßen und sprach zu ihm: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.

  33. Als Jesus sie sah weinen und die Juden auch weinen, die mit ihr kamen, ergrimmte er im Geist und ward betrübt in sich selbst

  34. und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprachen zu ihm: Herr, komm und sieh es!

  35. Und Jesus gingen die Augen über.

  36. Da sprachen die Juden: Siehe, wie hat er ihn so lieb gehabt!

  37. Etliche aber unter ihnen sprachen: Konnte, der dem Blinden die Augen aufgetan hat, nicht schaffen, daß auch dieser nicht stürbe?

  38. Da ergrimmte Jesus abermals in sich selbst und kam zum Grabe. Es war aber eine Höhle, und ein Stein davor gelegt.

  39. Jesus sprach: Hebt den Stein weg! Spricht zu ihm Martha, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er hat vier Tage gelegen.

  40. Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?

  41. Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast.

  42. Ich wußte wohl, daß du mich allezeit hörst; aber um des Volks willen, das umhersteht, habe ich geredet, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast.

  43. Da er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

  44. Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen und sein Angesicht verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löset die Binden und lasset ihn gehen!

  45. Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.

Jesu Feinde beschließen seinen Tod

  1. Etliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.

  2. Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer den Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viele Zeichen.

  3. Lassen wir ihn so, dann werden sie alle an ihn glauben, und es werden die Römer kommen und nehmen uns Land und Leute.

  4. Einer aber unter ihnen, Kaiphas, der desselben Jahres Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisset nichts;

  5. ihr bedenket auch nicht: Es ist euch besser, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß das ganze Volk verderbe.

  6. Solches aber redete er nicht von sich selbst, sondern, weil er desselben Jahres Hoherpriester war, weissagte er. Denn Jesus sollte sterben für das Volk,

  7. und nicht für das Volk allein, sondern damit er auch die Kinder Gottes, die zerstreut waren, zusammenbrächte.

  8. Von dem Tage an war es für sie beschlossen, daß sie ihn töteten.

  9. Jesus aber wandelte nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern ging von dannen in eine Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt, genannt Ephraim, und blieb daselbst mit seinen Jüngern.

  10. Es war aber nahe das Ostern* der Juden; und es gingen aus der Gegend viele hinauf nach Jerusalem vor Ostern, daß sie sich reinigten.

    *Wörtlich: «Passa». Luther hat im Neuen Testament «Passa» mit «Ostern» wiedergegeben.

  11. Da standen sie und fragten nach Jesus und redeten miteinander im Tempel: Was dünkt euch? Wird er wohl kommen auf das Fest?

  12. Es hatten aber die Hohenpriester und Pharisäer ein Gebot ausgehen lassen: wenn jemand wüßte, wo er wäre, solle er's anzeigen, damit sie ihn greifen könnten.

Salbung in Bethanien

Kapitel 12

  1. Sechs Tage vor Ostern kam Jesus nach Bethanien, wo Lazarus war, welchen Jesus auferweckt hatte von den Toten.

  2. Daselbst machten sie ihm ein Mahl, und Martha diente; Lazarus aber war deren einer, die mit ihm zu Tische lagen.

  3. Da nahm Maria ein Pfund Salbe von unverfälschter, köstlicher Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber ward voll vom Geruch der Salbe.

  4. Da sprach seiner Jünger einer, Judas Ischarioth, der ihn hernach verriet:

  5. Warum ist diese Salbe nicht verkauft um dreihundert Silbergroschen und den Armen gegeben?

  6. Das sagte er aber nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb und hatte den Beutel und nahm an sich, was gegeben ward.

  7. Da sprach Jesus: Laß sie mit Frieden! Mag es gelten für den Tag meines Begräbnisses.

  8. Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit.

  9. Da erfuhr viel Volks der Juden, daß er daselbst war, und kamen nicht allein um Jesu willen, sondern damit sie auch Lazarus sähen, welchen er von den Toten erweckt hatte.

  10. Aber die Hohenpriester beschlossen, daß sie auch Lazarus töteten;

  11. denn um seinetwillen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.

Einzug in Jerusalem

  1. Des andern Tages, da viel Volks, das aufs Fest gekommen war, hörte, daß Jesus käme nach Jerusalem,

  2. nahmen sie Palmenzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!

  3. Jesus aber fand ein Eselsfüllen und ritt darauf; wie denn geschrieben steht (Sacharja 9,9):

  4. «Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, reitend auf einem Eselsfüllen.»

  5. Solches aber verstanden seine Jünger zuerst nicht; aber als Jesus verherrlicht ward, da dachten sie daran, daß solches von ihm geschrieben war und man solches ihm getan hatte.

  6. Das Volk aber, das mit ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, rühmte die Tat.

  7. Darum ging ihm auch das Volk entgegen, da sie hörten, er hätte solches Zeichen getan.

  8. Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr sehet, daß ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach!

Die Verherrlichung naht

  1. Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufgekommen waren, daß sie anbeteten auf dem Fest.

  2. Die traten zu Philippus, der von Bethsaida aus Galiläa war, baten ihn und sprachen: Herr, wir wollten Jesus gerne sehen.

  3. Philippus kommt und sagt's Andreas, und Philippus und Andreas sagten's Jesus weiter.

  4. Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Zeit ist gekommen, daß des Menschen Sohn verherrlicht werde.

  5. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt's allein; wenn es aber erstirbt, so bringt es viel Frucht.

  6. Wer sein Leben lieb hat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasset, der wird's erhalten zum ewigen Leben.

  7. Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.

  8. Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Nein, darum bin ich in diese Stunde gekommen.

  9. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen.

  10. Da sprach das Volk, das dabeistand und zuhörte: Es donnerte. Die andern sprachen: Es redete ein Engel mit ihm.

  11. Jesus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen.

  12. Jetzt geht das Gericht über die Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden.

  13. Und ich, wenn ich * erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.

    *Kapitel 8,28.

  14. Das sagte er aber, zu zeigen, welches Todes er sterben würde.

  15. Da antwortete ihm das Volk: Wir haben gehört im Gesetz, daß der Christus ewiglich bleibe; und wie sagst du denn: Des Menschen Sohn muß erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn?

  16. Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht.

  17. Glaubet an das Licht, solange ihr's habt, auf daß ihr des Lichtes Kinder werdet.

Unglaube des Volkes

Solches redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen.

  1. Und ob er wohl solche Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn;

  2. auf daß erfüllt würde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte (Jesaja 53,1): «Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?»

  3. Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja sagte abermals (Jesaja 6,9.10):

  4. «Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, daß sie mit den Augen nicht sehen noch mit dem Herzen vernehmen und sich bekehren, und ich ihnen hülfe.»

  5. Solches sagte Jesaja, da er seine Herrlichkeit sah, und redete von ihm.

  6. Doch auch der Obersten glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, auf daß sie nicht in den Bann getan würden.

  7. Denn sie hatten lieber die Ehre bei den Menschen als die Ehre bei Gott.

  8. Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.

  9. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.

  10. Ich bin gekommen in die Welt ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.

  11. Und wer meine Worte hört und bewahrt sie nicht, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt rette.

  12. Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon seinen Richter: Das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.

  13. Denn ich habe nicht von mir selber geredet; sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und reden soll.

  14. Und ich weiß: sein Gebot ist das ewige Leben. Darum, was ich rede, das rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat.

Die Fußwaschung

Kapitel 13

  1. Vor dem Osterfest aber erkannte Jesus, daß seine Stunde gekommen war, daß er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er hatte geliebt die Seinen, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.

  2. Und bei dem Abendessen, da schon der Teufel hatte dem Judas, Simons Sohn, dem Ischarioth, ins Herz gegeben, daß er ihn verriete,

  3. und Jesus wußte, daß ihm der Vater hatte alles in seine Hände gegeben und daß er von Gott gekommen war und zu Gott ging:

  4. stand er vom Abendmahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich.

  5. Danach goß er Wasser in ein Becken, hob an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.

  6. Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir meine Füße waschen?

  7. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.

  8. Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Werde ich dich nicht waschen, so hast du kein Teil an mir.

  9. Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!

  10. Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, der bedarf nichts als noch die Füße waschen; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle.

  11. Denn er wußte seinen Verräter wohl; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.

  12. Da er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach abermals zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch getan habe?

  13. Ihr heißet mich Meister und Herr und saget recht daran, denn ich bin's auch.

  14. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch euch untereinander die Füße waschen.

  15. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe.

  16. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Apostel größer als der, der ihn gesandt hat.

  17. Wenn ihr solches wisset, selig seid ihr, wenn ihr's tut.

  18. Nicht rede ich von euch allen; ich weiß, welche ich erwählt habe. Aber es muß die Schrift erfüllt werden (Psalm 41,10): «Der mein Brot isset, der tritt mich mit Füßen.»

  19. Jetzt sage ich's euch, ehe denn es geschieht, damit, wenn es geschehen ist, ihr glaubet, daß ich es bin.

  20. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wenn ich jemand senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Jesus und der Verräter

  1. Da Jesus solches gesagt hatte, ward er betrübt im Geist und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.

  2. Da sahen sich die Jünger untereinander an, und ward ihnen bange, von welchem er redete.

  3. Es war aber einer unter seinen Jüngern, welchen Jesus lieb hatte, der lag bei Tische an der Brust Jesu.

  4. Dem winkte Simon Petrus und sprach zu ihm: Sag, wer ist's, von dem er redet!

  5. Der lehnte sich an die Brust Jesu und sprach zu ihm: Herr, wer ist's?

  6. Jesus antwortete: Der ist's, dem ich den Bissen eintauche und gebe. Und er tauchte den Bissen ein, nahm ihn und gab ihn dem Judas, des Simon Ischarioth Sohn.

  7. Und nach dem Bissen fuhr der Satan in ihn. Da sprach Jesus zu ihm: Was du tust, das tue bald!

  8. Es wußte aber niemand am Tische, wozu er's ihm sagte.

  9. Etliche meinten, weil Judas den Beutel hatte, Jesus spräche zu ihm: Kaufe, was uns not ist zum Fest, oder daß er den Armen etwas gäbe.

  10. Da er nun den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Und es war Nacht.

JESU ABSCHIEDSREDEN

(Kapitel 13,31 – 16,33)

Die Verherrlichung

  1. Da Judas aber hinausgegangen war, spricht Jesus: Nun ist des Menschen Sohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm.

  2. Ist Gott verherrlicht in ihm, so wird ihn Gott auch verherrlichen in sich und wird ihn alsbald verherrlichen.

  3. Liebe Kinder, ich bin noch eine kleine Weile bei euch. Ihr werdet mich suchen; und wie ich zu den Juden sagte: Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen, so sage ich jetzt auch euch.

  4. Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habet.

  5. Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt.

Ankündigung der Verleugnung des Petrus

  1. Spricht Simon Petrus zu ihm: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir diesmal nicht folgen; aber du wirst mir nachmals folgen.

  2. Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir diesmal nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen.

  3. Jesus antwortete ihm: Solltest du dein Leben für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal habest verleugnet.

Jesu Hingang zum Vater

Kapitel 14

  1. Euer Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich!

  2. In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, würde ich dann zu euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?

  3. Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, so will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.

  4. Und wo ich hingehe, - den Weg wisset ihr.

  5. Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; und wie können wir den Weg wissen?

  6. Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

  7. Wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater. Und von nun an kennet ihr ihn und habt ihn gesehen.

  8. Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, so ist's uns genug.

  9. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater?

  10. Glaubst du nicht, daß ich im Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut seine Werke.

  11. Glaubet mir, daß ich im Vater und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubet mir doch um der Werke willen.

  12. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, denn ich gehe zum Vater.

  13. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohne.

  14. Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.

Verheißung des heiligen Geistes

  1. Liebet ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.

  2. Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster* geben, daß er bei euch sei ewiglich:

    *Andere Übersetzungen: «Fürsprecher», «Beistand» (vergleiche Markus 13,11; Römer 8,26; 2. Korinther 3,17; 1. Johannes 2,1).

  3. den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennet ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

  4. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.

  5. Es ist noch um ein kleines, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.

  6. An demselben Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.

  7. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

  8. Spricht zu ihm Judas, nicht der Ischarioth: Herr, was ist's, daß du dich uns willst offenbaren und nicht der Welt?

  9. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

    Vers 21. Kapitel 13,34. Sprüche 8,17. Epheser 3,17.

  10. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr höret, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.

  11. Solches habe ich zu euch geredet, während ich bei euch gewesen bin.

  12. Aber der Tröster, der heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe.

Der Friede Christi

  1. Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

  2. Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme wieder zu euch. Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.

  3. Und nun habe ich's euch gesagt, ehe es geschieht, auf daß ihr glaubet, wenn es nun geschehen wird.

  4. Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, denn es kommt der Fürst der Welt. Er hat keine Macht über mich,

  5. aber die Welt soll erkennen, daß ich den Vater liebe und tue, wie mir der Vater geboten hat. Stehet auf und lasset uns von hinnen gehen.

Der rechte Weinstock

Kapitel 15

  1. Ich bin der rechte Weinstock, und mein Vater der Weingärtner.

  2. Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird er reinigen, daß sie mehr Frucht bringe.

  3. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.

  4. Bleibet in mir und ich in euch. Gleichwie die Rebe kann keine Frucht bringen von sich selber, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir.

  5. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

  6. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und müssen brennen.

  7. Wenn ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.

  8. Darin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringet und werdet meine Jünger.

Bleibet in meiner Liebe!

  1. Gleichwie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibet in meiner Liebe!

  2. Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe.

  3. Solches rede ich zu euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.

  4. Das ist mein Gebot, daß ihr euch untereinander liebet, gleichwie ich euch liebe.

  5. Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde.

  6. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.

  7. Ich sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid; denn alles, was ich habe von meinem Vater gehört, habe ich euch kundgetan.

  8. Ihr habt mich nicht erwählt, sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, daß ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe.

  9. Das gebiete ich euch, daß ihr euch untereinander liebet.

Der Haß der Welt

  1. Wenn euch die Welt hasset, so wisset, daß sie mich vor euch gehaßt hat.

  2. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasset euch die Welt.

  3. Gedenket an mein Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten.

  4. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

  5. Wenn ich nicht gekommen wäre und hätte es ihnen gesagt, so hätten sie keine Sünde; nun aber können sie nichts vorwenden, ihre Sünde zu entschuldigen.

  6. Wer mich hasset, der hasset auch meinen Vater.

  7. Hätte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde. Nun aber haben sie es gesehen und hassen doch beide, mich und meinen Vater.

  8. Doch muß erfüllt werden der Spruch, in ihrem Gesetz geschrieben (Psalm 69,5): «Sie hassen mich ohne Ursache.»

  9. Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird zeugen von mir.

  10. Und auch ihr werdet meine Zeugen sein, denn ihr seid von Anfang bei mir gewesen.

Kapitel 16

  1. Solches habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht Ärgernis nehmt.

  2. Sie werden euch in den Bann tun. Ja, es kommt die Stunde, daß wer euch tötet, wird meinen, er tue Gott einen Dienst damit.

  3. Und solches werden sie darum tun, weil sie weder meinen Vater noch mich erkennen.

  4. Aber solches habe ich zu euch geredet, damit, wenn die Stunde kommen wird, ihr daran gedenket, daß ich's euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt, denn ich war bei euch.

Wirken des heiligen Geistes

  1. Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand unter euch fragt mich: Wo gehst du hin?

  2. Sondern weil ich solches zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauerns geworden.

  3. Aber ich sage euch die Wahrheit: es ist euch gut, daß ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.

  4. Und wenn derselbe kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht;

  5. über die Sünde: daß sie nicht glauben an mich;

  6. über die Gerechtigkeit: daß ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht sehet;

  7. über das Gericht: daß der Fürst dieser Welt gerichtet ist.

  8. Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.

  9. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.

  10. Derselbe wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verkündigen.

  11. Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird's von dem Meinen nehmen und euch verkündigen.

Jesu Weggang und Wiederkommen

  1. Über ein kleines, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals über ein kleines, dann werdet ihr mich sehen.

  2. Da sprachen etliche unter seinen Jüngern untereinander: Was ist das, was er sagt zu uns: Über ein kleines, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals über ein kleines, dann werdet ihr mich sehen; und: Ich gehe zum Vater?

  3. Da sprachen sie: Was ist das, was er sagt: Über ein kleines? Wir wissen nicht, was er redet.

  4. Da merkte Jesus, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Darüber fraget ihr untereinander, daß ich gesagt habe: Über ein kleines, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals über ein kleines, dann werdet ihr mich sehen.

  5. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden.

  6. Ein Weib, wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, daß ein Mensch zur Welt geboren ist.

  7. Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.

  8. Und an demselben Tage werdet ihr mich nichts fragen.

    Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater etwas bitten werdet, so wird er's euch geben in meinem Namen.

  9. Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei.

  10. Solches habe ich zu euch in Sprüchen und Bildern geredet. Es kommt aber die Zeit, daß ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater.

  11. An demselben Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten will;

  12. denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin.

  13. Ich bin vom Vater ausgegangen und gekommen in die Welt; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.

  14. Sprechen zu ihm seine Jünger: Siehe, nun redest du frei heraus und nicht mehr in Bildern.

  15. Nun wissen wir, daß du alle Dinge weißt und bedarfst nicht, daß dich jemand frage; darum glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist.

  16. Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubet ihr?

  17. Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in das Seine, und mich allein lasset. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.

  18. Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Das hohepriesterliche Gebet

Kapitel 17

  1. Solches redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, auf daß dich der Sohn verherrliche,

  2. wie du ihm Macht gegeben hast über alles Fleisch, damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast.

  3. Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

  4. Ich habe dich verherrlicht auf Erden und vollendet das Werk, das du mir gegeben hast, daß ich es tun sollte.

  5. Und nun verherrliche mich du, Vater, bei dir selbst mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.

  6. Ich habe deinen Namen offenbart den Menschen, die du mir von der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort behalten.

  7. Nun wissen sie, daß alles, was du mir gegeben hast, sei von dir.

  8. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben; und sie haben's angenommen und erkannt wahrhaftig, daß ich von dir ausgegangen bin, und glauben, daß du mich gesandt hast.

  9. Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein.

  10. Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht.

  11. Und ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, daß sie eins seien gleichwie wir.

  12. Solange ich bei ihnen war, erhielt ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, und habe sie bewahrt, und ist keiner von ihnen verloren außer dem Sohn des Verderbens, auf daß die Schrift erfüllt würde.

  13. Nun aber komme ich zu dir und rede solches in der Welt, auf daß sie in sich haben meine Freude vollkommen.

  14. Ich habe ihnen gegeben dein Wort, und die Welt haßte sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie denn auch ich nicht von der Welt bin.

  15. Ich bitte nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie bewahrest vor dem Bösen.

  16. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich auch nicht von der Welt bin.

  17. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.

  18. Gleichwie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt.

  19. Ich heilige mich selbst für sie, auf daß auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.

  20. Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden,

  21. auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; daß auch sie in uns seien, damit die Welt glaube, du habest mich gesandt.

  22. Und ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind,

  23. ich in ihnen und du in mir, auf daß sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und liebst sie, gleichwie du mich liebst.

  24. Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, auf daß sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe denn die Welt gegründet ward.

  25. Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese haben erkannt, daß du mich gesandt hast.

  26. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und will ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, sei in ihnen und ich in ihnen.

Gefangennahme Jesu

Kapitel 18

  1. Da Jesus solches geredet hatte, ging er hinaus mit seinen Jüngern über den Bach Kidron; da war ein Garten, darein ging Jesus und seine Jünger.

  2. Judas aber, der ihn verriet, wußte den Ort auch, denn Jesus versammelte sich oft daselbst mit seinen Jüngern.

  3. Da nun Judas zu sich genommen hatte die Schar der Kriegsknechte und die Diener der Hohenpriester und Pharisäer, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen.

  4. Da nun Jesus wußte alles, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr?

  5. Sie antworteten ihm: Jesus von Nazareth. Er spricht zu ihnen: Ich bin's! Judas aber, der ihn verriet, stand auch bei ihnen.

  6. Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin's! wichen sie zurück und fielen zu Boden.

  7. Da fragte er sie abermals: Wen suchet ihr? Sie aber sprachen: Jesus von Nazareth.

  8. Jesus antwortete: Ich habe es euch gesagt, daß ich's bin. Suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen!

  9. auf daß das Wort erfüllt würde, welches er gesagt hatte: Ich habe derer keinen verloren, die du mir gegeben hast.

    Kapitel 17,12.

  10. Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es heraus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus.

  11. Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?

Jesus vor Hannas und Kaiphas.

Verleugnung des Petrus

  1. Die Schar aber und der Oberhauptmann und die Diener der Juden nahmen Jesus und banden ihn

  2. und führten ihn zuerst zu Hannas; der war der Schwiegervater des Kaiphas, welcher des Jahres Hoherpriester war.

  3. Es war aber Kaiphas, der den Juden geraten hatte, es wäre gut, daß ein Mensch stürbe für das Volk.

  4. Simon Petrus aber folgte Jesus nach und ein anderer Jünger. Dieser Jünger war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus hinein in des Hohenpriesters Palast.

  5. Petrus aber stand draußen vor der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und redete mit der Türhüterin und führte Petrus hinein.

  6. Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sprach: Ich bin's nicht.

  7. Es standen aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlenfeuer gemacht, denn es war kalt, und wärmten sich. Petrus aber stand bei ihnen und wärmte sich.

  8. Aber der Hohepriester fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.

  9. Jesus antwortete ihm: Ich habe frei öffentlich geredet vor der Welt. Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge und in dem Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet.

  10. Was fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe. Siehe, diese wissen, was ich gesagt habe.

  11. Als er aber solches redete, gab der Diener einer, der dabeistand, Jesus einen Backenstreich und sprach: Antwortest du so dem Hohenpriester?

  12. Jesus antwortete: Habe ich übel geredet, so beweise, daß es böse sei; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich?

  13. Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas.

  14. Simon Petrus aber stand und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist du nicht seiner Jünger einer? Er leugnete aber und sprach: Ich bin's nicht.

  15. Spricht einer von des Hohenpriesters Knechten, ein Verwandter des, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht im Garten bei ihm?

  16. Da leugnete Petrus abermals, und alsbald krähte der Hahn.

Der König der Wahrheit

  1. Da führten sie Jesus von Kaiphas vor das Richthaus. Und es war frühe; und sie gingen nicht in das Richthaus, damit sie nicht unrein würden, sondern Ostern* essen könnten.

    *Wörtlich: «Passa». Luther hat im Neuen Testament «Passa» mit «Ostern» wiedergegeben.

  2. Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach: Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen?

  3. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet.

  4. Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Wir dürfen niemand töten, -

  5. auf daß erfüllt würde das Wort Jesu, das er sagte, um zu zeigen, welches Todes er sterben würde.

  6. Da ging Pilatus wieder hinein ins Richthaus und rief Jesus und sprach zu ihm: Bist du der Juden König?

  7. Jesus antwortete: Redest du das von dir selbst, oder haben's dir andere von mir gesagt?

  8. Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?

  9. Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dieser Welt.

  10. Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme.

  11. Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit? Und da er das gesagt, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm.

  12. Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch einen Gefangenen zum Osterfest losgebe; wollt ihr nun, daß ich euch der Juden König losgebe?

  13. Da schrien sie wieder und sprachen: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.

Geißelung und Verspottung

Kapitel 19

  1. Da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln.

  2. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an,

  3. traten zu ihm und sprachen: Sei gegrüßt, lieber Judenkönig! und gaben ihm Backenstreiche.

  4. Da ging Pilatus wieder heraus und sprach zu ihnen: Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, damit ihr erkennet, daß ich keine Schuld an ihm finde.

  5. Da ging Jesus heraus und trug eine Dornenkrone und ein Purpurkleid. Und Pilatus spricht zu ihnen: Sehet, welch ein Mensch!

Die Verurteilung

  1. Da ihn die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie und sprachen: Kreuzige! kreuzige! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm.

  2. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muß er sterben, denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.

  3. Da Pilatus das Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr

  4. und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort.

  5. Da sprach Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen?

  6. Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben her gegeben. Darum: der mich dir überantwortet hat, der hat größere Sünde.

  7. Von da an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe. Die Juden aber schrien und sprachen: Läßt du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum König macht, der ist wider den Kaiser.

  8. Da Pilatus das Wort hörte, führte er Jesus heraus und setzte sich auf den Richterstuhl an der Stätte, die da heißt Steinpflaster, auf hebräisch Gabbatha.

  9. Es war aber der Rüsttag auf Ostern um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Sehet, das ist euer König!

  10. Sie schrien aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Soll ich euren König kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König denn den Kaiser.

  11. Da überantwortete er ihnen Jesus, daß er gekreuzigt würde.

Kreuzigung und Tod

Sie nahmen ihn aber,

  1. und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, welche heißt auf hebräisch Golgatha.

  2. Allda kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber mitten inne.

  3. Pilatus aber schrieb eine Überschrift und setzte sie auf das Kreuz; und war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König.

  4. Diese Überschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, da Jesus gekreuzigt ward, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.

  5. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern daß er gesagt habe: Ich bin der Juden König.

  6. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

  7. Die Kriegsknechte aber, da sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegsknecht einen Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenäht, von obenan gewebt durch und durch.

  8. Da sprachen sie untereinander: Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll, - auf daß erfüllt würde die Schrift (Psalm 22,19): «Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über meinen Rock das Los geworfen.» Solches taten die Kriegsknechte.

  9. Es stand aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, des Kleopas Frau, und Maria Magdalena.

  10. Da nun Jesus seine Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, das ist dein Sohn!

  11. Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

  12. Danach, da Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, auf daß die Schrift erfüllt würde, spricht er: Mich dürstet!

  13. Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf einen Ysop und hielten es ihm dar zum Munde.

  14. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied.

  15. Die Juden aber, weil es Rüsttag war, damit nicht die Leichname am Kreuze blieben den Sabbat über, denn es war ein großer Sabbat, baten sie den Pilatus, daß ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden.

  16. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuzigt war.

  17. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, daß er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht;

  18. sondern der Kriegsknechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer, und alsbald ging Blut und Wasser heraus.

  19. Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, daß er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubet.

  20. Denn solches ist geschehen, daß die Schrift erfüllt würde (2. Mose 12,46): «Ihr sollt ihm kein Bein zerbrechen.»

  21. Und abermals spricht die Schrift (Sacharja 12,10): «Sie werden sehen auf den, in welchen sie gestochen haben.»

Jesu Grablegung

  1. Danach bat den Pilatus Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich aus Furcht vor den Juden, daß er den Leichnam Jesu dürfte abnehmen. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu herab.

  2. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe und Aloe untereinander gemengt, bei hundert Pfunden.

  3. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in leinene Tücher mit den Spezereien, wie die Juden pflegen zu begraben.

  4. Es war aber an der Stätte, da er gekreuzigt ward, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in welches niemand je gelegt war.

  5. Dahin legten sie Jesus um des Rüsttages willen der Juden, weil das Grab nahe war.

Der Ostermorgen

Kapitel 20

  1. An dem ersten Tage der Woche kommt Maria Magdalena frühe, da es noch finster war, zum Grabe und sieht, daß der Stein vom Grabe hinweg war.

  2. Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, welchen Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

  3. Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grabe.

  4. Es liefen aber die zwei miteinander, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grabe,

  5. schaut hinein und sieht die leinenen Binden gelegt; er ging aber nicht hinein.

  6. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sieht die Binden gelegt

  7. und das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden war, nicht zu den Binden gelegt, sondern beiseits, zusammengewickelt, an einen besonderen Ort.

  8. Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grabe gekommen war, und sah und glaubte.

  9. Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, daß er von den Toten auferstehen müßte.

  10. Da gingen die Jünger wieder heim.

Maria aus Magdala

  1. Maria aber stand vor dem Grabe und weinte draußen. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab

  2. und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu den Häupten und den andern zu den Füßen, da sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten.

  3. Und dieselben sprachen zu ihr: Weib, was weinest du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

  4. Und als sie das sagte, wandte sie sich zurück und sieht Jesus stehen und weiß nicht, daß es Jesus ist.

  5. Spricht Jesus zu ihr: Weib, was weinest du? Wen suchest du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du ihn hingelegt, so will ich ihn holen.

  6. Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni! das heißt: Meister!

  7. Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.

  8. Maria Magdalena kommt und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und solches hat er zu mir gesagt.

Der Auferstandene im Jüngerkreis

  1. Am Abend aber desselben ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten ein und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!

  2. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen.

  3. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

  4. Und da er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmet hin den heiligen Geist!

  5. Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

Thomas

  1. Thomas aber, der Zwölfe einer, der da heißt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

  2. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen sehe die Nägelmale und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich's nicht glauben.

  3. Und über acht Tage waren abermals seine Jünger drinnen und Thomas mit ihnen. Kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und tritt mitten ein und spricht: Friede sei mit euch!

  4. Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

  5. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!

  6. Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!

  7. Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor den Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch.

  8. Diese aber sind geschrieben, daß ihr glaubet, Jesus sei der Christus, der Sohn Gottes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen.

Der Auferstandene am See Tiberias

Kapitel 21

  1. Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See Tiberias. Er offenbarte sich aber so:

  2. Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der da heißt Zwilling, und Nathanael von Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und andere zwei seiner Jünger.

  3. Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich will fischen gehen. Sie sprechen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus und traten in das Schiff, und in derselben Nacht fingen sie nichts.

  4. Als es aber schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wußten nicht, daß es Jesus war.

  5. Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.

  6. Er aber sprach zu ihnen: Werfet das Netz zur Rechten des Schiffs, so werdet ihr finden. Da warfen sie und konnten's nicht mehr ziehen vor der Menge der Fische.

  7. Da spricht der Jünger, welchen Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Da Simon Petrus hörte, daß es der Herr war, gürtete er den Rock um, denn er war nackt, und warf sich ins Meer.

  8. Die andern Jünger aber kamen mit dem Schiff, denn sie waren nicht ferne vom Lande, sondern bei zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen.

  9. Als sie nun ausstiegen auf das Land, sahen sie Kohlen gelegt und Fische darauf und Brot.

  10. Spricht Jesus zu ihnen: Bringet her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!

  11. Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz auf das Land voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und wiewohl ihrer so viel waren, zerriß doch das Netz nicht.

  12. Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wußten, daß es der Herr war.

  13. Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, desgleichen auch die Fische.

  14. Das ist nun das dritte Mal, daß Jesus offenbart ward den Jüngern, nachdem er von den Toten auferstanden war.

Petrus und Johannes

  1. Als sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, des Johannes Sohn, hast du mich lieber, als mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer!

  2. Spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, des Johannes Sohn, hast du mich lieb? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!

  3. Spricht er zum dritten Mal zu ihm: Simon, des Johannes Sohn, hast du mich lieb? Petrus ward traurig, daß er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, daß ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!

  4. Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wo du hin wolltest; wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hin willst.

  5. Das sagte er aber, zu zeigen, mit welchem Tode er Gott preisen würde. Und als er das gesagt, spricht er zu ihm: Folge mir nach!

  6. Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen, welchen Jesus lieb hatte, der auch an seiner Brust beim Abendessen gelegen hatte und gesagt: Herr, wer ist's, der dich verrät?

  7. Da Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem?

  8. Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!

  9. Da ging die Rede aus unter den Brüdern: Dieser Jünger stirbt nicht. Aber Jesus sprach nicht zu ihm: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an?

  10. Dies ist der Jünger, der von diesen Dingen zeugt und dies geschrieben hat, und wir wissen, daß sein Zeugnis wahrhaftig ist.

  11. Es sind auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn sie aber sollten eins nach dem andern geschrieben werden, achte ich, die Welt würde die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären.

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